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Baustellenführung

Ein jahrzehntelang andauernde Umwandlungsprozess an der Südseite des Frankfurter Hauptbahnhof zwischen Pforzheimer- und Mannheimerstraße nimmt allmählich neue Formen an. Vielen ist die Brache mit Autoparkplatz in Erinnerung, die sich wie ein liegen gebliebenes Relikt der Nachkriegszeit gegeben hat.

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Montag, 15 Januar 2018 20:48

BIM-Ratgeber

BIM-Ratgeber für Bauunternehmer
Grundlagen, Potenziale, erste Schritte
(Hrsg.) Prof. Dr.-Ing. Katja Silbe,
Prof. Dr.-Ing. Joaquín Díaz.

Autoren: Dr.-Ing. Christian Baier, Lisa Franke, Leonid Herter, Milena Potpara, RA Philipp Scharfenberg und RA Tobias Wellensick

Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH, 1. Auflage, Köln 2017

Kartoniert, 151 Seiten mit 82 farbigen Abb. und 10 Tabellen
Größe: 17 x 24 cm
ISBN 978-3-481-03566-26

Montag, 15 Januar 2018 00:33

Völlig losgelöst

Völlig losgelöst
Architektur der 1970er- und 1980er-Jahre in der Nordwestschweiz und den grenznahen Regionen
Autoren: Christian Flierl, Ulrike Jehle-Schulte Strathaus, Roger Ehret
Künstlerische Gestaltung: Andreas Hidber
Fotograf: Christian Flierl

Verlag: Park Books
1. Auflage, 2014
Gebunden, 152 Seiten
99 farbige, 9 sw Abbildungen
Größe: 24 x 29 cm
ISBN 978-3-906027-45-6

Sonntag, 14 Januar 2018 21:04

Textbau

Textbau. Schweizer Architektur zur Diskussion

SAM 13. Schweizerisches Architekturmuseum (Hg.)
Elena Fuchs (Red.)

Projektleitung: Hubertus Adam, Evelyn Steiner
Übers.: Simon Thomas
Fotogr. Marcel Rickli
Christoph-Merian Verlag
1. Auflage, Basel 2014
Mit zahlr. Abb.
Originalbroschur., 124 S.
Sprache: Deutsch und Englisch
ISBN 3856166521

Sonntag, 14 Januar 2018 20:33

BKI Energieplaner 17

BKI Energieplaner 17 - Komplettversion
Komplettversion für Windows 7/8/10
Wohn- und Nichtwohngebäude
CD-ROM, Handbuch
EnEV-Software mit allen Nachweisen und Energieausweisen für alle Gebäudearten im Neu- und Altbau
Art.-Nr. 7128

Sonntag, 14 Januar 2018 20:24

Das Urheberrecht im Bauwesen

Das Urheberrecht im Bauwesen
Schnelleinstieg fur Architekten und Bauingenieure
von RA Martin Boden
Springer Vieweg Verlag
Buchreihe: essentials
1. Auflage 2017, Wiesbaden

Broschiert, 68 Seiten
Größe: 14,8 x 0,4 x 21 cm
ISBN-13: 978-3658166380

e-book:
ISBN 978-3-658-16639-7

Sonntag, 14 Januar 2018 19:45

Wohnungsnot Basel-Stadt

Wohnungsnot als gesellschaftlicher Konflikt
von Alfred Kunz und der Gemeinnützigen Stiftung Wohnhilfe Basel
Esteban Piñeiro, Seraina Winzeler
Schwabe Verlag, Basel
1. Auflage, 2017
296  Seiten, gebunden
Größe: 230x160x20 mm
ISBN 978-3-7965-3640-3
E-Book: PDF
2017, 302 Seiten,

29 Abb., 1 Grafik.
ISBN 978-3-7965-3683-0

Montag, 07 Januar 2008 15:37

MAX BILL

Eine Dokumentation

Regie: Erich Schmid

Im Verleih Edition Leihgeber, Farbfilm

Spieldauer 85 Minuten

Kinostart 4. Dezember 2008

Max Bill (1908–1994) war einer bedeutendsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Er war Schüler der legendären Bauhaus-Schule in Dessau, außerdem war er Antifaschist der ersten Stunde. Sein ganzes avantgardistisches Werk als Maler, Bildhauer, Architekt und Typograf trägt bis zum Schluß die Züge sozialer Verantwortung und behält das Umweltbewußtsein. Um Bills Oeuvre im Zusammenhang mit seiner Biographie besser einzuordnen, realisierte Erich Schmid den Dokumentarfilm MAX BILL – DAS ABSOLUTE AUGENMASS. Sechs Jahre lang hat er daran gearbeitet, damit der Film rechtzeitig zum 100. Geburtstag von Max Bill, am 22. Dezember 2008, auf die Leinwand kommen kann. Der Regisseur will damit die Augen für Bekanntes und Unbekanntes öffnen. Das Mal'sehn Kino in Frankfurt am Main wird den Film in sein Januar Programm aufnehmen.

Text und Foto: Edition Salzgeber

Maxbill5aMax Bill wurde 1908 in Winterthur geboren. In früher Jugend schon steckten die Eltern ihn in ein Erziehungsheim, weil er an einem Kiosk Romanheftchen geklaut hatte. Aber er hatte früh gelernt, nicht aufzugeben. Sein Onkel Ernst Geiger, der ein berühmter Maler war, schenkte ihm den ersten Malkasten. Im Erziehungsheim entstanden so die ersten Bilder.

Im Jahr 1925 konnte Max Bill mit 17 Jahren seine Arbeiten, die er an der Kunstgewerbeschule Zürich geschaffen hatte, an der „Exposition international des arts décoratifs“ in Paris ausstellen, wo auch Leute wie Le Corbusier und Melnikow vertreten waren. Trotzdem wurde er wegen einer Nichtigkeit aus der Kunstgewerbeschule hinausgeworfen. Daraufhin nutzte Mall Bill den hoch dotieren Preis für einen Plakatwettbewerb, den er gewonnen hatte, für das Studium am Bauhaus. Seine Lehrer an der Bauhaus-Schule waren Kandinsky, Klee und Moholy-Nagy. Während dieser Studienzeit verlor er bei einem Zusammenstoß mit einem Trapezkünstler die Hälfte seiner Vorderzähne. Er mußte die Schule beenden und Schulden bei seinem Vater aufnehmen, um die hohen Zahnarztkosten zu bezahlen. Die Behandlung am Vorderkiefer sollte ein Leben lang halten. Den Unfall setzte er kreativ um mit einem Bild, das er „siamesische Zwillingsakrobaten“ nannte.


Maxbill41933 ging er erneut nach Paris zur Künstlergruppe „abstraction création“ und stellte mit Piet Mondrian, Jean Arp, Sophie Taeuber Arp, Marcel Duchamp und Georges Vantongerloo aus. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Max Bill Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Er setzte dort wieder Bauhaus-Ideen um. Denn Max Bill bekam im Rahmen des Marshallplans eine Schlüsselposition beim materiellen und geistigen Wiederaufbau Deutschlands. Als Architekt baute er die HfG. Die Trägerschaft übernahm die Geschwister-Scholl-Stiftung. Inge Scholl, die Schwester der 1944 in München ermordeten Geschwister Sophie und Hans Scholl, war Präsidentin, was im Film durch historische Filmsequenzen dokumentiert wird.

Über seine Zeit der Jahre 1908 bis 1939 ist im Verlag Scheidegger&Spiess aus Zürich ein erster Band von Angela Thomas: »mit subversivem glanz – max bill und seine zeit« erschienen.
 

Maxbill7Seine Skulpturen im öffentlichen Raum stießen derart auf Widerstand, daß die erste Version der berühmtesten Bill-Plastik, die „kontinuität“, im Jahr 1948 von Rechtsextremisten in Zürich zerstört wurde. Erst knapp 40 Jahre später erhielt er von der Deutschen Bank in Frankfurt, als wäre es eine Wiedergutmachungsgeste, den Auftrag, diese Skulptur in Granit neu herzustellen. Die Arbeiten dauerten drei Jahre. Von der Herstellung bis zur Aufstellung der "Kontinuität" vor der Deutschen Bank in Frankfurt existiert ein eigener und einzigartiger Dokumentarfilm, der einem Werkbericht gleicht.

Gegen seine Pavillon-Skulptur an der Zürcher Bahnhofstraße liefen die Behörden, die Geschäfte und die Kleinbürger Sturm. Der Lohn, den er dafür erhielt, war, daß diese Pavillon-Skulptur heute so beliebt ist, daß die Leute Sturm laufen würden, wenn man sie entfernen wollte.


Da er sich 1967 in den Schweizer Nationalrat wählen ließ, sahen einige 68er in ihm einen Vertreter des Establishments und verunglimpften ihn. Es gab eine zeitlang ein Bill-Bashing. Man warf ihm Naivität vor, ohne zu wissen, daß er schon zu einer Zeit die wichtigsten Forderungen des 68er-Protestes vertrat, als es die Jugendbewegung noch gar nicht gab. Sie kannten seinen Antifaschismus nicht. Sie wußten nicht, daß Bill Flüchtlinge versteckt hatte und italienischen Partisanen unter die Arme griff. Sie wußten nicht, daß er schon immer gegen den überbordenden Konsum und die nutzlose Dinge produzierende Gesellschaft plädierte. Und ihnen war unbekannt, daß Max Bill schon 1965 mit Sartre, Silone, Max Ernst, Simone de Beauvoir, Max Frisch u. a. den ersten europäischen Künstlerprotest gegen den Vietnamkrieg in der New York Times unterzeichnet hatte. Bill war Atomkraftgegner und plädierte schon in den 50er Jahren für den Umweltschutz, wobei damals noch von Umwelt-Gestaltung die Rede war.

Ein weiterer Schicksalsschlag erreichte ihn, als ihm 1977 wegen eines Tumors ein Auge entfernt werden mußte. Er entwarf schon am Tag nach der Operation im Krankenbett die Grafikreihe „seven twins“. Ein Jahr vor seinem Tod erhielt Max Bill als erster Schweizer den so genannten Nobelpreis der Künste, den Praemium Imperiale in Tokyo. Am 9. Dezember 1994 brach er auf seiner letzten Mission als Präsident des Bauhaus-Archivs auf dem Berliner Flughafen Tegel tot zusammen. Er hatte hart mit sich zu kämpfen, um sich immer wieder durchsetzen zu können.


Max Bill wurde lange polizeilich beobachtet und wäre im Ernstfall während des 2. Weltkriegs als ‚Extremist’ eingesperrt worden. Das Bill-Bashing nahm auch kein Ende, als Max Bill Erstunterzeichner des „Zürcher Manifest“ war, welches gegen die Polizeiübergriffe bei den 68er Krawallen und deren Nichtahndung durch die Behörden protestierte, während die Justiz die Demonstranten hart bestrafte.

Der Regisseur Erich Schmid über seinen Film
Die populistische Linke warf Max Bill vor, er sei ein bürgerlicher Anpasser, und die einflußreichen Rechtsbürgerlichen hielten ihn für einen unerwünschten Linken. An dieser Haltung gegenüber Bill hat sich bis in die Gegenwart kaum etwas geändert.

Max Bill hat ein beträchtliches Entdeckungspotenzial. Wenn also gegenüber Max Bill, dachte ich mir als Filmautor, aus der Unkenntnis heraus immer noch derart starke Vorurteile mitspielen, dann muß angesichts seiner Qualitäten ein umso beträchtlicheres Entdeckungspotenzial in ihm stecken. Ich mußte mich also auf den unbekannten Max Bill konzentrieren und dem Publikum neue Tatsachen unterbreiten, um nach Möglichkeit in der Rezeption einen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Dies ist für einen Filmemacher eine Herausforderung. Wird es gelingen, mit einem biografischen Film dieses Leben so darzustellen, daß man es in seinen inneren Zusammenhängen einigermaßen begreifen kann? Dieses Leben am Übergang zur Moderne, in einem unablässigen Kampf für eine gerechtere und bessere Welt mit ästhetischen und gestalterischen Mitteln? Das Geheimnis war das absolute Augenmaß.

Nachdem ich in den in- und ausländischen Archiven alles greifbare Filmmaterial über Max Bill gesammelt hatte, blieben mir, einschließlich des eigenen Drehmaterials, für die Filmmontage rund 185 Stunden Bild- und Tonmaterial. In der Montage behielten wir für die 90 Minuten, auf die wir uns für die große Leinwand beschränken mußten, konsequent nur jenes Material, das die inneren Zusammenhänge – oft auf mehreren Ebenen gleichzeitig – miteinander verknüpft.

So entstand schließlich ein dichtes Geflecht von übereinander gelagerten Sinnbildern, die wie bei Zahnrädern vom einen ins andere übergreifen und durch den ganzen Film hindurch vorwärts treiben. Und über allem schwebt das Thema der Einsteinschen Unendlichkeit und der politische Anspruch, daß »die Schönheit in der Reduktion« liegt. Das Geheimnis von Max Bills Erfolg war nicht nur, daß ihm in seinen Anliegen die Zukunft recht gegeben hatte, sondern auch daß er etwas besaß, was nur sehr wenige besitzen, nämlich so etwas wie das absolute Augenmaß, vergleichbar mit dem absoluten Musikgehör.


Die Grundvoraussetzung für den Einbezug des Publikums in die Handlung des Films war zuerst einmal, daß man das komplizierte und lange Leben von Max Bill in seinen inneren und äußeren Zusammenhängen versteht. Kompliziert war die Ausgangslage, weil es Widersprüche gab und viele zeitliche, geografische und thematische Elemente, welche das vielseitige Leben und Schaffen der Figur ausmachten – und die es unter einen Hut zu bringen galt, damit man die inneren Zusammenhänge derselben erkennen kann und nicht eine spannend montierte anekdotische Aneinanderreihung von Episoden konsumieren muß, bei der zum Schluß nicht viel mehr bleibt außer Staunen. Damit dies nicht passiert, mußte ich dem Grundsatz folgen, daß man die Dinge umso einfacher darstellen muß, je komplizierter sie sind. Ich mußte die Lösung meinerseits in jenem Gestaltungsprinzip finden, das auch das Werk des porträtierten Max Bill auszeichnet: in der Schönheit der Reduktion und darüber hinaus in einem Rhythmus, der das Eingreifen des Publikums ermöglicht. Daraus ergibt sich von selbst ein epischer Film.

Man hätte sich allenfalls auch etwas anderes vorstellen können, rasche Schnitte und atemberaubende Einstellungen, um das künstlerische Oeuvre von Max Bill biografisch Revue passieren zu lassen in einer Orgie von skulpturalem Licht und Schatten und den knalligen Grundfarben der konkreten Bilder. Das Ganze hätte man effektvoll, wo nötig, mit einem gesprochenen Text und eindringlicher Musik untermalen können. Aber daraus wäre Max Bill nur noch unbegreiflicher geworden, als er es ohnehin schon war und es im Grunde jeder Mensch ist.

Es galt eben auch in der Darstellungsweise eine gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, wie Bill sie auch immer der Kunst abverlangt hatte: wenigstens dort die Zusammenhänge begreiflich zu machen, wo dies möglich ist. Die Werke, sagte ich mir, sollte man eigentlich besser im Original anschauen, weil jede Abbildung sofort einen illustrativen Charakter bekommt und den „subversiven Glanz“ verliert, der nur dem Original innewohnt. Dennoch zeigte ich sie immer wieder, aber mit Zurückhaltung und nur soweit ich sie brauchte, um die inneren Zusammenhänge zwischen Werk und Biografie aufzuzeigen. In dieser Hinsicht ergab sich mit der Zeit ein immer engmaschigeres Referenzsystem.


Adolf Muschg am 31.8.08 an Erich Schmid
Warum mich Ihr Film über Max Bill bewegt hat: Gesucht wird darin eine verbindliche Gestalt nicht der eigenen Person sondern des Guten Lebens in einer konfusen Zeit. Bills Kunst ist die eines versprengten Klassikers: sie verbindet (wie Musils „Mann ohne Eigenschaften“) „Genauigkeit und Seele“. Er formte Gegengewichte, sichtbar, tastbar, begehbar gegen die Ausbreitung der Beliebigkeit das Ungefähre widerstand ihm er widerstand dem Ungefähren er hatte Prinzipien im Wortsinn, das heißt er suchte neue Anfänge, plausible und unverhoffte, sehenswerte und glaubwürdige, und vergütete sie durch Arbeit. Ihr Film geht dieser Arbeit nach forschend, bescheiden, gewissenhaft. Er versteht sich als fortgesetzter Teil von ihr, nimmt zugleich Anteil daran. Und dieser Anteil teilt sich mit. Je besser Bills Lebensarbeit zu sehen ist, desto frischer wirkt sein Werk. Von sich selbst macht der Film nichts her: Ein schwankender Spiegel Würde die Bewegung, die er am Werk zeigt, Bills Werk, unlesbar machen, auf sie aber kommt es an, und so zeigt der Film auch das Unvermutete: ich habe Bill gekannt, so sehe ich ihn zum ersten Mal. Jetzt interessiert er mich, denn ich habe ihn nicht gekannt. Der Film zeigt mir: nichts an diesem Leben lag auf der Hand, und daß das Werk so aussieht, als läge es eben dort, so ist diese vollendete Täuschung die einzige, der sich die Kunst nicht zu schämen braucht, und am Ende der Vollendung kommt die ruhige Bewegung ihrer Objekte im Filmzuschauer wieder dort an, wo sie im Künstler entsprungen sein muß: einem erschütterten Zentrum der Person.


Jean Ziegler am 3.9.2008 an Erich Schmid
Lieber Erich, Dein Film ist ein Meisterwerk. Klug, ergreifend und zutiefst überzeugend. Max Bill bleibt einer der ganz wenigen großen Künstler des Jahrhunderts. Ein Revolutionär der Formen… und des Geistes. Ich erinnere mich genau, und mit Dankbarkeit, an unsere Gespräche im Bundeshaus. Es war im Nationalrat eine schwierige Zeit für mich. Max Bill – zu groß und bedeutend für die Schweizer Politik, für die helvetische Händlerrepublik – hat mir starken Beistand geleistet, mit seiner Ironie, seiner Warmherzigkeit. – Ich bewundere Deinen Film. Herzliche Grüße Jean

Maxbill8 Regie und Buch  -  Erich Schmid
Kamera  -  Ueli Nüesch
Ton  -  Dieter Meyer, Florian Eidenbenz
Schnitt  -  Antoine Boissonnas
Mitarbeit  -  Georg Janett, Richard Dindo
Musik  -  André Bellmont
gespielt von Daniel Schenker, Christoph Grab,
Adrian Frey, Dominique Girod und
Selmar Frey
Produktion  -  Ariadnefilm GmbH
Weltvertrieb  -  Accent Films International LTD

Erich Schmid geboren 1947 und aufgewachsen in Frauenfeld,
Schweiz, lebt im Haus von Max Bill in Zumikon,
1976–1986 Reporter beim „Tages-Anzeiger“

Mitwirkende der Dokumentation


Angela Thomas die Witwe von Max Bill
Gottfried Honegger (*1917)
Ignazio Silone (1900-1978) italienischer Romancier als Secondo Tranquilli
Jakob Bill (*1942) als Sohn von Binia und Max Bill
Ernst Scheidegger (*1923) lernte Max Bill vor Ende des 2. Weltkriegs an der Kunstgewerbeschule in Zürich kennen, wurde dessen Assistent und fotografierte ihn oft bei der Arbeit
Stanislaus von Moos (*1940) Kunsthistoriker und Architekturtheoretiker
Karl Gerstner Mitgründer der legendären Werbeagentur GGK in den 50er Jahren, Verfasser des Manifests „Die kalte Kunst“ als theoretische Grundlage der konkreten Kunst der dritten Generation, nach Mondrian/Vantongerloo/Doesburg, Bill/Lohse und ihren „Nachkommen“ Honegger/ Gerstner
Walter Gropius (1883-1969) unterhielt mit Max Bill eine umfangreiche schriftliche Korrespondenz
Max Graf (*1926) studierte bei Max Bill an der HfG in Ulm
Frauke Decurtins lernte Max Bill, wie eine ganze Reihe weiterer Studierender, in Brasilien kennen, als er 1951 und ’53 an der 1. und 2. Bienal de São Paulo teilgenommen hatte
Monica Mulder (*1936) las in einer deutschen Zeitschrift in Spanien einen Bericht über die HfG in Ulm und entschied sich, von 1958 bis 1959 dort zu studieren
Bertus Mulder (*1929)
Alexander Neumeister (*1941) Designer und Gestalter der Hochgeschwindigkeits-Züge ICE und Transrapid in Deutschland und China
Helmut Schmidt (*1918) SPD-Politiker, von 1974–82 deutscher Bundeskanzler. In dieser Zeit war Max Bill sein Berater für Kunstankäufe
Jacques Chirac (*1932) französischer Staatspräsident 1995 – 2007
Guido Cocchi Adjunkt des Chefarchitekts der Expo ’64 in Lausanne, arbeitete mit Max Bill zusammen bei den Projektierungs und Ausführungsarbeiten der Landesausstellung
Hans Bissegger (*1947)
Peter Hahn war Direktor des von Walter Gropius erbauten Bauhaus-Archivs in Berlin – in der Zeit als Max Bill Präsident des Präsident des Trägervereins war

Dirk Scheper  Sohn des Bauhaus-Meisters Hinnerk Scheper, war Vorstandsmitglied
Dagmar Comorera 1994 Check-in-Angestellte auf dem Flughafen Tegel in Berlin, war nach dem Zusammenbruch von Max Bill als erste vor Ort und blieb bei ihm, bis er kein Lebenszeichen mehr von sich gab.

Donnerstag, 04 Januar 2018 19:19

Weltarchitektur Libeskind-Bau in Lüneburg

An der Leuphana-Universität Lüneburg hat ein neues Zentralgebäude nach Entwürfen des Leuphana-Professors, Daniel Libeskind seinen Betrieb aufgenommen. Er lehrte bis 2016 in Lüneburg, war dort interdisziplinär tätig. Da die Architektur in Lüneburg nicht mit eigenem Fachbereich vertreten ist, sammelte Libeskind Eindrücke aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich mit dem Thema umweltbewusst, nachhaltig und energieeffizient Bauen befassten.

 

Foto (c) Kulturexpress

 

Die Universität befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Wehrmachtskaserne. Der Entwurf von Daniel Libeskind setzt einen Kontrapunkt zu deren Struktur. Für seine Arbeit suchte der Architekt den intensiven Austausch mit Studierenden, ließ Wünsche und Vorstellungen der wichtigsten Nutzergruppe in die Entwicklung einfließen. Bei der Eröffnung sagte Libeskind: „Für das neue Zentralgebäude der Leuphana habe ich mich vom Geist dieser Universität inspirieren lassen. Die Leuphana erlebe ich als einen Brutkasten für neue Ideen, Innovation, Forschung und Entdeckung. Von diesen Elementen ist auch das neue Haus durchdrungen.“


Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil eröffnete das neue Zentralgebäude der Universität am 11. März diesen Jahres feierlich im Beisein zahlreicher Gäste. An der Zeremonie nahmen rund 900 Vertreter aus Politik, Kirche, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft teil, unter ihnen Mitglieder der Landesregierung und Repräsentanten des Bundestages.

Der Libeskind-Neubau ermöglicht der Universität, künftig alle – bisher auf drei Standorte verteilten – Fächer und Lehrveranstaltungen auf dem zentralen Campus an der Scharnhorststraße in Lüneburg zusammenzuführen. Die bisherige Struktur der Bebauung ist geprägt von einem orthogonalen Raster. Dazu setzt der Libeskind-Entwurf seinen Kontrapunkt und bricht dieses Raster auf. Getragen wird das Projekt von der Leitidee eines idealen Orts, an dem sich Studieren, Forschen und Leben miteinander vereinbaren lassen. Das Gebäude repräsentiere die offene demokratische Gesellschaft. Seine wichtigste Funktion sei es, Menschen zusammenzubringen, beschrieb Daniel Libeskind einmal seinen Ansatz.
 
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Die Kosten des fast 37 m hohen Bauwerks liegen bei rund 100 Mio Euro. Das Gebäude gliedert sich in vier gestalterisch differenziert ausgebildete Teile: ein Seminarzentrum, ein Studierendenzentrum, ein Forschungszentrum und ein Auditorium Maximum. Das Gebäude verfügt über eine Gesamtnutzfläche von 13.000 m². Die Forschung nimmt gut die Hälfte des zur Verfügung stehenden Platzes ein. 2.800 m² Fläche sind für ein Studierendenzentrum vorgesehen, 2.600 m² für ein Seminarzentrum. Das Auditorium Maximum wird Platz für 1.200 Besucher bieten.

 Grundriss EG (Ausschnitt Rettungsplan)
Leuphana Universitaet 10Der Baukörper des Seminarzentrums hebt sich in östlicher Richtung nach oben an und markiert zur Straße hin einen Haupteingang. Wer das Hauptfoyer betritt, gelangt zunächst in eine große Halle, die mit schrägen Wänden zum Teil aus Sichtbeton über mehrere Stockwerke hinweg Ankommenden und Studierenden einen großräumigen Empfang bereitet. In der Mitte, im Kernbereich des Gebäudes befinden sich Aufzüge und Durchgangsräume. Eine Treppe führt nach oben. Bemerkenswert ist auch die Akustik, die Eingangshalle, Caféteria und Auditorium jeder Raum für sich ermöglichen. An der Decke befinden sich Lichtöffnungen, die durch die asymmetrische Bauweise im Baukörper wie verschobene Fenster erscheinen. Ein zweiter Eingang befindet sich gegenüber, der sich dem Campus zuwendet.

Perspektivisch ist der Bauköper auch aus größerer Entfernung erlebbar. Einerseits kristalline, andererseits asymmetrische Proportionen bestimmen das Bild beim darauf zugehen, wobei auch hier die Perspektive veränderlich ist. Um so mehr sich der Passant dem Baukörper annähert, wird der Bau natürlicherweise um so größer. Es ist ein Blickwinkel mit Auswirkungen. Die Architektur folgt damit der Zeitströmung des Dekonstruktivismus, indem Struktur und Form einer Destruktion und einer erneuten Konstruktion zu gleichen Teilen folgen.
 
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Im Dezember 2017 waren noch nicht alle Räume bezugsfertig. Die Planung sieht die Einrichtung zwar in vielen Einzelheiten vor, die komplette Möblierung fehlte zum Teil in den Seminarräumen in den oberen Stockwerken. Die Caféteria im EG war ebenfalls noch nicht eingerichtet, dafür wurde Mitte Dezember noch ein Pächter gesucht. Die Kabelstränge ragten schon aus dem Boden, die für feste Installationen gedacht sind. Auch Seminare fanden ohne räumliche Abtrennung in der großen Eingangshalle statt. So soll auch in der Caféteria die Möglichkeit für externe Veranstaltungen gegeben sein.

Daniel Libeskind vermeidet in seiner Bauweise rechteckige Räume, die ausschließlich dem rechten Winkel folgen. Dieser Eindruck bestimmt die Architektur des Gebäudes in seiner gesamten Konzeption. Die Geometrie des Gebäudes im Grundriss, Ansicht und Schnitt ist deshalb sehr anspruchsvoll. Die Außen- und zum Teil Innenwände sind unterschiedlich geneigt und weisen keine Rechtwinkligkeit im Grundriss und Schnitt auf. Das kann unter Umständen gewöhnungsbedürftig für Studierende oder Besucher insbesondere Konzertbesucher des Auditorium Maximum sein, da diese Bauweise außerhalb einer üblichen Norm liegt.

  Hier ist die Caféteria im EG. Der Raum soll auch für anderweitige Veranstaltungen genutzt werden. Die Kabel am Boden waren schon gelegt, die Installationen fehlten noch. Die tomatenrote Wandfarbe war eine Vorgabe des Architekten Daniel Libeskind.
  Hier ist die Caféteria im EG. Der Raum soll auch für anderweitige Veranstaltungen genutzt werden. Die Kabel am Boden waren schon gelegt, die Installationen fehlten noch. Die tomatenrote Wandfarbe war eine Vorgabe des Architekten Daniel Libeskind. 
Das Bauteil Studierendenzentrum betont durch seine Positionierung und Gestalt die Hinwendung zur Campusanlage, was die innere Verbundenheit des neuen Gebäudes mit dem Bestand betont. Verstärkt wird diese Absicht durch die Erschließung der Cafeteria aus dieser Richtung.

Das Forschungszentrum überragt die anderen Bauteile wie ein Leuchtturm und dokumentiert damit die Bedeutung der Forschung für die Universität. Schon durch seine Höhe schafft dieser Baukörper neue Blickachsen, da aus den oberen Etagen sogar Sichtkontakt zur Lüneburger Innenstadt besteht und umgekehrt.

Das Auditorium ist südlich an die anderen Baukörper angeschlossen. Seine 1.100 Sitzplätze werden mit Hilfe einer flexiblen Bestuhlungsanlage bereitgestellt: Rund 800 Sitze der gesamten Bestuhlung können bei Bedarf an der Rückwand des Auditoriums zusammengeschoben werden, die anderen rund 300 stehen ebenerdig in Stuhlreihen. Sobald die Bestuhlungsanlage ihre Parkposition in einer Ecke des Saales erreicht hat, kann eine Schiebewand geöffnet und so die Fläche des Auditoriums zum Foyer hin erweitert werden.

Alle Gebäudeteile sind vom UG bis hinauf ins 1. OG miteinander verknüpft: Studierendenzentrum, Forschungszentrum, Seminarzentrum und Auditorium. Die vertikale Erschließung dieser Ebenen erfolgt dabei nicht nur über die Aufzüge, sondern auch über Treppenanlagen und Galerien im Forschungszentrum, Seminarzentrum und im Auditorium. Ein Foyer ermöglicht den Zugang zu allen vier Gebäudeteilen und macht deren Interaktion erlebbar.

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Fernsicht auf das Universitätsgebäude aufgenommen vom Wasserturm, am 12. Dezember 2017 aus der Lüneburger Innenstadt  
Das siebengeschossige Gebäude mit einer Gesamthöhe von rund 36 m wird auch moderne Multifunktions- und Ausstellungsflächen beherbergen. So dient es gleichzeitig Stadt und Landkreis Lüneburg als neue Stadt- und Kongresshalle und dokumentiert damit die zentrale Rolle der Hochschule im öffentlichen Leben und den hohen Anspruch an eine nachhaltige Gebäudenutzung.

Die Dachkonstruktionen sind stark geneigt oder als Zylinderschalen gekrümmt. Es entstehen komplexe Durchdringungen und Anschlüsse der einzelnen Bau- und Gebäudeteile. In den Fassadenflächen befinden sich großflächige, nicht rechteckige Fenster- und Fassadenöffnungen, welche die Außenwand zum Teil über zwei Geschosse oder über Eck zu durchbrechen und aufzulösen scheinen.

Das Gebäude setzt Maßstäbe im Bereich öffentlicher Bauten, sowohl bei der Gestaltung als auch mit Blick auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Energieoptimiertes Bauen steht im Vordergrund. Das Bauwerk besticht durch technologische Innovationen, darunter eine elektrochrome Verglasung, die Verwendung von PCM (Phase Change Materials) sowie verschiedene Bausteine für eine nutzerabhängige Gebäudeleittechnik. Bereits in der Entwurfsplanung wurde besonderer Wert darauf gelegt, ein öffentliches Gebäude zu schaffen, das ohne die Nutzung von Primärenergie betrieben werden kann. Das Gebäude wird teilweise in Stahlbeton, teilweise in Stahlbetonverbundbauweise errichtet

Mittwoch, 03 Januar 2018 09:21

Das Einfamilienhaus - ZK

Das Einfamilienhaus -  ZK
Zeitschrift für Kulturwissenschaften
von Sonja Hnilica

und‎ Elisabeth Timm
transcript Verlag, Bielefeld
1. Auflage, Ausgabe 07/2017
176 Seiten, kartoniert
Größe: 17,4 x 1,5 x 24,1 cm
ISBN 978-3-8376-3809-7

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