Sechs neue IBA’27-Projekte ernannt
Der Projektkatalog der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) ist kräftig gewachsen: Gleich sechs neue IBA’27-Projekte stellten Vertreterinnen der IBA und der Projektträger am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Stuttgart vor. Mit insgesamt 23 IBA’27-Projekten ist das Portfolio für den weiteren Weg zum Ausstellungsjahr 2027 nun weitgehend konsolidiert. Auch die angespannte Lage der Bauwirtschaft kam zur Sprache: Diese sei zwar eine Herausforderung für die Projekte, man sei aber zuversichtlich, bis 2027 "gebaute Antworten auf die aktuellen Krisen" zeigen zu können.


"KaepseLE Goldäcker" heißt eines der neuen IBA’27-Projekte. Das Akronym steht für "Klimaschutz und -anpassung durch emissionsfreies Bauen, Pflanzen, Stoffkreisläufe und Energievernetzung in Leinfelden-Echterdingen". Am Siedlungsrand von Echterdingen entwickelt die Stadt zusammen mit drei Investoren und drei Planungsteams in einem Dialogverfahren ein beispielgebendes Wohngebiet. Ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig erdacht, soll es in klimaneutralen Gebäuden bezahlbaren Wohnraum für alle schaffen.

Ebenfalls mit dem Weiterbau am Siedlungsrand befasst sich das Projekt "Neues Wohnen Korber Höhe" in Waiblingen: Angrenzend an eine ab den 1970er-Jahren gewachsene Großsiedlung sollen klimaneutral geplante Häuser den Bestand ergänzen. Neben verschiedensten Wohnformen, von Pflege-WGs bis zu Mikroappartements oder Clusterwohnen, sollen die belebten Erdgeschosse neue Angebote für das ganze Stadtviertel schaffen: Mit einem Quartierscafé beispielsweise, einer Quartierswerkstatt oder gemeinschaftlich genutzten Co-Working-Spaces.
Gleich zwei Projekte kommen aus Schorndorf: Auf einem ehemaligen Bauhofareal direkt an der Rems plant die Stadtverwaltung zusammen mit der Stadtbau Schorndorf, der Kreisbau Waiblingen, der Bürgerschaft, Fachleuten und der IBA’27 das "Quartier der Generationen": ein gemischtes Viertel mit Wohnen für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen. Und in unmittelbarer Nachbarschaft hat die neu gegründete Baugenossenschaft RemstalLeben eG kürzlich ein Grundstück gekauft. Mit dem Projekt "Leben in der Vorstadt" will sie den denkmalgeschützten Gebäudebestand eines ehemaligen Bauernhofs mit nachhaltigen Neubauten ergänzen und ihre Vision eines ökologischen und solidarischen Zusammenlebens umsetzen. Im Norden von Esslingen am Neckar entwickeln die Esslinger Wohnungsbau GmbH und die Baugenossenschaft Esslingen eG zusammen mit der Wohninitiative AlWo das IBAProjekt "Tobias-Mayer-Quartier". Bestands- und groß dimensionierte Neubauten mit einem hohen Anteil an bezahlbarem Wohnraum schaffen in ihrer Mitte Platz für ein "Gartenfeld": eine grüne Oase, die gemeinschaftliches Leben fördert und als öffentlicher Freiraum dem Quartier zur Verfügung steht.

Neue Bautechnologien, nachhaltige Materialien und ein nachhaltiges Energiesystem stehen im Fokus des neuen IBA-Projekts "Postareal Leonberg": Direkt zwischen historischer Altstadt und der ab den 1970ern gewachsenen neuen Mitte entwickelt die STRABAG Real Estate zusammen mit der Ed. Züblin AG und der Stadt Leonberg ein bau- und energietechnisch innovatives Wohn- und Geschäftsquartier, das die Stadtteile diesseits und jenseits einer großen Autostraße künftig verbindet.
Mit dem Beschluss zur Aufnahme dieser sechs neuen IBA’27-Projekte folgte der IBA’27- Aufsichtsrat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag der Empfehlung des Kuratoriums. Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Aufsichtsrats und Vorsitzender des Verband Region Stuttgart sagte: "Einmal mehr zeigt sich, was mit der IBA’27 in der Region Stuttgart ins Rollen gekommen ist. Schon die schiere Menge an Projekten übertrifft alle Erwartungen, die wir bei der IBA-Gründung hatten. Viele Kommunen und Investorinnen haben erkannt, dass wir für unsere Welt im Wandel ganz anders planen und bauen müssen. Sie haben den Mut, zusammen mit Bürgerschaft, Planerinnen und der IBA’27 neue Wege zu gehen und die Transformation aktiv zu gestalten – mit guten Ideen, aber auch mit effizienten, pragmatischen und kollaborativen Prozessen. Sie schaffen die Vorbilder, um die Region in eine gute Zukunft zu führen."
"Die neuen und die bisherigen Projekte bringen viele Themen zusammen, die sowohl lokal als auch international diskutiert werden", sagte IBA-Intendant Andreas Hofer. "Nach dem stark individualistisch geprägten Planen und Bauen der letzten Jahrzehnte suchen viele heute wieder mehr Nähe und Gemeinschaft. Die Abgrenzung von Wohnen und Arbeiten wird neu austariert, ebenso wie die Balance zwischen architektonisch hochwertiger Dichte und großzügigen und grünen Freiräumen. Klimaschutz und Klimaanpassung, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft sind als große Themen in der Architektur angekommen und schaffen eine neue Formensprache. Dies freut mich als Architekt besonders, hier entsteht das Gesicht der IBA’27."

Mit insgesamt 23 Projekten sei das Portfolio der IBA’27 nun weitgehend konsolidiert, so Hofer weiter. "Es kann sein, dass noch ein, zwei Projekte hinzukommen, wir können aber auch noch Projekte verlieren – beispielsweise, wenn die Zusammenarbeit mit den Projektträgerinnen nicht mehr funktioniert." Und natürlich sorge auch die angespannte Lage der Bauwirtschaft mit explorierenden Kosten, Material- und Fachkräftemangel bei vielen IBA-Projekten für Unsicherheit. "Wir sind aber zuversichtlich, bis 2027 viele zumindest teilweise fertig gebaute Beispiele zeigen zu können. Mit Ansätzen wie Modulbau, Materialeffizienz, Kreislaufwirtschaft, Langlebigkeit, Flexibilität aber auch mit ihren hohen sozialen Ansprüchen liefern die Projekte ja Antworten auf die aktuellen Krisen."
Meldung: Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH
SAY 23 Schweizer Architektur Jahrbuch 2023
Balthasar Neumann Preis 2023
Die CampusRO Projektentwicklungs GmbH ist Gewinnerin des diesjährigen Balthasar Neumann Preises. Der Entwurf stammt von ACMS Architekten aus Wuppertal. Das gaben die Auslober BDB und die DBZ Deutsche Bauzeitschrift am 19. April 2023 auf der BAU in München bekannt • Die Jury unter dem Vorsitz von Jun.-Prof. Jutta Albus, TU Dortmund, zeichnete die Arbeit des interdisziplinären Teams an dem Campus für studentisches Wohnen mit dem BalthasarNeumann-Preis 2023 aus • Anerkennungen erhielten vier weitere Projekte: Der Holzstrohbau Haus St. Wunibald Benediktinerkloster Plankstetten, Berching von hirner & riehl architekten und stadtplaner, der Umbau eines ehemaligen Getreidespeichers mit Verladebrücke in Hamburg von SEHW Architekten, das Kreisarchiv Viersen von DGM Architekten und der Neubau des Eingangsgebäudes Freilichtmuseum Hagen von Schnoklake Betz Dömer Architekten.
Im Rahmen der Messe BAU 2023 gaben der BDB gemeinsam mit der DBZ Deutsche Bauzeitschrift das Siegerprojekt sowie die Anerkennungen des mit 10.000 Euro dotierten Balthasar Neumann Preis 2023 bekannt. Die Preisübergabe fand im Rahmenprogramm der Messe im Forum in Halle C2 statt. Insgesamt wurden für den diesjährigen Preis 55 Projekte eingereicht.
Preisträger
Die hochkarätig besetzte Jury unter Vorsitz von Jun.-Prof. Jutta Albus, TU Dortmund, kürte den facettenreichen Neubau des CampusRO auf dem Gelände einer ehemals zu 100 Prozent versiegelten Gewerbefläche. Das Projekt wurde von der Bauherrin, der CampusRO Projektentwicklungs GmbH eingereicht, der Entwurf stammt aus der Feder des Wuppertaler Büros ACMS Architekten. Das kommunikative Wohnprojekt in Holzhybrid-Bauweise umfasst 211 Apartments für Studierende sowie ein Boardinghaus mit 40 weiteren Wohneinheiten. Die flächensparende Grundrisskonzeption sowie die angestrebten Energiestandards eines KfW 40 plus Hauses auf Basis des Passivhausstandards konnten nur durch die frühzeitige integrale Zusammenarbeit aller Beteiligten und die gemeinsame Arbeit am zuvor erstellten BIM Modell mit den ausführenden Unternehmen erreicht werden.
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Die Jury würdigte insbesondere das kommunikative Miteinander des studentischen Wohnens und die gesamtheitliche Herangehensweise in Planung und Umsetzung des Projekts.
Bauherrin: CampusRO Projektentwicklungs GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal, ECKPFEILER Immobilien Gruppe, München Architektur: ACMS Architekten GmbH, Wuppertal Statik Holzbau, Bauakustik und Brandschutz: Pirmin Jung Deutschland GmbH, Augsburg Statik Massivbau und Architektur ab LP 6: Guggenbichler + Wagenstaller GbR, Rosenheim Bauphysik Wärmeschutz: LEICHTphysics GmbH, Bad Aibling Heizung-Lüftung-Sanitär: Ingenieurbüro Lackenbauer GmbH, Traunstein Elektro: pgt Planungsgruppe Technik GmbH & Co. KG, Traunstein Landschaftsarchitektur LP 1-4: studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf Landschaftsarchitektur ab LP 5: Landschaftsarchitektur Stiegler, Rosenheim DGNB-Zertifizierung: MNP Ingenieure GmbH, Lübeck BIM Koordination: ODE - office for digital engineering, Wien Holzbau: Huber & Sohn GmbH & Co. KG, Eiselfing Fertigstellung: 2022
Anerkennungen
Neben dem Preisträger vergab die Jury vier Anerkennungen, die ganz im Sinne Balthasar Neumanns gelungenen sind:
Das Holzstrohhaus St. Wunibald auf dem Gelände der Benediktinerabtei Plankstetten von hirner & riehl architekten, München, ist ein zeitgemäßes Seminargebäude im historischen Kontext. Für den Neubau spielten Belange des Denkmalschutzes ebenso eine Rolle wie die Verwendung regionaler ökologischer Baumaterialien. Die Jury würdigte diesen positiven Beitrag zur CO2-Reduktion ebenso wie die Angemessenheit der Architektursprache.
Bauherrin: Benediktinerabtei Plankstetten Architektur: hirner & riehl architekten und stadtplaner, München Tragwerksplanung: LERZER ING+Plan, Neumarkt Planung TGA: FREY-DONABAUER-WICH MBH INGENIEURGESELLSCHAFT, Gaimersheim Weitere Beteiligte: Ingenieurbüro Seibold + Seibold, Eichstätt Fertigstellung: 2022
Eine Anerkennung erhielt auch das Projekt von SEHW Architekten aus Hamburg. Mit dem Umbau, der Modernisierung und denkmalgerechten Instandsetzung eines ehemaligen Getreidespeichers mit Verladebrücke in Hamburg konnte der Charakter des Gebäudes mit der massiven Tragstruktur aus Beton erhalten werden und einer neuen, architektonisch stimmigen Nutzung zugeführt werden.
Bauherrin: Ha-eS V Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG, Hamburg Architektur: SEHW Architekten PartG mbB, Hamburg Tragwerksplanung: WETZEL & von SEHT, Hamburg Planung TGA: ENERGIEHAUSINGENIEURE Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik, Hamburg Fertigstellung: 2021
Der architektonisch in zwei Baukörper gegliederte Neubau des Kreisarchivs Viersen bildet konsequent die beiden wesentlichen Aufgaben eines Archivs – Archivwesen und Publikumsverkehr – ab und nimmt identitätsbildend Bezug zum städtebaulichen Umfeld. Das Gebäude von DGM Architekten soll durch den Einsatz entsprechender Materialien als Baustoffspeicher dienen und überzeugte die Jury zudem durch die zahlreichen innovativen, partnerschaftlichen Planungsansätze.
Bauherr: Kreis Viersen Architektur: DGM Architekten, Krefeld Tragwerksplanung: Kempen Krause Ingenieure GmbH, Aachen Weitere Beteiligte, HHS Planer + Architekten AG, Kassel; Architekturbüro Ruhnau, Issum; Kraft.Raum, Düsseldorf Fertigstellung: 2022
Schnoklake Betz Dömer Architekten entwarfen zwei ineinander verschränkte Volumen mit gegenläufigen Pultdächern als neues Eingangsgebäude für das Freilichtmuseum Hagen. Die tiefgreifende Einbindung in die Natur macht den Übergang in das Museum für die Besucher:innen auch sinnlich erfahrbar. Der Entwurf überzeugte die Jury durch eine sehr gute interdisziplinäre Durcharbeitung und die nachhaltige Bauweise und erhielt ebenfalls eine Anerkennung.
Bauherr: LWL Bau- und Liegenschaftsbetrieb Architektur: Schnoklake Betz Dömer Architekten Part GmbB, Münster Tragwerksplanung: ahw Ingenieure, Münster Weitere Beteiligte: Rücker Consult, Arnsberg; PTG Planungsgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung mbH, Marl Fertigstellung: 2022
Jurystatements
Preisträger: CampusRO, Rosenheim, ACMS Architekten GmbH
Die Campusanlage für studentisches Wohnen, die als Ensemble auf einem Gebiet nahe der Hochschule in Rosenheim umgesetzt wurde, schafft durch ihre bauliche Gliederung eine neue Qualität für den Ort, der durch differenzierte Kommunikations- und Aufenthaltsräume heute einen hohen gesellschaftlichen Mehrwert bedeutet. Soziale Nachhaltigkeit wird über vielfältige Gemeinschaftsflächen im Freiraum und auf den Dächern der Neubauten wie selbstverständlich integriert und auch über die offene, kommunikative Laubengangstruktur begünstigt.
Auf der zuvor zu 100 Prozent versiegelten Fläche des Grundstücks wurde ein hoher Anteil an kühlenden Grünflächen vorgesehen, die sowohl am Boden als auch auf dem Dach vielfältige Möglichkeiten für Versickerung, Regenrückhaltung und Baumbewuchs bieten.
Mit Augenmerk auf den integralen Ansatz wurden Planung und Bau kontinuierlich als interdisziplinäre Zusammenarbeit über alle Entwicklungsphasen hin umgesetzt und mit Hilfe einer digitalen BIM-Modellierung niederschwellig bis zur Realisierung gebracht. Die Umsetzung der Neubauten wurde partnerschaftlich, gemäß der hohen energetischen und bautechnischen Standards entwickelt (u.a. KfW 40 plus, DGNB-Golz-Zertifizierung) und als Holz-Hybrid-Konstruktion mit Holz aus lokalen Wäldern und hohem Vorfertigungsgrad umgesetzt, wodurch 1.250 t CO2 im Vergleich zu einer massiven Bauweise eingespart werden konnten. Positiv wird auch die Nutzung der Altmasse aus dem Bestandsgebäude bewertet. Das Projekt entwickelt das Miteinander studentischen Wohnens auf besondere Art und Weise aus sich heraus und würdigt damit den Ort für die Gemeinschaft. Kommunikation und Vernetzung - auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit der Planungsbeteiligten über alle Projektphasen hinweg – sind von großer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des umbauten Raums und werden hier im Sinne einer gesamtheitlichen Herangehensweise beispielhaft umgesetzt.
Anerkennung: Holzstrohbau Haus St. Wunibald Benediktinerkloster Plankstetten, Berching hirner & riehl architekten und stadtplaner
Der zurückhaltende, schlicht gestaltete und in die Topografie eingebettete Neubau fügt sich städtebaulich entlang des bestehenden Wirtschaftsteils gut in die denkmalgeschützte Klosteranlage ein. Das gemischt genutzte Gebäude mit Kindergarten, Pfarrverwaltung und 30 Gästezimmern, überzeugt durch den konsequenten Einsatz ökologischer Materialien in innovativer HolzStrohbauweise.
Die Jury würdigt die Verwendung des im eigenen Klosterwald geschlagenen Bauholzes, ortsnah gesägt, vom nahegelegenen Zimmerer abgebunden und verarbeitet, den Einsatz des Strohs als „Nebenprodukt“ aus dem Ernteprozess der regional ökologisch bewirtschafteten Felder des Klostergutes zur Außenwanddämmung und die regenerative Energieversorgung über den Biomassekessel mit Hackschnitzel aus den klostereigenen Waldbeständen. Fortgesetzt wird das nachhaltige Materialkonzept im Innenausbau mit Oberflächen aus sichtbarbelassenen verdübelten Balkendecken, Lehmputz auf den Strohwänden, Hanfdämmung für den Schallschutz und Fichtenholz der Inneneinrichtung aus dem Klosterforst. Durch den Einsatz von ressourcenschonenden, CO2- neutralen Baustoffen aus regionaler Herstellung und Verarbeitung, deren Rückbaubarkeit, Kompostierung (Strohfüllung) und Recyclingfähigkeit kombiniert mit dem regenerativen Energiekonzept leistet das Gebäude einen positiven Beitrag zur CO2-Reduktion und zum Klimaschutz.
Anerkennung: Ehemaliger Getreidespeicher mit Verladebrücke, Hamburg, SEHW Architekten
Mit der sensiblen Bewahrung und zeitgemäßen Wiederbelebung der bestehenden charakteristischen Hafenarchitektur trägt die Revitalisierung des ehemaligen Getreidespeichers von 1937 wesentlich zur Erhaltung des Genius Loci an der Großen Elbstraße am alten Altonaer Hafenkai bei und leistet einen wertvollen Beitrag zur Identitätswahrung bei der städtebaulichen Entwicklung des Stadtteils. Die ansprechende umfängliche und sichtbare Erhaltung sowie die Einbeziehung der vorhandenen massiven Tragwerksstruktur aus Beton und original erhaltener Materialien an der Fassade und im Innenraum setzen ein markantes Zeichen zum nachhaltigen, ressourcenschonenden Bauen. Die gebundene graue Energie des ehemaligen Getreidesilos konnte bewahrt und wirkungsvoll für eine geänderte Nutzung als Büro transformiert werden. Gleichzeitig belegen die notwendigen konstruktiven Ertüchtigungsmaßnahmen zur Umnutzung des Gebäudes und zum langfristigen Hochwasserschutz am Hafenbecken ein sehr intensives, wie auch innovatives interdisziplinäres Zusammenwirken aller Fachbeteiligten bei der Planung und der Realisierung des Projekts. Wünschenswert wäre eine Vertiefung der Anwendung energie- und ressourcenschonender Technologiekonzepte für den Betrieb und über den gesamten Lebenszyklus gewesen. Als besonders lobenswert stellt sich die gelungene, sensible Gestaltung des Innenraumkonzepts dar. Sie schafft den Spagat zwischen dem Erhalt der überlieferten Robustheit und einer frischen, zeitgemäß-puristischen Ausstattung aus einem Guss sowie positiven Überraschungsmomenten im Raumerlebnis. Die behutsame, denkmalgerechte Sanierung, Modernisierung sowie Umnutzung des ehemaligen Getreidespeichers fand bei der Jury uneingeschränkt besondere Beachtung und wurde mit einer Anerkennung gewürdigt.
Anerkennung: Kreisarchiv Viersen, DGM Architekten
Architektonisch gliedert sich der Neubau in zwei differenzierte, nach Innen gekehrte Baukörper und bildet somit die wesentlichen Aufgaben des Archivs (Archivwesen und Publikumsverkehr) ab, ohne den Aspekt der Transparenz nach außen zu vernachlässigen.
Städtebaulich nehmen die Baukörper Bezug auf die Ortseingangslage und werden als adress- und identitätsbildend wahrgenommen. Die nutzungsorientierte, barrierefreie Erschließung des Gebäudekomplexes erfolgt im Wesentlichen über das gemeinsame Foyer als „Drehscheibe“. Das in Holzbauweise errichtete Erdgeschoss lässt eine hohe Flexibilität in der Nutzung und Erweiterungsmöglichkeiten zu.
Entsprechend eines abgestimmten Nachhaltigkeitskonzepts auf der Grundlage von Lebenszyklusberechnungen über die gesamte Bau- und Nutzungsphase, wurde Wert auf die Nutzung von recycelten Materialien bis hin zum Innenausbau und mobilen Einbauteilen gelegt. So wurde die Feldbrand-Ziegelfassade aus ca. 60.000 wiederverwerteten Ziegelsteinen einer Abbruchmaßnahme erstellt.
Da das gesamte Gebäude als Baustoffspeicher dienen soll, wurden die möglichst roh belassenen Materialien vorab auf ihre Weiterverwendbarkeit und Fähigkeit des Nachwachsens geprüft. So kamen u.a. im Innenausbau Lehmbaumaterialien für Trockenbauwände, Gussasphaltrestprodukte für Bodenbeläge, recycelte Holzfaserdämmstoffe und Schaumglas sowie Wärmedämmung aus z.T. regionalen, mineralischen Rohstoffen zum Einsatz. Zur Heizung und Kühlung wurde ein im Erdreich befindlicher Eisspeicher mit Wärmepumpen- und sog. Kraftdachtechnologie, als Kombination aus Solarabsorber und PV-Anlage integriert. Ein ausgeklügeltes System aus begrünten Dachflächen, Zisternen und Rigolen regelt die nachhaltige Regenwasserableitung.
Das Projekt zeichnet sich im Gesamtergebnis samt Realisierung mit Blick auf die besondere planerische Herausforderung aus. Aufgrund seiner gestalterischen und technischen Qualitäten sowie zahlreicher innovativer, partnerschaftlicher Planungsansätze, wird es somit als baukulturell interessanter Beitrag mit einer Auszeichnung bedacht.
Anerkennung: Neubau Eingangsgebäude Freilichtmuseum Hagen, Schnoklake Betz Dömer Architekten
Die historischen Gebäude des westfälische Landesmuseum für Handwerk und Technik in Hagen wurden durch zwei ineinander verschränkte, eingeschossige Eingangsgebäude ergänzt. Gegenläufige Pultdächer lagern auf glänzenden metallischen bzw. gläsernen Sockeln.
Der Entwurf überzeugt durch eine sehr gute interdisziplinäre Durcharbeitung und nachhaltige Bauweise. Die aus dem Klimawandel resultierenden kreislauffähigen Konstruktionsformen sind integraler Bestandteil des Gebäudekonzepts. Es wurde Holz als nachwachsender Baustoff im Gebäudeinneren und im Dach verwendet, die Nutzung von Geothermie sowie Photovoltaik zur Energiegewinnung umgesetzt, Dachüberstände als effektive Möglichkeit des sommerlichen Wärmeschutzes vorgesehen, Ausbildung von Klimazonen innerhalb des Gebäudes zur Verringerung des Energiebedarfs konzipiert, Eingriffe in die Natur schonend gestaltet und das Regenwasser direkt dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt. Die Bearbeitung erfolgte mithilfe interdisziplinärer Optimierungsmethoden, wie beispielsweise dynamischen Energiesimulationen, Lebenszyklusberechnungen und Vergleichsberechnungen des CO2-Footprints für verschiedene Geometrien und Materialien. Die Entwurfsverfasser konnten somit den Referenzwert des GlobalWarming-Potenzials um 30 Prozent unterschreiten und eine DGNB-Platin-Bewertung erreichen. Die Jury würdigt den Neubau des Eingangsgebäudes auf Grund seiner überzeugenden baukulturellen und technischen Qualität als sichtbares Ergebnis einer bespielhaften Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen, ganz im Sinne des Balthasar Neumann Preises.
Jury Balthasar-Neumann-Preis 2023
Jutta Albus, Juniorprofessur Ressourceneffizientes Bauen, TU Dortmund
Peter Geiger, Partner heilergeiger architekten und stadtplaner BDA, Kempten
Silke Lange, Assoziierte Partnerin RKW Architektur +, Düsseldorf
Boris Peter, Tragwerks- und Holzbauplanung, Stuttgart
Katja Reich, Stellv. Chefredakteurin DBZ, Berlin
Ernst Uhing, Vizepräsident BDB, Lüdenscheid Fakten Balthasar-Neumann-Preis 2023
Auslobung: 13. Juni 2022 Einreichungsschluss: 31. Oktober 2022 Jurysitzung: 19./20. Januar 2023
Bekanntgabe der Preisträger: 19. April 2023 im Rahmen der BAU 2023. Dotiert mit 10.000 €
Auslober DBZ Deutsche Bauzeitschrift, Bauverlag BV GmbH, Gütersloh/Berlin, vertreten durch: Dipl.-Ing. Katja Reich, Stellvertretende Chefredakteurin DBZ BDB Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. (BDB), Berlin, vertreten durch: Dipl.-Ing. Ernst Uhing, Vizepräsident BDB
www.balthasar-neumann-preis.de
Energie aus der Gebäudehülle dank multifunktionaler Solarflächen
Forschung
Wie können Fassadenflächen zur Solarenergiegewinnung beitragen und zugleich ansprechend gestaltet sein? „Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein, der Energiebedarf soll wesentlich aus standortnahen erneuerbaren Energien wie Solarenergie gedeckt werden. weiterlesen
20 Jahre HÄUSER-AWARD 2023
Die besten individuellen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Häuser prämiert: Siegerobjekte stehen in der Uckermark, Belgien, Leipzig, Köln und in Südtirol. HÄUSER, das Premium-Magazin für internationale Architektur und modernes Design, präsentiert die Sieger des HÄUSER-AWARD 2023. Zum zwanzigjährigen Bestehen des Wettbewerbs wurden die besten individuellen Wohnhäuser gesucht, die sich mit den Fragen der Gegenwart auseinandersetzen, aber genauso vorausschauend in die Zukunft blicken. Es sind gelungene, klug geplante und gestalterisch anspruchsvolle Bauten, die beweisen, dass sich für das private Wohnhaus vorbildliche und architektonisch herausragende Lösungen finden lassen.
Anne Zuber, Chefredakteurin HÄUSER: "Anlässlich der 20. Verleihung des Awards zeigen wir das weite Spektrum des individuellen Wohnens. Und wir sind begeistert von dem Erfindungsreichtum, der Klugheit und dem ästhetischen Gespür, mit dem so viele Architektenbüros immer wieder Herausragendes leisten. Gerade weil die Baubranche und wir als Gesellschaft vor großen Aufgaben stehen, ist es um so wichtiger, einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, wie vielseitig, intelligent und kreativ die Lösungen kluger Architektinnen und Architekten sind, besonders im Hinblick auf Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Zwanzig Projekte wurden ausgezeichnet, die Menschen ein großartiges Zuhause bieten und gleichzeitig der Gemeinschaft verpflichtet sind."
Den 1. Preis (7.000 Euro) erhält der Berliner Architekt Thomas Kröger für den Umbau eines ehemaligen Bauernhauses mit Stallung zum Feriendomizil in Blankensee in der Uckermark. "Bis ins kleinste Detail hinein wirken Anmut und Schönheit. Der 'goldenen Energie' des Bestands so überzeugend ein Gesicht zu geben, ist heute, da der Erhalt der in Häusern gebundenen sogenannten grauen Emissionen immer bedeutsamer wird, ein vielversprechender Weg auch zur Lösung unserer Klimaprobleme," urteilt die Jury.
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Der 2. Preis (5.000 Euro) geht an David Driesen und Tom Verschueren von dmvA architecten für die Renovierung und den Umbau des Haues "PVO" im belgischen Mechelen. "Diese Arbeit besticht durch ihren einfühlsamen Umgang mit einer Bestandsarchitektur aus den 1950er-Jahren. Es entsteht eine beispielhaft schöne Assemblage, spannend, wohlproportioniert und eigenständig", sagt die Jury. Zusätzlich erhielten die Bauherren den Bauherrenpreis (1.000 Euro) vom VPB.

Den 3. Preis (3.000 Euro) gewinnt Florian Voigt für die "Blechbüchse" in Leipzig. Die Renovierung und Erweiterung eines Siedlungshauses aus den späten 1930er-Jahren ist laut Jury: "von beeindruckender Effektivität. Die kluge Planung und die bis ins kleinste Detail wunderbar umgesetzte Materialwahl schaffen bei relativ geringem Aufwand einen essenziellen Wohnwertgewinn." Zusätzlich erhielten die Bauherren den Bauherrenpreis (1.000 Euro) vom VPB.In Kooperation mit Parkett Dietrich würdigt HÄUSER herausragende Innenraumgestaltung mit dem Interior-Preis. Der Preis (2.000 Euro) geht an Pedevilla Architects für das "Haus G - Steinernes Mandl" in Gossensaß, Südtirol/ Italien. Die Jury urteilt: "Die erdig-felsige, scheinbar gewachsene Erscheinung des Äußeren zieht sich auch in den Innenraum. Hier werden ganz selbstverständlich unterschiedliche Atmosphären für Rückzug und Geborgenheit, aber auch für Kommunikation und familiäre Aktivitäten erzeugt. So entsteht durch Raumkomposition und feinste Materialwahl im besten Sinne ein Lebensraum mit einer außergewöhnlichen Atmosphäre."
Den Sonderpreis der Jury (2.000 Euro) vom Verband Privater Bauherren e.V. VPB gestiftet erhält "Haus K 18" in Köln von Architekt Till Robin Kurz. Mit dieser Arbeit prämiert die Jury eine vorbildliche Lösung für einen identitätsstiftenden Neubau in einem schwierigen, heterogenen städtebaulichen Umfeld. "Auf sehr geringer Grundstücksfläche ist ein kompaktes Wohnhaus entstanden, das als überzeugender Beitrag für flächensparendes, qualitätvolles Bauen gewürdigt wird. Zu dem Gesamtkonzept gehört ebenso ein ressourcensparendes Energiekonzept wie das nachhaltige Verwenden von Baumaterialien."Aus den insgesamt zwanzig Finalist:innen wählten die Leser:innen den dritten Preis der Fachjury auf ihren ersten Platz. Architekt Florian Voigt kann sich über das Siegerpodest dem Leserpreis 2023 für die "Blechbüchse" in Leipzig freuen.HÄUSER veranstaltet den HÄUSER-AWARD gemeinsam mit dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, dem Verband Privater Bauherren e.V. (VPB), JUNG und Parkett Dietrich. Die Jury vergab Preisgelder in Höhe von insgesamt 19.000 Euro. Zusätzlich zeichnete der VPB die Bauherren der preisgekrönten Objekte mit einer Prämie von je 1.000 Euro aus.Die Jury des HÄUSER-AWARD 2023: Susanne Wartzeck, Präsidentin Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA; Thomas Penningh, Präsident Verband Privater Bauherren (VPB); Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur, Jo Landwehr von LH Architekten, und Anne Zuber, HÄUSER-Chefredakteurin.Die Gewinner werden am 13. April in Hamburg bei einer feierlichen Preisverleihung im Rahmen der JUNG Elbgespräche im Business Club Hamburg an der Elbchaussee ausgezeichnet.Als Medienpartner begleitet der Nachrichtensender ntv den HÄUSER-AWARD und berichtet darüber im ntv Service am 18. April um 18:35 Uhr (Wiederholung am 19. April um 14:35 Uhr) in einer Sondersendung. Danach ist die Sendung abrufbar bei RTL+.Die Sieger des HÄUSER-AWARD 2023 präsentiert die Redaktion in der aktuellen Ausgabe HÄUSER (02/2023, ab 17. April im Handel).
Das Buch zum HÄUSER-AWARD: Die 30 besten aktuellen Wohnhäuser aus ganz Europa - individuell, nachhaltig und zukunftsfähig. Intelligente Lösungen für Neubauten, Umbauten, Erweiterungen und Aufstockungen. Fünf Preisträger, fünfzehn Ausgezeichnete und weitere zehn Projekte aus der Endrunde des Wettbewerbs zeigen die Bandbreite des HÄUSER-AWARD. Am umfassendsten lässt sich das in dem opulent illustrierten Begleitband "Häuser fürs Leben" aus dem Prestel Verlag nachvollziehen. Darin werden alle Projekte anhand von Grundrissen und anschaulichen Texten vorgestellt. "Häuser fürs Leben", Bettina Hintze, 260 Seiten, ISBN: 978-3-7913-8917-2 . Das Buch erscheint im Prestel Verlag, München.
Das Haus der Architektin
Roman von Mirko Beetschen
Zytglogge Verlag, Bern
1. Auflage, 2023
gebundene Ausgabe, 232 Seiten
Format: 21.4 x 13.9 cm
ISBN: 978-3-7296-5124-1
Bruno Taut. Kunstgewerbe und Möbel für Japan
Bruno Taut. Kunstgewerbe und Möbel für Japan
Entwürfe – Produktion – Konzeption
(Hg.) Manfred Speidel
Gebr. Mann Verlag, Berlin
1. Auflage, 2023
Hardcover, 264 Seiten mit 600 Abb. s/w und farbig
Format 21 x 27 cm
ISBN 978-3-7861-2884-7
Pavilion der Frankfurter Buchmesse erhält Martin-Elsaesser-Plakette 2023
Unter dem Titel „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen 2018–2023“ werden 2023 zehn Bauten mit der "Martin-Elsaesser-Plakette" ausgezeichnet. Darunter auch der Frankfurt Pavilion, die kulturpolitische Bühne der Frankfurter Buchmesse auf der Agora. Anlässlich der 70. Buchmesse wurde der Bau 2018 an das renommierte Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher vergeben. Mit seinen 500 Quadratmeter Grundfläche, 6,5 Meter Höhe und einer selbsttragenden Holzkonstruktion mit lichtdurchlässiger Membran ist der Frankfurt Pavilion zum Wahrzeichen der Buchmesse geworden. Dabei erlauben drei Eingänge ein zwangloses Kommen und Gehen, zugleich sorgt der Pavillon für eine dezente Abschirmung gegenüber dem Messetreiben und schafft eine Atmosphäre der Konzentration. Hier fanden im Oktober 2022 Veranstaltungen zu aktuellen kulturpolitischen Themen statt, u.a. zur Wehrhaftigkeit der Demokratien, zur Diversität in der Medien- und Kulturbranche, zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und zur russischen Opposition im Exil.
Die Jury würdigte in ihrer Begründung die „erstaunlich einfache und zugleich kluge Fügung aus drei muschelförmigen Körpern in einer Holz-Rippenkonstruktion.“ Sie schaffe eine besondere und überraschende Atmosphäre im Inneren.„Es ist uns eine große Freude, für den ikonischen Frankfurt Pavilion diese Anerkennung zu erhalten. Literatur braucht gute Orte war unsere Leitidee dabei. Das Büro schneider+schumacher und die Frankfurter Buchmesse als Auftraggeber haben sich für diesen fliegenden Bau mit einer selbsttragenden Holzkonstruktion und damit für Nachhaltigkeit entschieden. Die Martin-Elsaesser-Plakette bestätigt uns darin, auch zukünftig mutig in neue Bauten und Stände zu investieren“, sagt Lars Birken-Bertsch, Head of Cooperations & Programmes der Frankfurter Buchmesse zur Auszeichnung.
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Der Frankfurt Pavilion wurde bereits mit diesen Auszeichnungen bedacht:
Design Educates Awards 2021, Honorable mention
AIT-Award, Finalist
DAM Preis 2019, Nominierung
Iconic Awards 2019
GEPLANT + AUSGEFÜHRT, 2. Platz
International Design Awards, Gold
Gute Gestaltung 19, Bronze
Foto (c) Kulturexpress, Meldung: Presse & Unternehmenskommunikation Frankfurter Buchmesse
Pavilion der Frankfurter Buchmesse erhält Martin-Elsaesser-Plakette 2023
Unter dem Titel „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen 2018–2023“ werden 2023 zehn Bauten mit der "Martin-Elsaesser-Plakette" ausgezeichnet. Darunter auch der Frankfurt Pavilion, die kulturpolitische Bühne der Frankfurter Buchmesse auf der Agora. Anlässlich der 70. Buchmesse wurde der Bau 2018 an das renommierte Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher vergeben. Mit seinen 500 Quadratmeter Grundfläche, 6,5 Meter Höhe und einer selbsttragenden Holzkonstruktion mit lichtdurchlässiger Membran ist der Frankfurt Pavilion zum Wahrzeichen der Buchmesse geworden. Dabei erlauben drei Eingänge ein zwangloses Kommen und Gehen, zugleich sorgt der Pavillon für eine dezente Abschirmung gegenüber dem Messetreiben und schafft eine Atmosphäre der Konzentration. Hier fanden im Oktober 2022 Veranstaltungen zu aktuellen kulturpolitischen Themen statt, u.a. zur Wehrhaftigkeit der Demokratien, zur Diversität in der Medien- und Kulturbranche, zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und zur russischen Opposition im Exil.
Die Jury würdigte in ihrer Begründung die „erstaunlich einfache und zugleich kluge Fügung aus drei muschelförmigen Körpern in einer Holz-Rippenkonstruktion.“ Sie schaffe eine besondere und überraschende Atmosphäre im Inneren.„Es ist uns eine große Freude, für den ikonischen Frankfurt Pavilion diese Anerkennung zu erhalten. Literatur braucht gute Orte war unsere Leitidee dabei. Das Büro schneider+schumacher und die Frankfurter Buchmesse als Auftraggeber haben sich für diesen fliegenden Bau mit einer selbsttragenden Holzkonstruktion und damit für Nachhaltigkeit entschieden. Die Martin-Elsaesser-Plakette bestätigt uns darin, auch zukünftig mutig in neue Bauten und Stände zu investieren“, sagt Lars Birken-Bertsch, Head of Cooperations & Programmes der Frankfurter Buchmesse zur Auszeichnung.
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Der Frankfurt Pavilion wurde bereits mit diesen Auszeichnungen bedacht:
Design Educates Awards 2021, Honorable mention
AIT-Award, Finalist
DAM Preis 2019, Nominierung
Iconic Awards 2019
GEPLANT + AUSGEFÜHRT, 2. Platz
International Design Awards, Gold
Gute Gestaltung 19, Bronze
Foto (c) Kulturexpress, Meldung: Presse & Unternehmenskommunikation Frankfurter Buchmesse











