tzamde
Why is Landscape Beautiful?
Author Lucius Burckhardt
Editor Markus Ritter
and Martin Schmitz
The Science of Strollology
Publisher Birkhäuser, Basel
First edition 2015
Softcover 320 pages, 32 images
Language English
Format 13.34 x 1.91 x 19.69 cm
ISBN: 9783035604078 
auch als eBook erhältlich
ISBN: 9783035604139 
Montag, 22 November 2021 21:07

Klartext! GEG - Ausgabe 2020 Download

KlarText! GEG (Ausgabe 2020)
Eine Sonderpublikation der GEG Baupraxis
Forum Verlag Herkert GmbH
Kostenloses Booklet
ca. 200 Seiten
mit Klebebindung
Größe: DIN A6, 105 x 148 mm 
Bel Veder
Roman von Mirko Beetschen
Zytglogge Verlag, Bern
2. Auflage, 2019
gebunden, 443 Seiten
Größe: 13.1 x 4.3 x 21.1 cm
ISBN: 978-3729609976 
auch als ebook erhältlich
ISBN: 9783729622388

Ein Mann der Kunst
Roman von Kristof Magnusson
Verlag Antje Kunstmann, München
1. Auflage, 2020
gebundene Ausgabe, 240 Seiten
Größe: 21,6 x 14,2 x 2,7 cm
ISBN 978-3-95614-382-3

Das Baustellenhandbuch GEG
Hrsg. Christine Uske
Forum Verlag Herkert, Merching
1. Auflage, 2020
Taschenbuch, 390 Seiten

zahlr. s/w Abb.
Abmessungen: 21,1 x 10.9 x 0.5cm
ISBN 978-3-96314-453-0

Das japanische Vorbild
Raumkonzeptionen bei Josef Frank und Bruno Taut
Ein Beitrag zur Ideengeschichte der Modernen Architektur
von Corinne Elsesser
DOM publishers, Berlin
1. Auflage, 2021
Softcover, 240 Seiten
100 Abb., farbig u. s/w
Größe: 210 × 230mm
ISBN 978-3-86922-775-7

Wohnungsbau

Das vom Münchner Projektentwickler Bauwerk realisierte Neubauprojekt LAGOM am Ammersee konnte die diesjährige hochrangige Fachjury im Wettbewerb „Wohnbauten des Jahres 2021“ überzeugen   weiterlesen         
Samstag, 13 November 2021 18:27

Mehr zum Wettbewerb Deutscher Wohnungsbau 2021

Der Award Deutscher Wohnungsbau wurde 2019 zum ersten Mal ausgelobt. Dieses Jahr hat die Jury Preise in dreizehn Kategorien ausgesprochen: Experimenteller Ansatz, Generationenwohnen, Innovative Fassade, Ländlicher Raum, Mischnutzung, Modulare Wohnungsbau, Nachhaltiges Energiekonzept, Nachverdichtung, Premiumwohnen, Quartiersentwicklung, Revitalisierung, Sozialer Wohnungsbau und Wohnhochhaus.

Im Buch sind die besten 50 Projekte dokumentiert. Die Jury vergab zwei erste Preise, drei Anerkennungen und 45 Auszeichnungen. Fünf Produkte wurden zudem als die Lösungen des Jahres ausgezeichnet. Partner des Wettbewerbs sind das Architekturmagazin Baumeister, das österreichische Architekturmagazin architektur.aktuell, das InformationsZentrum Beton, Drees & Sommer, die Deutsche Bauindustrie, der Immobilienverband Deutschland ivd sowie die Messe München mit der EXPO REAL.

 

1. Preis

 

Ortsverbundenheit – Wohn- und Werkhaus Weilerstraße

Auftraggeber: BauherrInnengemeinschaft Wössner & Hiss

Architekten: CAPE Binder Hillnhütter Deisinger Architekt und Beratende Ingeneure PartGmbB, schleicher.ragaller architekten bda

 

Gleis 21 – Wir bringen das Dorf in die Stadt

Auftraggeber: SCHWARZATAL – Gemeinnützige Wohnungs- & Siedlungsanlagen GmbH und Verein „Wohnprojekt Gleis 21“
Architekten: einszueins architektur ZT GmbH

 

Anerkennungen gingen an:

 

Walden 48

Auftraggeber: Planungsgemeinschaft Walden 48 GbR c/o Mauer Bauprojektmanagement
Architekten: ARGE Scharabi Raupe

 

Stadthäuser Finkenau
Auftraggeber: Baugemeinschaft Finken und Uhlen GbR
Architekten: DFZ Architekten GmbH, Kraus Schönberg Architekten, APB. Architekten BDA und Adam Khan Architects

 

Shared Space Malmöer

Auftraggeber: Malmöer 4 + 5 Berlin GbR
Architekten: Christoph Wagner Architekten mit Wenke Schladitz

 

Folgenden Objekten hat die Jury eine Auszeichnung zugesprochen 

 

Experimenteller Ansatz

 

Brühlberg Süd Winterthur

Auftraggeber: Baugesellschaft Brühlberg Süd c/o Mabag AG, Architekten: PARK Dipl. Architekten ETH SIA BSA

 

Generationenwohnen

 

Holzbaustein – Wohnen im Stadtoval

Auftraggeber: Bauherrengemeinschaft SOA,

Architekten: Manuel Du & Bennet Kayser von Kayser Architekten GmbH

 

Baugemeinschaft Olga 07

Auftraggeber: Baugemeinschaft Olga 07,

Architekten: Architekturbüro Manderscheid von Christoph Manderscheid Freier Architekt BDA

 

Innovative Fassade

  • Neu Leopoldau – Generation XYZ, Auftraggeber: SCHWARZATAL – Gemeinnützige Wohnungs- & Siedlungsanlagen GmbH, Architekten: feld72 Architekten ZT GmbH 

 

Ländlicher Raum

  • Mehrfamilienhaus/ Ferienwohnungen Obere Mühle, Auftraggeber: Ursula Egger-Rohrmoser, Architekten: Egger Kolb Architekten

 

Mischnutzung

  • Wohn- und Geschäftshaus Remorino, Auftraggeber: MA-Building Sagl, Architekten: Michele Arnaboldi Architetti
  • Umbau Wohn- und Geschäftshaus, Kirchengasse, Wiesbaden, Auftraggeber: Aachener Grundvermögen Kapitelverwaltung mbH, Architekten: Zaeske Architekten BDA Partnerschaftsgesellschaft mbB

 

Modularer Wohnungsbau

  • Wohnen mit Nachbarn, Regensburg-Burgweinting, Auftraggeber: NaBau eG – Genossenschaft für nachhaltiges Bauen und nachbarschaftliches Wohnen, Architekten: DÖMGES ARCHITEKTEN AG
  • Neubau Studentenwohnheim Lutterterasse Göttingen, Auftraggeber: Studentenwerk Göttingen, Architekten: LIMA architektenú Lisa Bogner und Tobias Manzk
  • Schlösslipark, Auftraggeber: Raiffeisen Pensionskasse Genossenschaft und Stiftung für Wohnungshilfe, Architekten: Holzer Kobler Architekturen Zürich/Berlin

 

Nachhaltiges Energiekonzept

  • Neubau Fürstenau-Carree, Auftraggeber: wkm development GmbH, Architekten: archwerk GmbH
  • Powerhouse, Auftraggeber: Laborgh Investment GmbH, Architekten: Deimel Oelschläger Architekten Partnerschaft
  • Römeraue Muldenäcker, Auftraggeber: Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH, Architekten: Loweg Architekten und Stadtplaner

 

Nachverdichtung 

  • AHOJ! Zu Hause im Richardkiez, Auftraggeber: urban space Immobilien Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Hamburg, Architekten: Arnold und Gladisch Architekten BDA
  • Wohnhaus Buchauerstraße, Auftraggeber: Eurytos Hausbau GmbH & Co. KG, Architekten: Reinhart + Partner Architekten und Stadtplaner mbB
  • Platensiedlung, Auftraggeber: ABG Frankfurt Holding, Architekten: LiWood Holzmodulbau AG, Stefan Forster GmbH
  • Vogelweide, Auftraggeber: Hamburg Team Gesellschaft für Projektentwicklung mbH, Architekten: APB. Architekten BDA
  • Mehrfamilienhäuser Lerchenweg 6/8, Auftraggeber: Herzog Bau und Holzbau AG, Architekten: Marazzi + Paul Architekten AG
  • Oberschätzlhaus, Auftraggeber: Markt Gars a. Inn, Architekten: ARIS Architekten – Anglhuber und Reitmeier PartGmbH
  • Charlie Living, Auftraggeber: Trockland Management GmbH, Architekten: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
  • Gebäudetrio Henricistraße – Zuhause am Auenwald, Auftraggeber: PROPOS Projektentwicklung GmbH, Architektur: Arnold und Gladisch Gesellschaft von Architekten mbH
  • Wohnbebauung Lortzingstraße Köln, Auftraggeber: Erzbistum Köln, Architekten: Kastner Pichler Architekten
  • Erhardt 10, Auftraggeber: Euroboden GmbH, Architekten: Thomas Kröger Architekten GmbH
  • Große Brauhausstraße, Auftraggeber: GP Papenburg Hochbau GmbH / Niederlassung Ost, Architekten: KLM-Architekten Leipzig GmbH

 

Premiumwohnen

  • Plateaux de Berne, Auftraggeber: Frutiger AG Immobilien, Architekten: Marques Architekten AG
  • Campus Dorf Hertenstein, Auftraggeber: Pühringer Residential AG, Architekten: Marques Architekten AG
  • Fredersdorfer 1, Auftraggeber: Casada GmbH, Architekten: Heim Balp Architekten GmbH
  • LUDWIG – urban living, Auftraggeber: Metropolian PL2 GmbH, Architekten: Schluchtmann Architekten Partnerschaft mbB
  • EASY – Mehr als Wohnen, Auftraggeber: CORPUS SIREO – Projektentwicklung München II GmbH, Architekten: Grassinger Emrich Architekten GmbH
  • LAGOM – Modernes Wohnen am Ammersee, Auftraggeber: Bauwerk, Architekten: lynx architecture

 

Quartiersentwicklung

  • Mühlen Viertel, Auftraggeber: Reisch Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Architekten: bächlemeid architekten stadtplaner BDA, Thomas Stumper Architekt BDA, Joachim
  • Sassenscheidt in RSP Architekten, Architekturbüro Ludwig, Redle Architekten, mlw architekten morentú lutzú winterkorn GbR, Pfrommer + Roeder GbR Freie Landschaftsarchitekten und 365° freiraum + umwelt
  • Kirchhofquartier, Auftraggeber: PE HRG & Sänger – Objekt Kirchstraße GmbH & Co KG, Architekten: GUDER HOFFEND Architekten GbR
  • Mehrfamilienhäuser Allensbach, Auftraggeber: BDS Universal-Bau GmbH, Architekten: Diezinger Architekten GmbH
  • Wohn- und Geschäftshäuser an der Oststraße, Auftraggeber: GENO Immobilien GmbH, Architekten: Architekten Wannenmacher + Möller GmbH
  • BRICKS Berlin Schöneberg, Auftraggeber: Trockland Management GmbH, Architekten: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH
  • Alte KEB Chur Haus D, Auftraggeber: Wohnbaugenossenschaft der Stadt Chur, Architekten: GREDIG WALSER ARCHITEKTEN AG
  • Schwendler-Carré 01, Auftraggeber: MAX BAUM IMMOBILIEN GMBH, Architekten: Stefan Forster GmbH, Karl Dudler Architekten und Ortner & Ortner Baukunst Gesellschaft mbH

 

Revitalisierung

  • SBG Schönburg, Auftraggeber: Swiss Prime Site Immobilien AG, Architekten: Marazzi + Paul Architekten AG und Theo Hotz Partner AG
  • Casa Lucciola – Zwei Rustici in Verzascatal, Auftraggeber: privat, Architekten: Rafael Schmid Architekten AG
  • Haus Bruno Lambart, Auftraggeber: Nidus GmbH, Architekten: Nidus Studio GmbH
  • Stabsgebäude, Auftraggeber: ARCHImedes GmbH, Architekten: ARCHImedes
  • URBAN LIVING, Auftraggeber: Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH, Architekten: PLAN FORWARD GmbH

 

Sozialer Wohnungsbau

  • Wohnbau Wiesbadener Landstraße, Auftraggeber: GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH, Architekten: Christ.Christ. associated architects GmbH
  • Die drei Schwestern, Auftraggeber: Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Gemeinützige Ges. m. b. H., Architekten: Clemens Kirsch Architektur
  • Wohnquartier Preyersche Höfe, Auftraggeber: Familienwohnbau gemeinützige Bau- und Siedlungsgesellschaft m. b. H. und Österreichisches Siedlungswerk Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft, Architekten: Albert Wimmer ZT-GmbH
  • Wohnkomplex VORGARTENSTRASSE 98-106, Auftraggeber: BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH, Architekten: BEHF ARCHITECTS
  • M GRUND Social Housing Mühlgrund, Auftraggeber: Österreichisches Siedlungswerk Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft, Architekten: NERMA LINSBERGER ZTGMBH

 

Wohnhochhaus

  • K1 – Wohn- und Gesellschaftshochhaus Jena, Auftraggeber: jenawohnen GmbH, Architekten: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH 

 

Folgende Produkte wurden als die Lösungen des Jahres ausgezeichnet 

 

Decke, Wand & Boden

  • PANDOMO, Unternehmen: ARDEX GmbH

Design-Wandprofile

  • Unternehmen: Küberit Profile Systems GmbH & Co. KG
Außenwand & Fassade
  • EQUITONE [tectiva] TE 85 Graphit, Unternehmen: Etex Germany Exteriors GmbH
Gebäudetechnik
  • Hygienische und Komfortable Trinkwasserversorgung für den Wohnungsbau, Unternehmen: Uponor GmbH
Best Innovation 2021
  • Geberit ONE, Unternehmen: Geberit Vertriebs GmbH

 

  • Autoren

 

  • Cornelia Hellstern studierte Innenarchitektur an der Fachhochschule Trier. Sie ist Mitglied im Fachbeirat des Baukunstarchivs NRW und Dozentin für Gestaltung und Entwurf an der HS Karlsruhe/ Fakultät für Architektur und Bauwesen. Nach langer Station als Redakteurin und Projektleiterin beim Verlagshaus DETAIL gründete die Autorin 2016 ihr Büro für die Vermittlung von Architektur und Baukultur.
  •  
  • Matthias Horx übt seit 20 Jahren in der Kunst des Keynote-Vortrags in Management oder Politik-Kreisen und auf großen Konferenzen. Seine Vorträge sind provokativ, humorvoll und aufmunternd, sie handeln immer von den großen Zusammenhängen: Technologie, Humanismus, Zukunftsoptimismus, (Neo-)Digitalisierung und (Neo-)Ökologie. In seinen Vorträgen geht es immer auch darum, wie wir über die Zukunft denken und fühlen – und wie konstruktive Visionen Gesellschaft und Wirtschaft verändern können.
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  • Jury
  • • Claudia Boymanns, Exhibition Director der EXPO REAL Messe München GmbH
    • Benita Braun-Feldweg, Architektin bei bfstudio Partnerschaft von Architekten mbB und Sieder der Ausgezeichneten Wohnbauten 2020
    • Simon Dietzfelbinger, Head of Residential Properties bei Drees & Sommer
    • Cornelia Hellstern, Architekturkommunikation, Kuratorin und Dozentin
    • Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur
    • Ulrich Nolting, Geschäftsführer InformationsZentrum Beton
    • Dr. Fabian Peters, Chefredakteur des Architekturmagazins „Baumeister“
    • Josef Schmid, Mitglied des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr im Landtag
    • Inga Stein-Barthelmes, Geschäftsbereichsleiterin Politik, Kommunikation und Presse des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie
  •  
  • Ausgezeichneter Wohnungsbau 2021
    Wohnbauten des Jahres 2021
    von Cornelia Hellstern und Matthias Horx
    Callwey Verlag, München
    1. Auflage 2021
    354 Seiten, 699 farbige Abbildungen und Pläne
    23 x 30 cm, gebunden mit Farbschnitt
    ISBN: 978-3-7667-2531-8  
  •  
  •  
  • www.deutscher-wohnungsbau.de
  •  
  • Meldung: Callwey Verlag, München

Freitag, 12 November 2021 15:03

Ausgezeichneter Wohnungsbau 2021

Es ist noch nicht lange her, dass die deutsche Bundesregierung im Rahmen des neuen Klimaschutzgesetzes das Erreichen der Klimaziele um fünf Jahre vorverlegt hat. Dass man auf dem Weg ins Jahr 2045 auch auf den Bausektor blickt, überrascht dabei keinen – er ist verantwortlich für gut 60 Prozent des CO2-Ausstoßes, von Ressourcenverbrauch, Materialherstellung und Transport über die Erstellung bis zum Betrieb der Gebäude. Gleichzeitig hallt der Ruf nach mehr Bauland und dringend benötigtem Wohnraum durch unsere Städte und Gemeinden. So ist mit der Frage, wie die Klimaziele eigentlich erreicht werden wollen, untrennbar die Frage verbunden, wie künftig gewohnt werden soll.

 

Die Maßnahmen für die angestrebte CO2-Neutralität betreffen den Bausektor dabei in unterschiedlicher Weise. Konkrete Richtlinien für Gebäude und Quartiere – wie Energieeffizienz oder nachhaltige Materialien und Konstruktionsweisen – gehören ebenso dazu wie die berechtigte Forderung nach dem verstärkten Blick auf den gesamten Lebenszyklus und die graue Energie eines Gebäudes, auf Lowtech-Gebäudetechnik, auf Umnutzung wie auch auf Rückbau statt einfach nur auf Abriss zu setzen. Dazu zählen Prinzipien wie Cradle-to-Cradle, Upcycling und Urban Mining. Die Müllmengen, die bei einem Abriss und generell auf den Baustellen entstehen, spielen dabei eine nicht minder relevante Rolle.

 

Nachhaltiger Materialeinsatz kann dennoch funktionieren: Für das Ensemble „M GRUND Social Housing Mühlgrund“ in Wien kamen wartungsarme Materialien zum Einsatz, Verbundkonstruktionen wurden ausgeschlossen und durch eine Bauweise mit vorgefertigten Elementen wurde nicht nur Bauzeit, sondern auch Müll auf der Baustelle reduziert. Die damit einhergehende Kostenreduktion erlaubt Bauherren Spielraum bei der Planung, ermöglicht beispielweise Gemeinschaftsflächen, wie im Holzbau „Walden 48“ in Berlin.

 

Meist steht bei der Diskussion um Klimaneutralität der urbane Raum im Fokus, in Deutschland leben rund 70 Prozent der Bevölkerung in Mittel- und Großstädten. Rechnet man die „größeren Kleinstädte“ mit über 10.000 Einwohnern ein, sind es rund 86 Prozent. [1] Dem gegenüber steht nach wie vor das Bedürfnis nach „Wohnen im Grünen“ im Eigenheim, das sich pandemiebedingt noch verstärkt hat. Dass die Antwort nicht die Einfamilienhaussiedlung weit außerhalb am Stadtrand sein muss, zeigt das Projekt „Mehrfamilienhäuser Allensbach“, wo eine Nachverdichtung mitten im Ortskern der Kleinstadt mit einem hohen Anspruch an die Gestaltung der Außenbereiche verbunden war. Aber auch in Großstädten ist das kleinmaßstäbliche Eigenheim mit Garten realisierbar: In Hamburg lassen die „Stadthäuser Finkenau“ die Tradition der Stadthäuser mit Gärten gekonnt aufleben – und dies nicht nur als Einfamilienhaus, auch als Häuser mit Raum für zwei Familien.

 

So geht es nicht nur darum, „wie“ zukunftsgerecht, sondern es geht auch um das „wo“ bauen. Revitalisierung, Umnutzung, Nachverdichtung, Innenentwicklung und die „Stadt der kurzen Wege“ sind ebenso dringende Forderungen wie die Vermeidung von Flächenfraß. Geht der Blick zwar oft in Richtung Stadt, ist doch der ländliche Raum nicht weniger relevant. Gerade in kleinen Gemeinden verwaisen die Ortskerne, da außerhalb die Neubaugebiete mit Einfamilienhäusern und Versorgungszentren wie auch die benötigte Infrastruktur entstehen. Neue Flächen werden versiegelt, während in der Dorfmitte der historische Bestand dem Verfall überlassen bleibt. Dabei muss dies nicht sein: Förderprogramme des Bundes und der Kommunen bieten Unterstützung – das „Oberschätzlhaus in Gars a. Inn“ steht beispielhaft für diesen Weg.

 

Zukunftsfähiges Bauen führt zu einer Transformation der Städte und des ländlichen Raums und damit auch zu anderen Formen unseres Wohnens und Zusammenlebens. Denn was bedeutet Nachverdichtung nicht nur im Planerischen, sondern auch im gesellschaftlichen und sozialen Kontext? Stadt und Land sind dabei keine Gegensätze, sondern müssen gemeinsam gedacht werden. Zumal es die gleichen Fragen zu beantworten gilt – von der Bodenfrage über wirtschaftliche Aspekte bis zum Substanzerhalt, von Durchmischung bis zum Umgang mit privaten, öffentlichen und halb-öffentlichen Räumen. Und gerade für letztere fallen die Antworten gar nicht mal so unterschiedlich aus: Das Neubauensemble „Schlösslipark“ bei St. Gallen öffnet sich mit einem Gewerbebereich Erdgeschoss zum Quartier, während die Baugemeinschaft des „Shared Space Malmöer“ in Berlin den alten Kiezladen zurück in das Gebäude holt. Oder im größeren Maßstab die Integration eines Hotels im Rahmen der Umnutzung der ehemaligen Postverwaltung in Bern zur „SBG Schönburg“.

 

Wohnungsbau ist eine gesellschaftliche Aufgabe: Einerseits geht es um unseren Lebensraum, andererseits müssen Veränderungen von uns mitgetragen werden. Gerade in den Städten bedeutet Nachverdichtung ein Austarieren der Flächennutzung. Die Qualität des Raums gilt es zu erhalten und Konflikte um Platz, Lärm und Luft zu vermeiden. Architektur kann dabei einen wesentlichen Beitrag leisten, Prozesse in Gang bringen. Teilhabe ist einer der Schlüssel, um Identitätsbildung zu fördern und Infrastrukturen für ein soziales Miteinander zu schaffen. Wie bereichernd gerade ein vielseitiges Zusammenleben gelingen kann, zeigt die Wohnhausanlage „Die drei Schwestern“ in Wiens Seestadt Aspern.

 

Partizipative Prozesse erlauben, Problemfelder vorzeitig zu erkennen, und durch frühzeitige Einbindung entsteht mehr Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen und Verständnis für baukulturelle Themen zu entwickeln. Baugemeinschaften sind hierbei inzwischen ein städtebauliches Entwicklungsinstrument. Man weiß um das Potenzial einer während des Bauprozesses gewachsenen Gemeinschaft, die später integrativ ins Quartier wirkt. Nicht selten werden innovative Konzepte dieser Gruppen von den Städten aufgegriffen und in die Stadtentwicklung gespielt.

 

Die 50 „Wohnbauten des Jahres 2021“ – erstmals aus dem gesamten deutschsprachigen Raum – zeigen die Vielseitigkeit aktueller Bauaufgaben und den Anspruch aller Beteiligten, neue und andere Lösungen zu finden. Dabei ging es nicht um „Fertigstellung 2021“, vielmehr spiegelt die Auswahl die Themen wider, die aktuell den Diskurs bestimmen. Manch ein Projekt mag den impulsgebenden Aspekt vielleicht erst auf den zweiten Blick offenbaren. Dass vermehrt Projekte mit partizipativen Konzepten unter den Gewinnern sind, war ebenso wenig geplant wie die Vergabe von zwei ersten Plätzen. Die sich als Gewinner herauskristallisierenden Projekte „ortsverbundenheit“ und „Gleis 21“ überzeugten nicht nur aufgrund ihrer beispielhaften Wirkung, sondern gerade auch in dieser unerwarteten Dualität – die urbane Antwort im ländlichen Raum gegenüber der Idee, das „Dorf in die Stadt zu bringen“. Stadt und Land als gemeinsame Zukunft des Wohnungsbaus.

 

Bei Entwicklung und Erhalt unserer gebauten und natürlichen Umwelt sind alle gefragt, und zwar gemeinsam. So möchte der Wohnungsbau Award ermutigen – Entwickler, Entscheider, Planende wie zukünftige Bewohner – weiterhin neue Konzepte zu denken und andere Wege zu gehen. Denn um eine Antwort auf den Wohnungsmangel zu finden und dabei sozialen, ökologischen wie auch ökonomischen Aspekten gerecht zu werden, braucht es kein Umdenken. Gebraucht wird ein gänzlich anderes Denken.

 
Meldung: Cornelia Hellstern, Callwey Verlag, München
 

Seit 2020 wird die Innenstadt der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel durch den Holstenfleet belebt, der vorher „Kleiner Kiel-Kanal" hieß. Dieser wurde mit über 5 km Kebony Holz fertiggestellt und preisgekrönt – ausgezeichnet mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis. Geplant wurde das Projekt von bgmr Landschaftsarchitekten aus Berlin, für die Ausführung war Erwin Rumpf Garten- und Landschaftsbau verantwortlich.

 

Das Holstenfleet ist an den vielen Sonnentagen im April zum beliebten Treffpunkt in Kiels neuer Mitte geworden. Auch bundesweit kommt die neugestaltete Holstenbrücke sehr gut an: Im Wettbewerb um den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021 erhielt das Bauwerk mit dem Arbeitstitel Kleiner Kiel-Kanal und dem heute genutzten Namen Holstenfleet die Auszeichnung in der Kategorie „Öffentlicher Raum als Zentrum“. Die Ehrung wird voraussichtlich im Oktober in Berlin stattfinden.

 

Kiels Baudezernentin Doris Grondke freut sich sehr über die Auszeichnung des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten: „Sie ist der hervorragende Beweis, dass es richtig ist, qualitätsvoll zu planen und zu bauen. Das Holstenfleet wird von den Menschen als Ort des Verweilens angenommen und gleichermaßen von den Fachleuten gelobt. Der lange und mitunter steinige Weg hat sich gelohnt. Das Holstenfleet trägt zur Belebung und Attraktivierung der Kieler Innenstadt und zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts bei.“

 

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Kleiner Kiel Kanal, Foto (c) René Sievert

 

Das kann Oberbürgermeister Ulf Kämpfer nur bestätigen. Er verweist auf die bald eröffnenden Gastronomiebetriebe direkt am Holstenfleet und die weit fortgeschrittenen Bauarbeiten für Hotel, Boardinghaus und Wohnungen am Berliner Platz. Kämpfer: „Kiels neue Mitte hat sich auch als Magnet für Investitionen erwiesen. Wir haben mit dem Holstenfleet etwas angestoßen, von dem die Kieler Innenstadt noch lange profitieren kann: ein entspannter maritimer Stadtplatz, neue Gastronomiebetriebe, ein Hotel, neue Wohnungen, neues Leben. Als nächstes schauen wir nun, wie wir auch die Holstenstraße erfolgreich umgestalten können.“

 

Gewählt wurde für die Holzbereiche ein norwegisches Holzprodukt. Kebony ist pflegeleicht und haltbar – perfekt für öffentliche Bereiche wie den Holstenfleet, für die nur wenige Pflegeintervalle eingeplant werden können. Marcell Bernhardt, Deutschlandchef Kebony: „Der Holstenfleet ist auch eines unserer Lieblingsprojekte gewesen – wie toll, dass der Preis in eine Stadt geht, die mit der Fähre Kiel-Oslo eine direkte Verbindung in die norwegische Heimat unseres Holzes hat. Wir werden bei Besuchen vor Ort sicherlich viele Landschaftsarchitek:tinnen davon überzeugen können, wie gut Kebony in den öffentlichen Raum passt!“

 

Dort, wo heute das Holstenfleet zum Flanieren und Entspannen einlädt, war früher einmal die Holstenbrücke. Die Stadt Kiel forderte eine moderne, einladende, nachhaltige und zukunftsweisende Umsetzung für die Neugestaltung. In der Umgebung des Holstenfleets entstehen in den kommenden Jahren über 100 Wohnungen, 90 Apartments, zahlreiche Geschäfte, Gastronomie und zwei Hotels. Für die Wege, Flächen und Sitzbänke wurde Kebony Character eingesetzt. Auf über 5 km Kebony können die Besucher spazieren gehen und sich dann direkt am Fleet auf dem haltbaren Holz ausruhen. Kebony Produkte bestehen aus FSC-zertifizierter Waldkiefer, die mit Bio-Alkohol behandelt wurde. Die patentierte Technologie verändert dauerhaft die Zellstruktur des Holzes und schafft ein einzigartiges Holzprodukt mit hervorragender Stabilität, minimalem Wartungsaufwand und langer Lebensdauer.

 

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Kleiner Kiel Kanal, Foto (c) René Sievert

Ausgeklügelte Technik im neuen Zentrum

 

Mit dem Projekt verfolgt die Stadt Kiel das Ziel die vormals als ÖPNV-Knotenpunkt und Durchgangsstraße genutzte Holstenbrücke zu einer Platzfläche mit hoher Aufenthaltsqualität umzugestalten. Durch Herstellung zweier raumgreifender Wasseranlagen konnte das Motiv einer historischen Wasserverbindung wiederbelebt werden. Wo noch vor wenigen Jahren Fußgänger in Randbereiche eines Kreisverkehrs gedrängt wurden oder den autogerechten Straßenraum durch eine dunkle Passage umgingen, wird heute unter freiem Himmel am Wasser und auf Kebony Holz flaniert.In enger Bindung zur bestehenden Fußgängerzone ist ein entspannter, moderner Stadtplatz entstanden. Die ehemalige Barriere im Stadtzentrum hat sich zu einem wichtigen Freiraumgelenk entwickelt. Die Holstenbrücke wird so wieder zur Bühne des öffentlichen Lebens. Die aus zwei Becken bestehende Wasserfläche verbindet zumindest optisch den Bootshafen und den Kleinen Kiel. Das Fleet ist 170 Meter lang und 9,5 Meter breit. Ein pfiffiges Reinigungssystem die angestrebte Wasserqualität dauerhaft erhalten. Es ist eine Mischung aus bepflanzten Bodenfiltern, mechanischen Filtern und technischen Anlagen, die dafür sorgen, dass das Wasser in den Becken des Holstenfleets in einem Kreislauf umgewälzt und dabei ständig gereinigt wird.

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Das Holstenfleet in der Kieler Innenstadt

Foto (c) Mona Taube/ Lh Kiel

Mit dem seit 1993 alle zwei Jahre vergebenen Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis werden beispielhafte Projekte und deren Planer*innen ausgezeichnet. Gewürdigt werden herausragende, auch konzeptionelle Planungsleistungen, die ästhetisch anspruchsvolle, innovative, ökologische Lösungen aufweisen. Der Erste Preis 2021 ging an den Westpark Augsburg. Neun weitere Projekte – darunter das Kieler Holstenfleet – erhielten eine Auszeichnung in jeweils einer Kategorie.

 

Auszeichnungen in folgenden Kategorien

Öffentlicher Raum als Zentrum
Kleiner Kiel-Kanal – Holstenfleet Kiel, Entwurfsverfasser: bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin.
Wohnumfeld
Park Mitte, Hamburg-Altona, Entwurfsverfasser: Krebs und Herde Landschaftsarchitekten, Winterthur/Schweiz.
Landschafts- und Umweltplanung / Landschaftserleben
Baumkirchen-Mitte, München, Entwurfsverfasser: mahl ∙ gebhard ∙ konzepte Landschaftsarchitekten bdla Stadtplaner, München.
Sport, Spiel, Bewegung
Schulen am See, Hard (Österreich), Entwurfsverfasser: TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur, München.
Landschaftsarchitektur im Detail
Natur in Wassertrüdingen, Entwurfsverfasser: PLANORAMA Landschaftsarchitektur, Berlin.
Klimaanpassung
Klimawäldchen am Wollhausplatz, Heilbronn, Entwurfsverfasser: Stadt Heilbronn, Grünflächenamt.
Historische Anlagen
Stadtentwicklung Eutin, Entwurfsverfasser: A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin.
Digitale Innovation
Sommerinsel – Die Landschaft aus der digitalen Matrix, Heilbronn, Entwurfsverfasser: LOMA architecture landscape urbanism, Kassel
Atmosphärische Räume
Ergänzender Museumsumbau am Peter-August-Böckstiegel-Haus, Werther (Westf.), Entwurfsverfasser: Planergruppe GmbH Oberhausen, Essen.Die Preisverleihung

 

Am Freitag, 13. Mai 2022 findet am Abend im Allianz Forum am Pariser Platz in Berlins Mitte die Verleihung des Ersten Preises und der Auszeichnungen im Wettbewerb um den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021 statt.

 

Meldung: Landeshauptstadt Kiel und Kebony AS, Oslo

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