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40 years and 10 years collection Frieder Burda Museum in Baden-Baden with its own exhibition pays tribute to founder
Montag, 26 Mai 2014 00:00

Kap Europa - DGNB-Zertifizierung

Der neue Umweltstandard wurde auf Initiative der Messe Frankfurt entwickelt. Das Kongresshaus mitten in Frankfurt steht für moderne Kongresskultur. Hier können Veranstaltungen realisiert werden.

 

Samstag, 24 Mai 2014 00:00

Kathedr. der Kultur (BRD 2013) Doku

Verleih NFP       Spieldauer: 156 Min.      Kinostart: 29. Mai 2014

 

Zum Trailer: Kathedralen der Kultur

 

KATHEDRALEN DER KULTUR lässt sechs hervorragende und höchst unterschiedliche Bauwerke für sich selbst sprechen. Das 3D-Filmprojekt erkundet, wie Gebäude unsere Kultur reflektieren. Aufgeladen mit den Gedanken und Gefühlen der Personen, die sie erbauten und die sie benutzen, sind diese Gebäude voller Zeugnisse der Vergangenheit, der Gegenwart und sogar der Zukunft. Sie besitzen ein Gedächtnis und sind ein Abbild unserer Gesellschaft.

 

Anfang der 1960er-Jahre standen sich am Potsdamer Platz zwei Bauwerke als konkurrierende Visionen für die Zukunft gegenüber: die Berliner Philharmonie, ein Zeichen der Offenheit und des Aufbruchs und die Berliner Mauer, ein Symbol der Angst und Unterdrückung. Ein halbes Jahrhundert später steht im Herzen von Berlins kulturellem Zentrum, in der einst vom Krieg verwüsteten Stadtlandschaft, nur noch Hans Scharouns legendäre Philharmonie, eine atemberaubende Ikone der Moderne.

 

In Wim Wenders’ Die Berliner Philharmonie ist das Gebäude durch die Augen etlicher seiner Besucher und Mitarbeiter erlebbar, die sämtlich auf ihre Art tief mit ihm verbunden sind. Bei den Orchesterproben im Konzertsaal lauschen, wo Scharoun die Bühne radikal neu erfand, indem er es wagte, sie mitten im Publikum zu platzieren. Der Film erlaubt Blicke und Einblicke in das Innenleben dieses legendären Hauses. Debussys »Jeux« bildet den Soundtrack für die bis heute wegweisende Architektur der Philharmonie.

 

Umkehrung der Perspektive
In KATHEDRALEN DER KULTUR sind die Bauwerke nicht mehr passive Gehäuse für Besichtigungen, Arbeitsplätze, Forschungsarenen oder einfache Unterh- altungsschauplätze. Vielmehr entwickeln die Gebäude ein Eigenleben und übernehmen selbst eine Haup- trolle, um die Zuschauer durch die Räume zu führen. Die Filme vermeiden die Perspektive von Menschen, die sich das Bauwerk ansehen: Es geht umgekehrt um den Blickwinkel des Gebäudes, das die Menschen beobachtet.

Ähnlich wie viele andere Dokumentarfilme kommen in KATHEDRALEN DER KULTUR sowohl fiktive als auch dokumentarische Elemente zum Einsatz. Der Film entwickelt seine emotionale Erzählstruktur aus der Hauptfigur – dem Gebäude, das seine Geschichte aus der eigenen Perspektive darstellt.

 

In jedem Film beantwortet der Filmemacher die Frage: »Wenn Gebäude sprechen könnten, was würden sie uns erzählen?« Aus den Antworten ergibt sich eine Persönlichkeit, und der Dialog entsteht aus der Funk- tion des Gebäudes und des architektonischen Raums. Entsprechend ist die Seele des Bauwerks männlich oder weiblich, jung oder alt, leidenschaftlich oder distanziert, sanft oder mitreißend.

 

Die Berliner Philharmonie
Drehbuch und Regie Wim Wenders, Produzenten Erwin M. Schmidt, Gian-Piero Ringel, Kamera Christian Rein Schnitt Toni Froschhammer Voice over Meret Becker, Musik Claude Debussy, Johann Sebastian Bach

 

Interview
Warum haben Sie die Berliner Philharmonie für Ihren Beitrag zu »Kathedralen der Kultur« ausgewählt?
In Berlin hatte ich die Wahl zwischen zwei Gebäuden, die beide Hans Scharoun entworfen hat: die Philharmonie und die Nationalbibliothek, in der ich bereits Teile von Der Himmel über Berlin gedreht hatte. Ich habe mich dann liebend gerne für die Philharmonie entschieden – nicht nur ist das 1963 fertiggestellte Gebäude wunderschön (wir drehten den Film also 50 Jahre nach der Eröffnung), sondern es beruhte auch auf einem bahnbrechenden Konzept: zum allerersten Mal wurde in einem Konzertsaal die Bühne mitten im Publikum platziert. Ein halbes Jahrhundert später wirkt die Philharmonie immer noch wegweisend und außergewöhnlich und ist eine unbestrittene Ikone der Moderne. Aber auch in anderer Hinsicht war der Entwurf visionär, denn er wurde am Potsdamer Platz realisiert, im ehemaligen Zentrum der Stadt, einem nach dem Krieg völlig zerstörten Niemands- land. Während des Baus wurde plötzlich die Berliner Mauer errichtet, und damit war die Philharmonie für die nächsten Jahrzehnte isoliert. Auch das macht sie historisch so interessant.

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
3D und Architektur ergänzen sich hervorragend. 3D lässt uns in den Raum eintauchen und als Zuschauer können wir das Gebäude, seine Architektur und die Räumlichkeiten auf eine Art erleben, die mit2D einfach nicht zu erreichen ist. Die Beziehung zwischen dem Medium 3D und dem Gegenstand seiner Betrachtung ist aber fragil. Man kann die 2D- Filmsprache nicht einfach in 3D übersetzen, sondern muss tatsächlich eine neue Sprache entwickeln. Auch die akustische Wahrnehmung verändert sich durch 3D. Lange Zeit war der Kinoklang sehr viel komplexer als das Bild. Durch die Erfindung von Stereo wurde das Klangerlebnis räumlich. Doch erst im 3D-Kino bekommen unsere Augen endlich die Freiheit, an die unsere Ohren schon so lange gewöhnt sind. Der kreative Einsatz von 3D steckt noch in einer sehr frühen Entwicklung, und mit Kathedralen der Kultur wollen wir die kreativen Möglichkeiten dieses neuen Mediums weiter ausloten.

 

  Die Russische Nationalbibliothek
 0804 KDH CoC Glawogger LibraryDrehbuch und Regie Michael Glawogger, Produzenten Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn, Kamera Wolfgang Thaler, Schnitt Monika Willi, Voice over Gennadi Vengerov, Musik Wolfgang Mitterer, Künstlerische Mitarbeit Viola Stephan

 

Seit ihrer Einweihung im Jahr 1814 hat die von Yegor Sokolov entworfene Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg die turbulente Geschichte des Landes miterlebt. Ihre Mauern behüten ein Reich der Gedanken, das mit großer Sorgfalt und Zärtlichkeit von den meist älteren Bibliothekarinnen gepflegt wird. Das Echo ihrer Schritte in den labyrinthartigen Gängen unterstreicht die Stille in den meist leeren Lesesälen. In Michael Glawoggers Die Russische Nationalbibliothek kommt die ehrwürdige Bibliothek durch Auszüge aus einigen ihrer größten Schätze zu Wort. Jenseits ihrer Mauern allerdings pulsiert eine Welt, die mehr und mehr auf die virtuelle Speicherung von Daten und Information vertraut und in der Bibliotheken und Buchläden langsam an Bedeutung verlieren. Der Film setzt der vergänglichen Schönheit der Bücher und ihrer Schutzräume ein Denkmal. 

 

Interview
Warum haben Sie die Russische Nationalbibliothek für Ihren Beitrag zu »Kathedralen der Kultur« ausgewählt?
Als ich die Einladung bekam, einen Film zum Projekt Kathedralen der Kultur beizusteuern, war mein erster Gedanke: Ich will eine Bibliothek filmen. Bibliotheken sind vollgepackt mit allem Möglichen an Ideen und Gedanken; sie sind materialisierte Mannigfaltigkeit, Verkörperung einer Geistesgesamtheit. Bibliotheken sind mehr als bloße Gebäude. Bibliotheken sind selbst wie Bücher mit sehr vielen vollgeschriebenen Seiten. Als wir dann anfingen darüber nachzudenken, welche Bibliothek es denn sein solle, hatten wir bald ein Problem: Jede Bibliothek mit einem gewissen Rang und Klang (Vatikan, Oxford...) wirkte so, als könne man sie nicht angemessen filmen – zu viele Verbote. Also näherten wir uns dem Ganzen von der Größen- frage her. St. Petersburg streitet sich mit Peking darüber, wessen Sammlung die meisten Bände um- fasst, wobei beide wahrscheinlich gar nicht wissen, wie viele es jeweils wirklich sind. Ich hatte dann eine Reise zu diesen beiden sowie noch einigen anderen riesigen Bibliotheken geplant, begann in St. Petersburg, und blies den Rest des Trips gleich ab – diese Bibliothek ist ein offenes Buch, die war perfekt.

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
Als ich die ersten Muster sah, fiel mir auf, dass es zwei Arten von Bildern gab, die wirklich fabelhaft funk- tionierten: das waren die Entdeckungsreisen durch das Labyrinth sowie die Nahaufnahmen. Wenn man den Büchern mit der 3D-Kamera nahe kommt, dann sieht man selbst die winzigsten Details: den kleinsten Knick, die leichteste Bräunung – das Alter dieser Objekte wird gegenständlich, greifbar - die Bücher werden Lebewesen. Als wir dann diese wunderschöne alte Bibel mit ihren unglaublich ausdrucksstarken Farbdrucken von der Schöpfungsgeschichte filmten, dachte ich plötzlich: 3D darf nicht nur die Räume erforschen, in denen die Bücher stehen – 3D muss in die Bücher selbst hinein und diese erforschen. Und so nahmen wir uns einen dieser Drucke - wie Gott den Menschen erschafft -, verwandelten ihn in ein 3D-Bild und fügten das dann im Film in die Bibel ein. Da hat- ten alle das Gefühl: dafür ist 3D da, nämlich Räume zu erschließen, wenn nicht gar zu schaffen, die es vorher noch nicht gab.

 

Das Halden Gefängnis
 0805 KDH CoC Halden PrisonDrehbuch und Regie Michael Madsen, Produzenten Anne Köhncke, Signe Byrge Sørensen, Kamera Wolfgang Thaler Schnitt Janus Billeskov Jansen Voice over Benedicte C. Westin Musik Karsten Fundal

 

Das norwegische Halden Gefängnis wurde vom dänischen Architekturbüro EMA entworfen und vom Time Magazine als „das humanste Gefängnis der Welt“ bezeichnet. Seit der Eröffnung 2010 sitzen in dem Hochsicherheitsgefäng- nis einige der gefährlichsten norwegischen Kriminellen ein. Doch können gitterlose Fenster und Panoramablicke auf die umgebende Natur knallharten Kriminellen wirklich helfen? Kann ein Gefängnis überhaupt jemals »human« sein? Traditionell werden Gefängnisse als Bestrafungsinstitutionen gestaltet – in ihnen drückt sich das Limit der ge- sellschaftlichen Toleranz aus. Doch Michael Madsen zeigt in Das Halden Gefängnis wie diese Anstalt diesen Trend umkehrt und »normales Leben« imitiert. Seine frei schwebende Kamera bildet einen Gegenpol zur Haftsituation der Insassen – so zeigt Madsen die dünne Trennlinie zwischen dem humanistischen Konzept der Rehabilitierung und dem Bedürfnis nach Rache und Bestrafung innerhalb der Gesellschaft.

 

Interview
Warum haben Sie das Gefängnis Halden als »Kathedrale der Kultur« porträtiert?
In einem Gefängnis zeigt sich, wie die Gesellschaft die eigene Bevölkerung mit dem extremen Mittel der erzwungenen Ausgrenzung bestraft. Das Gefängnis Halden entstand 2010 in Norwegen, und interessant daran ist, dass das gesamte Design von dem Gedanken der Rehabilitation ausgeht: die Kriminel- len, die hier inhaftiert sind, sollen bessere Menschen sein, wenn sie entlassen werden. In diesem speziel- len Gefängnis, das vom Time Magazine als »das humanste Gefängnis der Welt« bezeichnet wurde, wird dieses Ideal bis an seine Grenzen ausgereizt. Dieses Gesamtkunstwerk der Resozialisierung ist ein Beispiel dafür, wie dieser Staat sich ausdrücken möchte. Vor 100 Jahren waren Haftanstalten in erster Linie Demonstration der Macht, der Autorität. Das Halden Gefängnis ist das Gegenteil davon. Was nicht heißen soll, dass hier keine Macht ausgeübt wird. Was sagt aber eine solche Darstellung der Macht und der Autorität über das Selbstverständnis einer Gesellschaft aus?

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
Ich habe bereits einen Film in 3D gedreht (The Average of the Average), in dem ich auch historische 3D-Bilder (1880er – 1910er Jahre) verwendet habe. Mich in- teressiert die seltsame körperlich-visuelle Präsenz von 3D wirklich sehr. Beim Halden Gefängnis bietet sich 3D besonders an: Architektur ist hier räumlich gewordene Psychologie. Das Ideal der Architektur besteht eigentlich darin, die Grenzen zwischen dem Drinnen und dem Draußen aufzuheben – letztlich vielleicht auch zwischen Kultur und Natur. Doch ein Gefängnis ist genau das Gegenteil. Der Film ermögli- cht den Zuschauern, einen Raum zu betreten, den die Gesellschaft abgegrenzt und verschlossen hat – im Gegensatz zu ihren anderen architektonischen Aus- drucksformen, deren gemeinsamer Nenner ja meist darin besteht, dass sie der Öffentlichkeit dienen. Ich hoffe das 3D die Zuschauer in das Reich modernster Rehabilitationstechnologie versetzt. Mit diesem Film habe ich versucht das Unsichtbare zu zeigen – was mich als Filmemacher besonders herausfordert – und damit die Frage nach dem Sichtbaren in einer Gesellschaft zu stellen. 

 

  Das Salk Institut
 0806 KDH CoC Redford Institute 01Regie Robert Redford, Produzenten Laura Michalchyshyn, Sidney Beaumont Executive Producers Robert Redford, Jon Kamen, Justin Wilkes Drehbuch Anthony Lappé, Kamera Ed Lachmann, Schnitt Jim Helton, Voice over Jonas Salk, Louis Kahn, Clodagh O’Shea, Thomas, D. Albright, Greg Lemke, Jessie Vermillo, Musik Moby

 

1959 bat der berühmte Virologe Jonas Salk den Architekten Louis Kahn, seinen Traum von einer neuen Art Forschungsinstitut zu entwerfen – er wünschte sich einen Ort, wie er sagte, an dem sich Picasso zu Hause fühlen würde. Salk stellte sich ein „Kloster“ an der kalifornischen Küste vor, wo die Wissenschaftler im Einklang mit der Natur und weit abseits der Ablenkungen durch die moderne Welt arbeiten konnten. So ergab sich die einzigartige Zusammenarbeit zweier Männer, die zu den außergewöhnlichsten Köpfen des 20. Jahrhunderts zählen. Robert Redfords Das Salk Institut offenbart Kahns außergewöhnlichen Entwurf als modernes Meisterwerk, als Hommage an den rechten Winkel. Der Film ist eine Reflexion über die existenzielle Qualität eines Ortes. Kann die Seele eines Bauwerkes die Menschen, die in ihm arbeiten so beeinflussen, dass sie Außergewöhnliches vollbringen? Untermalt von Mobys Musik porträtiert der Film auf meditative Weise einen monumentalen Ort und zwei Denker, deren Überzeugung es war, dass Gestaltung den humanistischen Idealen dienen kann.

 

Interview
Warum haben Sie das Salk Institut als »Kathedrale der Kultur« porträtiert?
Für mich kamen eine Reihe Bauwerke in Frage, aber das Salk Institut in La Jolla beeindruckt mich besonders. Ich hatte mich schon früher mit dem Bauwerk beschäftigt, weil ich in Los Angeles gar nicht weit davon aufgewachsen bin – ich habe miterlebt, wie die Polio-Epidemie damals bedrohliche Aus- wirkungen annahm. Als Elfjähriger war ich selbst davon betroffen, aber ich war kein schwerer Fall. Als Jonas Salk dann den Polio-Impfstoff entwickelt hat war das eine bahnbrechende Nachricht. Das Gebäude ist sehr euklidisch, sehr geometrisch, es hat spitze Winkel, die sehr kraftvoll, sehr dynamisch wirken. Besonders beeindruckend ist die Öffnung zwischen den beiden Flügeln, denn sie führt in die Unendli- chkeit des Meeres und des Raumes. Also wandte ich- mich an den kreativen und experimentierfreudigen Kameramann Ed Lachman und fragte ihn: Können wir das Gebäude mit all seinen Winkeln filmisch einfan- gen und würdigen?

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
Ich erlebe 3D mit gemischten Gefühlen. Als ich 14 oder 15 war, überschlug sich Hollywood förmlich wegen des ersten 3D-Films Bwana Devil. Darin geht es um Afrika, um Eingeborene mit Speeren und so weiter. Also wollten mein Bruder und ich heimlich ins Kino gehen. Wir liehen uns Smokings, versteckten uns in der Herrentoilette bis der Film angefangen hatte und schlichen dann in den Saal, um den Film zu sehen. Der Film war furchtbar – wir haben es beide nicht ausgehalten. Aber wir warteten ja auf den Augenblick, in dem ein Speer direkt in die Kamera geschleudert wird. Natürlich zuckten alle Zuschauer zurück – und das war es auch schon. Das war mein Erlebnis mit 3D. Hier wollte ich einen Film machen, nicht in erster Linie einen Dokumentarfilm. Mein Ansatz und meine Erwartung an 3D war, dass es mir helfen würde die außergewöhnliche Architektur, die spitzen Winkel, intensiv erlebbar zu machen. Das war eine Herausforderung und ich liebe Herausforderungen.

 

Das Oslo Opernhaus
 0807 KDH CoC Olin OperaRegie Margreth Olin, Drehbuch Margreth Olin, Bjørn Olaf Johannessen, Produzentin Maria Ekerhovd Kamera Øystein Mamen Schnitt Michal Leszczylowksi Voice over Margreth Olin, Musik Christoph Willibald Gluck, Igor Strawinsky, Olga Wojciechowska

 

2008 etablierte sich ein elegantes neues Bauwerk in dem von Problemen belasteten Hafen im Zentrum von Oslo. Das vom Architekturbüro Snøhetta gestaltete Opernhaus erwächst aus dem Fjord und beherbergt die Norwegis- che Oper und das Ballett. Sein scheinbar endloses, schneeweißen Marmordach und das elegante Interieur ziehen gleichermaßen Besucher an. Die Architektur lässt hier die üblicherweise strikte Trennung zwischen innen und außen verschwimmen – und bietet so eine einzigartige Mischung aus Hochkultur und Naherholung.

 

Margareth Olins Das Oslo Opernhaus dokumentiert die zahllosen Menschen, die das schneeweiße Dach täglich überqueren, und Hunderte von Mitarbeitern und Performern des Hauses, die das Leben „dort oben“ auf die Bühne übertragen. Olin zeigt mit ihrem Film, wie sehr dieses Gebäude eine Symbiose von Kunst und Leben darstellt.

 

Interview
Warum haben Sie das Oslo Opernhaus als „Kathedrale der Kultur“ ausgewählt?
In der Stadt steht ein neues Gebäude, das in aller Munde ist. Wer Oslo besucht, muss es sich einfach ansehen, es betreten, über das Dach gehen, darum herumgehen, das Innere erkunden. Ankunft und Abreise. Dies ist das Viertel der Träume. Exit Oslo. All jene auf der Flucht, die Obdachlosen, Prostitui- erten und Drogenabhängigen, die in diesem Viertel wohnten – sie sind verschwunden. Oslos dunkles Herz ist verschwunden und wurde durch diese weiße Kathedrale ersetzt. Deshalb wollte ich in meinem Film auch den Tod ansprechen und das, was danach kommt. Die Snøhetta-Architekten wollen mit diesem Gebäude die Werte der norwegischen Sozialdemokra- tie ausdrücken. Und einer dieser Werte ist die Gleich- heit. Die Einzigartigkeit dieses Opernhauses sehe ich darin, dass das Draußen und das Drinnen gleich wichtig sind – beides kann man unabhängig vo- neinander erfahren. Das Bauwerk ist nicht nur dazu da, dass die Menschen dort Kunst erleben oder den Ausblick auf den Fjord und die Stadt genießen – das Gebäude selbst ist ein Kunstwerk.

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
3D hat für mich einen emotionalen Anteil. Ich wollte mich auf die Menschen konzentrieren, auf ihre Gesichter und Körper, auf ihren Blick in die Kamera, auf ihre Beziehung zum Gebäude – und nicht auf das Gebäude an sich. Bei den Dreharbeiten haben mich die Aufnahmen des Balletts »Cygne« sehr berührt, in denen auf der Bühne der Schwan stirbt. Ich spürte wirklich, dass wir der Tänzerin auf eine Weise nahe kommen, die für mich ein völlig neues Erlebnis darstellt. Möglich wurde das durch 3D. Auch meinen nächsten Dokumentarfilm möchte ich in 3D drehen. Ich will in dieser Richtung weiterarbeiten und dieses neue Ausdrucksmittel erforschen. 3D hat mir neue Werkzeuge an die Hand gegeben, um auszudrücken, was ich sehe. Es ist magisch.

 

  Das Centre Pompidou
 0808 KDH CoC Ainouz Centre PompidouDrehbuch und Regie Karim Aïnouz, Produzentin Charlotte Uzu, Kamera Ali Olcay Gözkaya, Schnitt Toni Froschhammer, Voice over Deyan Sudjic Musik Al Laufeld

 

Das Centre Pompidou wurde 1977 von Renzo Piano und Richard Rogers gebaut und stellt ein demokratisches Versprechen als eine verspielte Utopie dar, die einer großen Bandbreite von Besuchern ein ebenso breites Kulturangebot bietet. Das Centre Pompidou erinnert an einen geschäftigen Flughafen, der von der Energie erwartungs- voller Reisender aufgeladen ist. Ähnlich begeistert strömen hier die Besucher durch die Kunstgalerien, Archive und Bibliotheken, Veranstaltungsräume und Kinos, ins Restaurant und auf die Aussichtsplattform.

 

Karim Ainouz‘ Das Centre Pompidou zeigt einen Tag im Leben dieses Pariser Wahrzeichens, gleitet durch die futuristischen, gläsernen Rolltreppenröhren, hält inne beim dramatischen Blick über Paris und in den reichen Sammlun- gen moderner Kunst und führt uns in die verborgenen Räume. Das Centre Pompidou ist wie ein Riesenmagnet im Zentrum der Stadt und der Film fängt die magische Anziehungskraft ein, die das Gebäude auf Einheimische und Fremde, Routiniers und Erstlinge ausübt.

 

Interview
Warum haben Sie das Centre Pompidou als „Kathedrale der Kultur“ ausgewählt?
Ich wollte meinen Film über ein Gebäude machen, zu dem ich eine persönliche Beziehung habe, und als ich mich schließlich für das Centre Pompidou entschied, lag das eigentlich auf der Hand. Als ich Mitte der 1980er-Jahre nach Paris zog, als 17-jähriger, spielten das Gebäude und der Platz davor eine große Rolle für mich, den Ort empfand ich immer als einladend und offen. Die große Eingangshalle erinnert mich immer wieder an den Ankunfts und Abflugbereich eines außergewöhnlichen Flughafens – von hier aus kön- nen wir Reisen in die vielfältige und komplexe Welt unserer heutigen Kultur unternehmen. Von hier aus bekommen wir Zugang zu den Kunstgalerien, den Kinos und den Veranstaltungssälen des Centre. Ich empfinde das Centre als Startplattform für diese Re- isen, als Hort moderner, zeitgenössischer Kunst und als Ort kultureller Experimente. Ich wollte das Centre wie eine Person in einem Film zeigen, in all seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit.

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
Einer der interessantesten Aspekte an 3D ist die Illusion, die es uns bietet, tatsächlich an einem Ort zu sein. Die Wahrnehmung etwas zu sehen, verwandelt sich also in die Illusion, es tatsächlich zu erleben. Vor Beginn dieses Projektes konnte ich mir das noch nicht vorstellen. Mich interessierte ein Gebäude, das in 3D sehr fotogen wirken würde und das Centre Pompidou hat etwas, das sehr gut zu diesem Medium passt: seine Transparenz, seine ausladenden und far- benfrohen Ausmaße, seine exponierte Struktur. Ich möchte, dass der Film das Gefühl vermittelt, durch den Körper des Centre zu schweben, dass er Innen und Außen verbindet. Ich möchte den Kontrast und die Reibungen zeigen, die sich durch die Begegnung der Stadt mit der industriell anmutenden Architektur des Gebäudes ergeben – diese Möglichkeit eröffnet sich mir durch 3D. Außerdem kann 3D dem Inhalt des Films eine emotionale Dimension geben. Wenn man das kreative Potenzial von 3D ausschöpft, ergibt sich das Gefühl, das Bild fast berühren zu können. Das Bilderlebnis gewinnt buchstäblich an Tiefe. Ich erlebe 3D als eine besondere Farbe auf meiner Palette.

 


DAUER 156 MIN.

FORMAT 2D U ND 3D DCP

Als Kinofassung wird »Kathedralen der Kultur« in zwei Versionen gezeigt:

VERSION A 1 X 6 EPISODEN (156 MINUTEN MIT PAUSE)
1. W I M W E N D ERS / M IC HAEL GL AWO GG ER / M IC HAEL M A D SEN / RO B ER T R E DF OR D / M ARG RETH O LIN / K ARIM A IN OUZ

VERSION B 2 X 3 EPISODEN (2 X 78 MINUTEN)
1. WIMWENDERS / MICHAEL GLAWOGGER / M IC HAEL M A D SEN
2. ROBERT REDFORD / MARG RETHOLIN / KARIMA INOUZ

 

 

Eine Produktion von Neue Road Movies (Berlin)
Regisseure sind Wim Wenders, Michael Glawogger, Michael Madsen, Robert Redford, Margreth Olin, Karim Ainouz
Produzenten Erwin M. Schmidt, Gian-Piero Ringel
Executive Producer Wim Wenders koproduziert von Anne Köhncke, Signe Byrge Sørensen, Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn, Maria Ekerhovd, Charlotte Uzu, Laura Michalchyshyn,
Sidney Beaumont, Nobuya Wazaki, Kayo Washio Stereographie Joséphine Derobe
in Koproduktion mit Final Cut for Real (Kopenhagen), Lotus Film (Wien), Mer Film (Oslo), Les Films d’Ici 2 (Paris), Sundance Productions/RadicalMedia (New York), WOWOW (Tokyo),
Rundfunk Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit Arte, ORF
Film/Fernsehabkommen mit der Unterstützung von Medienboard Berlin-Brandenburg, Film- und Medienstiftung NRW, Danish Film Institute, Österreichisches Filminstitut, Norwegian Film Institute, Nordisk Film & T V Fond, Filmstandort Austria, Aide aux Nouvelles Technologies du CNC, Fritt Ord, Dreyers Fond, MEDIA Programme of the European Union
Weltvertrieb Cinephil Deutschland NFP marketing & distribution*

 

http://vg02.met.vgwort.de/na/8b8ffab441c44081be6ddadb0724a84a

Donnerstag, 01 Mai 2014 00:00

Upp i vind

Die schwedische Architektin Leonie Geisendorf wurde dieses Jahr 100 Jahre alt. Sie ist damit eine der ältesten ihrer Berufsgattung in der Welt und Vorbild für mehrere Generationen nicht nur schwedischer Architekten. Als Haupterbin LeCorbusiers in Schweden, übernimmt sie eine herausragende Rolle darüber hinaus auch als Lehrerin und einflussreiche Stimme in Debatte und Stadtplanung. Die Ausstellung 'Upp i vind' im Architektur- und Designzentrum auf Skeppsholmen bei Stockholm 'Leonie Geisendorf Architektur' stellt ihre wichtigsten Bauwerke vor.

Sie nennt sich kompromisslos. Aber es braucht schon einiges an Mut, Bewusstsein und die Kraft, eine Idee vom Konzept bis zu seiner Realisierung umzusetzen. Ihre Bauten - seien es mehrstöckige Gebäude oder Villen - sind durch eine besondere Liebe zum Detail geprägt. Starke Dreidimensionalität und eine besondere Wertschätzung für das Leben in den einzelnen Räumen werden bei ihr gezeigt. Die ganze Zeit über behält sie dabei den Menschen im Fokus oder wie sie sagt: "Ein Haus mit Menschen, das ist immer schön". Aus ihrer Produktion stammen einige der schönsten Beispiele schwedischer Nachkriegsarchitektur.

Leonie Geisendorf Arkitekten 04Interpretation Wohnzimmer
Die neu entwickelte Ausstellung versteht sich als Interpretation aus Leonie Geisendorfs Wohnzimmer. Zeigt eine Auswahl ihrer Projekte und Bauten mit dem Schwerpunkt auf die Umgebung um Stockholm.

Shows mit einer renommierten Berufsschule, die St.Görans-Gymnasium in Kungsholmen von 1961. Vielleicht das offensichtlichste Erbe aus Le Corbusier utopischer Moderne auf Schweden übertragen. Es gibt auch den beliebten Terrassenbereich entlang des Riksrådsvägen Bagarmossen von 1956 und zwei Villen in Djursholmsvägen. Alles drei sind Beispiele einer Architektur, welche die Zeit reflektieren, in der sie gebaut wurden. Die aber sehr lebendig sind und seit mehreren Generationen bewohnt und auf's Neue weiterentwickelt genutzt werden.

Leonie Geisendorf Arkitekten 02Studienbesuche zu den Gebäuden
In Verbindung mit der Ausstellung werden Exkursionen und Seminare zu aktuellen Themen auf Grundlage ihrer Projekte durchgeführt. Nachdrucke ihrer Artikel und anderes Material über Leonie Geisendorfs Architektur wurde in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift 'Arkitektur' veröffentlicht. Diese dienen als Verzeichnisliste durch die Ausstellung.

Kurator/Projekt: Testbedstudio Architekten, Tove Dumon - Wallsten.
Experte: Charlie Gullström .
Ausstellungsarchitektur: Testbedstudio Architekten.

 

 

 

 

Leonie Geisendorf Arkitekten 05

 St. Görans Gymn., Kungsholmen, 1961

 

Arkitektur- och designcentrum, Skeppsholmen bei Stockholm

bis 31. August 2014

 

 

Öffnungszeiten:

 

Ausstellung und Buchhandlung:

Di 10-20
Mi-So 10-18


Bibliothek:
Di-Do 13-17
Fr 13-16


Forschungsbüro:
Di-Do 13-17


Fr geschlossen

 

 

www.arkdes.se

 
 

http://vg02.met.vgwort.de/na/1f9ba08648004aa2b095b2f8402f431e

"Water Urbanism East " in the publishing of Park Books is a modern and very interesting non-fiction book on the subject of infrastructure in the context of urbanism and water landscape . The book is written in English and divided into several chapters . As a preliminary general questions are addressed on the subject , such as "The Hydraulic Civilizations" . The critical analysis of the range of topics is at the global level in the foreground. This is therefore , on the factual mention addition, even a science book that wants to approach things with scientific precision . The infrastructure of large coastal cities , especially in the Asian region are presented in the book in detail. Straight out of China, the nation of the 21st century , where giant cities are expanding on , there are interesting insights. Even before the water make these cities no support. As elsewhere in the world, larger cities . The population is increasing. The conquest of the coastal areas is a goal of reclamation and urbanization since time immemorial . "China's Water Crisis" critically underlaid with associated maps , photographs, and design schemes , the planning and execution of the overall project planning . Both historical maps and in the form of studies are presented scientific theses . The aim is to improve the living conditions humans, animals and plants , which will serve at the same time preserving a balanced coastal landscapes and their environment. Maybe that's the time a trial that also in China ecological- economic thinking begins to take root. Other Asian regions such as Hanoi , Bangkok , Mumbai and the mangroves in Vietnam's Ca Mau are found in the belt of Park Books, form the predominant part in the work of major regions of Asia. Much remains to be done. Offer a view of existing projects and monitor the implementation of master plans , which wants the present volume with a scientific background.

 

Water Urbanisms East - Emerging Practices and Old Traditions (2013 ) by Bruno de Meulder and Kelly Shannon at Park Books in Zurich

 

  • UFO_Water_p114_Water_Management_Apparatus
  • UFO_Water_p124_Distorted_Water_Regimes
  • UFO_Water_p136_Petro_Vietnam_Industrial_Park_mural
  • UFO_Water_p156_Choreographed_Flooding
  • UFO_Water_p200_Subak_Rice_Growing_Calendar
  • UFO_Water_p228_Banani_Lake_waterfront
  • UFO_Water_p229_Banani_Lake_public_space
  • UFO_Water_p235_coastal_wetlands
  • UFO_Water_p41_Qiaoyuan_Wetland_Park_China
  • UFO_Water_p86_River_Interventions_Indonesia

Simple Image Gallery Extended

 

Headings

 

Contemporary positions

  •  

  • China 's Water Crisis

  • Bangkok 's Distributary Waterscape Urbanism

  • Post 311: Sendai OASIS

  • River and Road Warp and Woof as

  • Being in Deep Water urabn

  • Hanoi : The ' City of Lakes and Rivers '

  • Mangroving Ma Cau , Vietnam

  • Revising the Master Plan Cantho , Vietnam

 

Practices Revisited

  •  

  • Persian qanats

  • A Modern Times version of the Hydraulic Civilization

  • Batavia, Simon Stevin in the Tropics

  • Water Urbanism as a Way of Life

  • Raising the Dykes and Taming the Swamp

    Exploration and Speculations
     

  • Easy Like Water , Ecological shoring in Bangladesh

  • Recaliming Waterscapes For The Yanshuei Canal , Tainan

  • Touching The Ground Lightly , Yen So , Hanoi

  • Low- country retention and Cleaning Sequences . Expanding Hanoi

  • Avoid Framing : Day River , Hanoi

  • Canalizing Urban Developement in Orchard at Phong Dien , Cantho

  • Retention Basin as Impetus of Urbanism : O Mon, Can Tho

  • Reconfigured Emerging Urbanity : Hung Pu, Cantho
     

 

Water Urbanisms East ( English)
Emerging Practices and Old Traditions
by Bruno de Meulder and Kelly Shannon
paperback, 256 pages
Park Books, Zurich , 1st Edition, December 2013
Size: 22.4 x 22.4 x 2.3 cm

ISBN: 978-3906027258

 

 

Dienstag, 15 April 2014 00:00

Handbok 2014

2014 års utgåva är reviderad och kompletterad på en rad områden, med ambitionen att bli ännu tydligare än tidigare kring funktionsmått, brandbestämmelser, detaljplane- och bygglovsprocesserna, m.m. Boken är dessutom uppdaterad med anledning av ändringar i aktuell lagstiftning, bland annat om definitionen av våning. Nya texter om proportioneringssystem, valv och kupoler, fogtyper vid murning, putstyper samt råd om lämpliga ritningsskalor har kommit till, liksom ett nyritat uppslag om dörrars måttsättning.

 

Grundidén i denna sjätte utgåva av Arkitektens handbok är den samma som tidigare år: en sammanställning av de basfakta arkitekten och byggandet behöver. Man kan inte rita hus efter denna bok, men den ger basinformationen och är ett utmärkt praktiskt hjälpmedel att snabbare nå mer uttömmande kunskapskällor.

 

Handboken är systematiserad och illustrerad på ett sätt som är enkelt att hantera samt innehåller ett fylligt register med begreppsförklaringar. Boken är lika användbar på skrivbordet och vid datorn som ute på fältet – stor nog för att innehålla det mesta man behöver, liten nog att få plats i fickan. Boken är framtagen både för arkitekter och alla andra i byggprocessen, som tekniska konsulter, ingenjörer, förvaltare och andra som upprättar, tolkar eller kommer i kontakt med ritningar och andra byggbeskrivningar.

 

För text och illustrationer står arkitekterna (SAR/MSA) Anders Bodin, Jacob Hidemark, Martin Stintzing och Sven Nyström. Arkitektens handbok ges ut av Byggenskap Förlag.


 

Titel Arkitektens handbok 2014

Omfång 440 sidor

Bandtyp Danskt band

Utgivning januari 2014

ISBN 978-91-87079-03-0

Förlag Byggenskap Förlag

http://vg02.met.vgwort.de/na/8d91a8400a044c11b58382c7ba08dbdd

 

Zur Eröffnung der S-Bahn-Station Wilhelm-Leuschner-Platz der Platz der Friedlichen Revolution in Leipzig

 

Ab Dezember 2013 sollen S-Bahnen unter der Leipziger Innenstadt hindurchfahren. Dann wird der 5,3 Kilometer lange City-Tunnel Leipzig fertig sein, den die Deutsche Bahn AG gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen errichtet hat. Der Bahnhof Wilhelm-Leuschner-Platz / Platz der Friedlichen Revolution am südlichen Rand der historischen Innenstadt ist einer von vier Stationen des Großprojekts, das zu den größten innerstädtischen Infrastrukturmaßnahmen Europas zählt. Die Gestaltung des Bahnhofs geht auf den erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag des Architekten Max Dudler aus dem Jahr 1997 zurück. Die eindrucksvolle 140 Meter lange und 20 Meter breite Bahnsteighalle des Schweizers wurde gerade mit dem Architekturpreis der Stadt Leipzig ausgezeichnet.

 

Die im Schnitt rechtwinkelige, in Längsrichtung leicht gekrümmte Bahnsteighalle befindet sich in 20 Metern Tiefe. Wände und Decke der langgestreckten, stützenfreien Halle sind mit großformatigen, hinterleuchteten Glasbaustein-Fertigelementen bekleidet, die in ein Gitterwerk aus Sichtbetonfertigteilen eingesetzt sind. Die Halle erstrahlt auf diese Weise hell und weiträumig. Durch die extreme Wiederholung ein und desselben Motivs erscheint sie für den Reisenden in ihrer realen Dimension kaum greifbar. Lediglich der Boden des Inselbahnsteigs, welcher aus hellem, fugenlosem Ortterrazzo ausgeführt wurde, bildet einen ruhigen Kontrapunkt zum scheinbar endlosen Raster der Wände. Alle notwendigen Möblierungen des Bahnhofs sind wie geometrische Betonskulpturen auf dem Bahnsteig angeordnet, wobei alle Funktionsbereiche, die Sitzgelegenheiten, Fahrplanaushänge und Fahrkartenautomaten gewissermaßen subtraktiv aus den kubischen Betonkörpern herausgearbeitet sind.

 

Die tragende Konstruktion der Bahnsteighalle aus Stahlbeton-Fertigteilen ist hinter der Glasstein Verkleidung nicht sichtbar. Die Wandelemente der Glasbausteinhülle sind an einer Stahlunterkonstruktion an der Tunnelwand rückverankert. Die Deckenelemente sind von der Rohbaukonstruktion abgehängt.

 

Fahrgäste betreten die Station über die mit festen Treppen, Rolltreppen und Fahrstühlen ausgestatteten Zugänge an den nördlich und südlich gelegenen Stationsköpfen. Die Gestaltung der beiden Zugänge steht architektonisch in einem bewusst gesetzten Kontrast zur filigranen, transparent anmutenden Bahnsteighalle. Sobald sie unter die Platzoberfläche taucht ist die Treppenanlage und ihre innere Hülle vollständig aus Sichtbeton errichtet. Die minimalistische, fast rohe Gestaltung verstärkt den Eindruck, man bewege sich in das Innere der Erde hinab, gleich einem in den Fels geschlagenen Gang. Wie aus einem Guss fügen sich die Treppen mit dem Bahnsteig zu einem langen Band. In Anlehnung an die Bahnsteighalle sind die oberirdischen Zugangsbauten ebenfalls mit Glasbausteinen gestaltet. Durch eine Beleuchtung bei Dunkelheit, sollen sie zur Belebung des Platzes beitragen.

 

Wilhelm Leuschner war ein sozialdemokratischer Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Der ehemalige Königsplatz in Leipzig wurde ihm zu Ehren 1945 in Wilhelm-Leuschner-Platz umbenannt. Im Jahr 2013 erhielt der Platz den Namen „Platz der Friedlichen Revolution“ aufgrund seiner Bedeutung während der deutschen Wiedervereinigung.

 

 

 

Fakten und Informationen

Name des Bauwerks

Station Wi Ine Im-Leuschner-Platz

Standort

Wilhelm-Leuschner-Platz, Leipzig

Bauherr

Die Deutsche Bahn AG

gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen

Nutzer

DB Station & Service AG

Bauvolumen

NGF: 3.900 m2 BGF: 5.678,5 m2 BRI: 77.280 m3

Maße Bahnsteighalle

Höhe: 15 Meter Länge: 141 Meter Breite: 21 Meter

Planungs- und Bauzeit

1997 bis Dezember 2012

Baukosten

17,5 Mio. Euro brutto (raumbildender Ausbau)

Architekt

MAX DUDLER Berlin Frankfurt Zürich Oranienplatz 4 10999 Berlin

www.maxdudler. com

 

Projektleiter

llko-M. Mauruschat, Christof Berkenhoff, Max Reir

Bauleitung

Arge BOL/BÜ Augustusplatz 7 04109 Leipzig Tel +49 (0)341 339990

Tragwerksplaner

PICHLER Ingenieure GmbH Alt-Moabit 62-63 10555 Berlin Tel +49 (0)30 8845960

Haustechnik

Planungsgemeinschaft Winter-Graner

Dittrichring 18-20

04109 Leipzig

Tel +49 (0)341 99748-0

Brandschutz

Brandschutz Consult

Ingenieurgesellschaft mbH Leipzig

Torgauer Platz 3

04315 Leipzig

Tel +49 (0)341 269330

Fotograf

Stefan Müller

  

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Freitag, 27 September 2013 19:37

Taunus Turm

Im TaunusTurm, am Taunus Tor 1-3, befindet sich die neue Dependance des MMK, das dort auf zwei Etagen die Möglichkeit bekommt Sammlungsbestände des Museums weiträumig auszustellen. Die Verhandlungen waren sehr langwierig, wie Bürgermeister und Planungsdezernent Cunitz dazu sagte. Was als Vorgabe zur Verhandlung stand und was bei der Zielvereinbarung dann tatsächlich herausgekommen ist, unterscheidet sich. Es hat viel Energie gekostet, betonte der Bürgermeister, die Ziele die umgesetzt werden sollten auch zu erreichen.

 

Man kann sich bildhaft vorstellen, wie Investoren, wie CEO Tishman Speyer handeln, die gewinnbringend viel Geld investieren, um ein Bankhochhaus in Frankfurt aufzustellen. Der Raum ist knapp, die Grundstückspreise sind fast unbezahlbar in der Frankfurter Innenstadt. Jeder Quadratmeter Fläche ist goldwert. Um so überraschender ist, wenn dieses Hochhaus im Frankfurter Bankenviertel der Allgemeinheit zugänglich sein soll.  

 

Intern wird ja viel Kulturförderung unternommen bei den Banken. Die Sammlungen fließen schon über, weil sich soviel angesammelt hat. Legendär ist die Deutsche Bank Kunstsammlung. Der Städel-Erweiterungsbau, entworfen von Schneider + Schumacher, wurde hauptsächlich deshalb erbaut, um einen Großteil der Kunstwerke der Deutschen Bank in sich aufzunehmen. Auch die DZ-Bank sammelt umfassend. Ihr Schwerpunkt liegt auf zeitgenössischer Kunst am fotografischen Bild.

 

Modell TaunusTurm 24 09 2013 4

 

Aufgrund der neuen Dependance im TaunusTurm ist das Museum für moderne Kunst in der Lage mehr Kunst öffentlich auszustellen, was sonst im Museumsarchiv lagern müsste, wie Susanne Gaensheimer, Direktorin im MMK hervorhob. Sie sprach von 50 Prozent an Mehrbelegung durch die Kunst. Das heißt, zusätzlich zum Hauptgebäude an der Domstraße und dem gegenüberliegenden MMK Zollamt wird das Museum in dem von Tishman Speyer und der Commerz Real AG neu errichteten TaunusTurm ab Mitte 2014 die Möglichkeit haben, für den Zeitraum von zunächst 15 Jahren, ausgewählte Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren.

 

Doch nicht nur Museums- und Ausstellungsräume wird der neue Turm an der Taunusanlage hervorbringen. Auch ein 68 Meter hohes Wohnhaus entsteht direkt neben dem 170 Meter hohen Bankenturm. Bemerkenswert ist die bauliche Interaktion zwischen Wohngebäude und Bankenturm, ein Restaurant und Einzelhandel sollen ebenfalls Platz finden. Der Versuch in Hochhaustürmen auch Wohnungen zur Verfügung zu stellen, ist ein Konzept, das sich gegen den Leerstand vieler Bürohochhäuser in der Frankfurter Innenstadt richtet. Durch Wohnung, Einzelhandel und Ausstellungsbereich entstehen Vielfalt und Lebendigkeit, die im Dialog zu den Banken, den Investoren, den Schritt nach vorn in der Stadtentwicklung bringen. Die Stadt freut sich, als Bankenmetropole wieder einmal ein Stück Anerkennung zu ernten. Die Konkurrenz in der Welt der agierenden Börsenmetropolen scheint ja übergroß. 

 

Dem MMK entstehen für die Museumsfläche keine Kosten. Das wird möglich auf Initiative des Immobilienunternehmens Tishman Speyer in enger Zusammenarbeit mit dem MMK, dem Planungsdezernat und dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt. Den Großteil der Kosten für den Betrieb der neuen Dependance im TaunusTurm werden in den kommenden Jahren Partner des Museums tragen. Dazu zählt der Unternehmer Stefan Quandt, die Ernst-Max-von-Grunelius-Stiftung sowie die Helaba. Das Ziel ist die komplette private Finanzierung der gesamten Betriebskosten.

 

Jerry I Speyer TaunusTurm

MMK Direktorin Susanne Gaensheimer neben Investor Jerry I. Speyer auf der Pressekonferenz bei der Bekanntgabe im Mehrzweckhochhaus TaunusTurm in der Frankfurter Innenstadt am 24. Sept. 2013

 

Die Ansprüche welche das MMK jetzt an den TaunusTurm stellen kann, wurden im Foyer bekanntgegeben, ein über 15 Meter hoher verglaster Eingangsbereich, der mit drei Drehtüren den Zugang von außen ermöglicht. Die Bauarbeiten sind noch voll im Gange. Weite Gebäudeteile sind eingerüstet. Neben Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, war auch die frühere Oberbürgermeisterin, Petra Roth, ganz in blau und als Mitinitiatorin des Bauprojektes anwesend. Andere Redner waren Jerry  I. Speyer, Chairman und Co-CEO von Tishman Speyer sowie der Frankfurter Unternehmer Stefan Quandt.

 

Ökologische Aspekte am Neubau wurden nur indirekt angesprochen. Auffallend ist das effiziente Klimasystem und die Zertifizierung nach Green-Building mit dem US-Leed Platinum Award, einer qualitativ sehr hohen Auszeichnung. Der vom Frankfurter Architekturbüro Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten entworfene schlanke Turm mit heller Natursteinfassade ist der erste Frankfurter Hochhausneubau nach dem internationalen Standard LEED Platinum. Für Tishman Speyer repräsentiert der TaunusTurm die dritte Hochhausentwicklung in Frankfurt nach den erfolgreich realisierten Projekten MesseTurm und OpernTurm.

 

Nach dem deutschen DGNB wurde dagegen nicht zertifiziert. Wenn auch eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema Ökologie kennzeichnend ist, so wurde in der Rede von Grünen-Bürgermeister Cunitz eigentlich nur recht wenig Augenmerk auf ökologische Aspekte und Innovationen am Bau gelegt. Zu mühsam erschien die Situation den Anwesenden, im Detail etwas zu erklären. Auf dem Schrägdach wäre beispielsweise viel Platz für Photovoltaik gewesen, was nicht erwähnt wurde. Die Ausführungen behielten sich vor, die kostenlose Nutzung mehrerer Etagen durch das MMK hervorzuheben, einer Aufgabe die zunächst gewissenhaft verfolgt werden sollte. Das MMK als Dienstleister  -  vielleicht entwickeln die Mitarbeiter des Museums mehr eigene Ideen, um das Hochhaus zu gestalten. Zuerst muss die Technik Eingang finden ins Haus, davon wird viel abhängen. 

 

TaunusTurm 24 09 2013 2 TaunusTurm 24 09 2013 3

 

www.taunusturm.de

 

Der Hochhausturm mit 40 Etagen und rund 60.000 m² Bürofläche besteht im wesentlichen aus einer schlichten aber nicht unauffälligen Fassade aus blassblauem Glas mit regelmäßigem Rechteckraster. Dafür wurden zwei quadratische Grundrisse so miteinander verschmolzen, dass der zentrale Kern, wo sich die Erschließung aus zweimal drei Aufzügen befindet, das statische Gerüst der Hochhauskonstruktion nach oben bildet. Die Fassade ist also davorgehängt. Zumindest erweckt das Modell diesen Eindruck, das eindrucksvoll im Foyer aufgebaut neben dem Rednerpult aufragte. Auf einem Foto während der Bauphase sind jedoch durchgehende Stützen auch an der Naturstein-Außenfassade bis oben hin zu erkennen. Statische Berechnung und Bauausführung erfolgen durch die Ed. Züblin AG. 

 

Auf der TaunusTurm-Website finden sich zugehörige Daten. Zur Architektur sind Grundrisse und Schnitte und andere Zahlenangaben vorhanden.

 

 

  • Eigentümer: Kaiserkarree S.à r.l., eine gemeinsame Projektgesellschaft von Tishman Speyer und Commerz Real
  • Grundstück: Taunustor 1–3/ Neue Mainzer Straße 33–37; ca. 5.500 m²
  • Baubeginn: April 2011
  • Fertigstellung: Anfang 2014
  • Gesamtgeschossfläche (inkl. Technik) 85.746 m²
  • davon 60.648 m² Bürofläche, 7.500 m² Wohnfläche und 15.115 m² öffentlich zugängliche Nutzungsfläche durch das MMK
  • Nachhaltigkeit: Zertifizierung LEED Platinum
  • Fassade: Natursteinfassade mit hellem Kalkstein
  • Ausführendes Bauunternehmen: Ed. Züblin AG
  • Bürohochhaus: 40 Stockwerke, 170 Meter Höhe, Technikzentrale im 3. OG und weitere Technikbereiche oberhalb 38. OG
  • Wohnhochhaus: 18 Stockwerke, 39 Wohnungen, 68 Meter Höhe
  • Podiumgebäude: 6 Stockwerke, 31 Meter Höhe
  • Erschließung im Büroturm: innerer Kern
  • Untergeschosse: 4 (gesamtes Baugelände), Tiefgarage mit 350 Stellplätzen

 

http://vg02.met.vgwort.de/na/455bc609bd724b6790ad17490c940951

Freitag, 20 September 2013 00:00

Nove novos im DAM

The exhibition of the Brazilian at the German Architecture Museum was opened on the occasion of the host country of this year's Frankfurt Book Fair. An exciting chapter architecture, it can be seen here. Is constructed as in other continent, in a country that has a completely different cultural background than Germany. For one, Brazil is ten times as large as the FRG. Architects in Brazil are often work much younger when they start and build as in Germany. The buildings , which are presented by the young architects in Frankfurt , have partly extremely impressive dimensions. This beats some expectations. These include major projects, overcome them all kinds of experience needed in connection with the construction. But who is already experienced enough at a young age to do this? At least one team of staff will be necessary. Work separately, to meet different requirements. The exhibition attempts to show individuals who have presented as a finished architects before the German public. That has its place and turning many interesting to look at what has already been done at various locations in the large country Brazil.
 
By making note of the number nine, the structural sequence is given in the exhibition. Because there are nine architectural firms present their current projects. But were photo panels set with round in three corners, on one of the upper floors at the DAM. In addition to the panels is a smaller model of the structure, which gives a vivid impression of the whole of wood or plastic. An otherwise very frugal affair as the first impression.
 
For this purpose, a paperback catalog is published by Jovis Verlag, covering some 150 pages and is printed on the inner and outer lids with content. Numerous illustrations consisting of sketches, floor plans and sectional drawings and views, which demonstrate the respective project vividly. In addition, full-page and half-page photo illustrations of individual projects were set in the catalog in the scene. The result could also serve as a portfolio for further use for the young architect from Brazil. The catalog is bilingual, German - English, with the number of pictures in total predominates. The text is only given concomitantly. The editors are: Peter Cachola Schmal, Ricardo Ohtake, Anna Scheuermann and Fernando Serapiao.
 
At the beginning of this catalog are some greetings from Marta Suplicy by the Brazilian Ministry of Culture noted at the Frankfurt Book Fair. As well as words of Antoni Grassi, who heads the cultural program of Brazil during their stay in Germany. One of the headings is overwritten with "Brazilian Youngsters", which gives a recounting of the compilation of the nine featured architectural firms in the exhibition.

http://vg02.met.vgwort.de/na/76aed94777744031bb86cd23c57e298f

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