Sonntag, 29 Juli 2018 16:21

Stadionbau präsentiert von Volkwin Marg

Ein historischer Abriss über Stadionbauten und weitere ArchitekTour-Vorträge
 
ArchitekTour ist eine Veranstaltungsreihe an acht Standorten. Im Jahr 2018 kombiniert Heinze Architektur mit Begeisterung für den Sport. Architekturgrößen wie Volkwin Marg von gmp und preisgekrönte Newcomer wie Christoph Mayr von j2m Architekten präsentieren, was die Bauwelt aufzuweisen hat. Namhafte Industrieunternehmen aus der Praxis präsentieren ihr technisches Knowhow in mehreren Kurzvorträgen. Dabei verweigern die Architektenkammern Hessen und Baden- Württemberg erstmalig eine Anerkennung der Fortbildungspunkte, wie Nadine Bartels, Pressesprecherin bei Heinze mir am Telefon sagte. Dies, obwohl Publikum zahlreich und die beiden Hauptvorträge einzigartig und weiterbildend waren.
 
 Auf dem Foto Prof. Volkwin Marg
Architektour 12 06 2018 Volkwin Marrg 01Die Commerzbank-Arena von gmp wartet mit zahlreichen Superlativen auf. Sie entstand zwischen 2002 und 2005 zur 2006er WM und verfügt über das weltweit größte Stahl-Seil-Membran-Innendach von den Stuttgarter Ingenieuren Schlaich Bergermann und Partner. Die Konstruktion bietet geöffnet eine Open-Air Atmosphäre, bei Regen kann sie binnen 15 Minuten geschlossen werden. Als einziges WM-Stadion verfügt die Arena über das Umwelt-Management-System ÖKOPROFIT, mit dessen Hilfe seit 2009 bereits umfangreiche Kilowattstunden Strom und Kubikmeter Trinkwasser eingespart wurden. Circa 5.200 Beton-Fertigteile bilden den Korpus des heutigen Stadions am Platz des ehemaligen Waldstadions – man spricht von einem Umbau, genau genommen entstand aber ein Neubau an gleicher Stelle. Die Kopfbühne des Multifunktionsbaus ermöglicht die Ausrichtung großer Konzerte. Der Entwurf geht auf den Architekten Volkwin Marg zurück, der den Hauptvortrag am 12. Juni im von ihm erbauten Stadion der Commerzbank-Arena hielt. Das war ein wiedersehen nach langer Zeit, über viele Konstruktionsdetails während der Bauphasen konnte der aus Hamburg kommende berichten.

Der Architekt Christoph Mayr (J2M Architekten) aus München übernahm den Einführungsvortrag. Er berichtete über eigene Bauprojekte, darunter zahlreiche Brückenbauten wie der Klenzesteg, der in Fortsetzung der Klenzestraße über den Fluss führt.. Die allmählich aufsteigende Brüstungsfläche lenkt den Blick in Richtung Altstadt. Spaziergänger können über die Treppe hinunter zur Uferwiese an die Isar steigen. Ein zweiter Schwung führt auf direktem Weg zur Schlotthauerstraße. Dadurch zeichnet sich das Brückenbauwerk aus, indem sich der Steg in einem weiten Schwung frei über den Fluss spannt. Sein Tragwerk und die Wegeführung bilden eine skulpturale Einheit.
 
 
Christoph Mayr stellte weitere Bauprojekte vor: Als Landschaftsarchitekt tätig in Gosdorf in der Steiermark. Dort wurde der Murturm, einer Stahlturm oder -mast erstellt. Nach dem geometrischen Prinzip einer Doppelhelix konstruiert. 168 Stufen, auf 27 m Höhe ist eine kleine Aussichtsplattform. Von dort oben führt ein anderer Treppenlauf nach unten, so dass Besucher auf zwei unterschiedlichen Treppen sich nicht die Wege schneiden.
 
Der Veranstalter der ArchitekTour, das Informationsportal Heinze begleitet Architekten und Planer bei der Detailplanung. Angefangen mit Produktdatenblättern und einem Herstellerkatalog, hat sich das Unternehmen zu einem multimedialen Informationspartner für Bau- und Ausstattungsprodukte entwickelt. Entsprechend viele Unternehmen aus Industrie und Fachhandel waren an diesem Tag mit kurzen Vorträgen angetreten, um de eigene Produktpalette anzupreisen. Das fing an beim Fensterbau, geht über Holzbauweise zum Beton. Auch der eigene Aufzug im Einfamilienhaus wird möglich ab etwa 20.000 Euro. Die Kurzvorträge unterschieden sich inhaltlich erheblich von den beiden Hauptvorträgen des Tages, da diese meist auf die Anpreisung eines bestimmten Produktes beschränkt blieben. Schon aus zeitlichen Gründen waren Produktvorstellungen immer kurz gefasst. Jeder der sich interessierte konnte im Anschluss vertiefende Gespräche mit den Herstellern führen. Im Außenbereich, auf der Tribüne der Commerzbank-Arena, waren zahlreiche Stände aufgebaut, an denen sich die unterschiedlichen Anbieter und deren Produktpalette näher vorstellten. Dieser Bereich war eher kommerziell ausgelegt. Was aber keine Schaden anrichtete, denn ohne Investitionen wird kein Bauvorhaben umzusetzen sein.    
 
      Die beteiligten Firmen stellen ihre Produkte im Außenbereich vor
    Architektour 12 06 2018 Commerzbank Arena 02

 

Letztlich blieb der Vortrag von Volkwin Marg Highlight des Tages und war mehr als nur eine Bestandsaufnahme der Commerzbank-Arena vor Ort. Der Architekt hatte schon auf vielfältige Weise bewiesen, zu welchen Großbauten auf der Welt er fähig ist. Nicht ohne  Humor berichtete er über die Projektverwirklichung aus aller Herren Länder und womit er als Architekt und Bauingenieur zu kämpfen hatte, bevor Pläne umgesetzt und das Bauwerk wie vorgesehen auf dem Platz fertig gestellt ist. Am Anfang seines Vortrags und seiner Reise durch die Stadien der Welt stand ein historischer Abriss der Stadionbauten seit der Antike, die auch heute noch Vorbild sein können für viele der Neubauten. Altgriechische Stadien ebenso wie römische Vorbilder kamen zur Geltung. Volkwin Marg lieferte interessante Einsichten in die Baugeschichte, wobei viele der monumentalen Stadionbauten gar nicht mehr existieren, so dass diese nur noch auf Abbildungen stattfinden. Beispiele aus Frankreich, das neue Dimensionen des Bauens in Folge der Französischen Revolution  einbrachte. Revolutionsarchitekt Boulée,1781, wollte monumentale Stadien bauen, gedacht für den enormen Publikumszuwachs der Bevölkerung, der durch die Revolution entstanden war. Viele eigene Bauten oder Umbauten stellte der Architekt vor. Der Entwurf zum Umbau des Berliner Olympiastadions, das mit neuer Dachkonstruktion ausgestattet werden soll, wurde beispielhaft präsentiert. Auch das Cape Town Stadium ist ein Fußballstadion in der südafrikanischen Stadt Kapstadt und wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 von Gerkan, Marg und Partner erbaut.

 

Zu den zahlreich vertretenen Firmen mit Kurzvorträgen zählten unter anderem das Unternehmen kronimus mit seinem Design-Programm für Betonstein und Bodenplatten; das Unternehmen warb zugleich für barrierefreies Bauen und hatte zu diesem Zweck eine mit zahlreichen schematischen Zeichnungen versehene Broschüre herausgebracht. Zum Abschluss wurde der Heinze Architekten AWARD 2018 vorgestellt, der gerade läuft und sich aus 300 Einreichungen sowie Sonderpreisen für Studierende zusammensetzt.

Publiziert in Architecture
Sonntag, 25 November 2018 13:43

IHP 2018 - Torre Reforma in Mexiko-Stadt

Im Fokus der Jury-Diskussion stand die Frage: „Was gibt das Gebäude zurück?“ Juryvorsitzender Kai-Uwe Bergmann von BIG – Bjarke Ingels Group (Gewinner des IHP 2016) erklärte diesen Aspekt zum wichtigsten Bewertungskriterium für die Projekte. Weitere Kriterien auf dem Weg zur Entscheidung waren wie ein Hochhaus zum Stadtgefüge und zum urbanen Leben beiträgt. Darüber hinaus wurden unter anderem folgende Aspekte analysiert: die übergreifende Aussage, die skulpturalen Qualitäten, das statische Konzept, die Nutzungsmischung sowie die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Gestaltung.

 

Das Ergebnis ist die Shortlist mit fünf Finalisten, die stellvertretend für die enorme Bandbreite aller nominierten Gebäude stehen. Das mexikanische, das nahöstliche und die drei asiatischen Projekte finden eine je einzigartige Interpretation ihrer Typologie – sei es ein agiler Büroturm (Torre Reforma), ein gestapelter Wohnturm (Beirut Terraces), ein mischgenutzter Hochhausgarten (Oasia Hotel Downtown), ein lokal verwurzeltes Ensemble (Chaoyang Park Plaza) oder ein Hotel in Gestalt einer verpixelten Skulptur (MahaNakhon).
 

 
 Torre Reforma LB Romano

IHP 2018 Torre Reforma

Foto © Alfonso Merchand

 

Der Torre Reforma von L. Benjamín Romano ist ein klassisches Bürogebäude. Dabei ist allerdings nur die Art der Nutzung konventionell. Die in Mexiko-Stadt herrschende Erdbebenproblematik erfordert ein kluges Tragwerkskonzept, das dem 246 Meter hohen Büroturm letztendlich sein signifikantes Erscheinungsbild verleiht. Sean Anderson sah im Torre Reforma „das perfekte Zeugnis dafür, wie innovativ und beeindruckend Architektur in Mexiko heute ist.“ Und Ina Hartwig äußerte sich begeistert über Mexikos höchstes Gebäude: „Trotz seiner enormen Höhe besitzt der Torre Reforma eine Leichtigkeit, begründet in seiner aufgebrochenen Betonstruktur. Seine spitz zulaufende Form und die zurücktretenden Glasflächen imponieren ohne aufdringlich zu sein.“
 
Inmitten des Erdbeben-Risikogebiets Mexiko-Stadt hat die charakteristische Fassade des Torre Reforma mehr als nur ästhetische Gründe. Die zwei massiven Sichtbeton-Außenwände mit der dritten, gläsernen Seite kreieren nicht nur einen äußerst ungewöhnlichen dreieckigen Grundriss, sondern sorgen auch für höchste Erdbebensicherheit. Als solides Fundament reichen die Betonwände 60 Meter unter die Erde. Außerdem kann sich das Gebäude im Falle eines Erdbebens mitbewegen, weil große Öffnungen als „Knautschzonen“ aus den massiven Wänden ausgespart sind, und die Stahlstreben, die die Geschosse tragen, vor der Glasfassade in beweglichen Gelenken zusammenlaufen. Während des schweren Erdbebens im September 2017 hat sich dieses Konzept bereits als wirkungsvoll erwiesen.
 

 
 Torre Reforma LB Romano 02
Torre Reforma, 2016, Foto © Moritz Bernoully  

Ab einer Höhe von 200 Metern knickt eine der beiden Betonwände auffällig nach innen ab. Grund dafür sind die Bauvorschriften der Stadt. Die Hochhäuser am Paseo de la Reforma dürfen maximal doppelt so hoch sein, wie die Straße breit ist. Darüber ist ein Rücksprung oder eine Verjüngung vorgegeben. Durch den kreativen Umgang mit dieser Vorschrift ändert sich je nach Blickwinkel nicht nur die Materialität des Gebäudes, sondern auch seine skulpturale Form. Die verglaste Seite des Turms öffnet sich in ihrer gesamten Breite zum Stadtpark Bosque de Chapultepec. Um zusätzliche Nutzfläche zu schaffen, sprengen die Geschosse hier das enge Korsett des Dreiecks. Die scheinbar ebene Fassade bildet nach vorne eine beinahe nicht wahrnehmbare vierte Ecke aus.
 
Als solides Fundament reichen die Betonwände, in ihrer gesamten Breite von 1,20 Meter, 60 Meter in die Erde. Sie wurden im Bauprozess nach und nach gegossen: 70 Zentimeter pro Tag. Die Fugen zwischen den einzelnen Schichten dienen auch als Sollbruchstellen  im Falle eines Erdbebens. Sie bieten den wirkenden Kräften einen Angriffspunkt, der die Statik nicht beeinträchtigt.  Darüber hinaus kann sich das Gebäude im Falle eines Erdbebens mitbewegen, weil große Öffnungen als "Knautschzonen" aus den massiven Wänden ausgespart sind. Außerdem laufen die Stahlstreben, die die Geschosse tragen, vor der Glasfassade in beweglichen Gelenken zusammen. Während des schweren Erdbebens im September 2017 hat sich dieses Konzept bereits als wirkungsvoll.erwiesen. Zurück blieben nur ein paar feine, ungefährliche Risse in den Betonfugen.
 
Die verglaste Seite des Turms öffnet sich in ihrer gesamten Breite zum Stadtpark Bosque de Chapultepec. Sonnenblenden aus Aluminium ermöglichen den Einfall von Tageslicht ohne Aufheizen in der starken mexikanischen Sonne. An dieser Fassade lässt sich auch die Gliederung in Cluster von je vier Geschossen ablesen. Das ausgefeilte, außenliegende Tragwerk erlaubt, dass die Büroräume vollkommen stützenfrei bleiben. Um zusätzliche Nutzfläche zu schaffen, sprengen die Geschosse an der Glasfassade das enge Korsett des Dreiecks. Die scheinbar ebene Fassade bildet nach vorne eine kaum wahrnehmbare vierte Ecke. Diese kragt mit zunehmender Höhe immer weiter aus, um die Fläche der attraktivsten, obersten Geschosse zu vergrößern. Am Boden bezieht der Torre Reforma die angrenzende historische Villa mit ein, indem er zusammen mit ihr das öffentliche Foyer umschließt. ln der Mitte des Gebäudes, gut erreichbar für alle Nutzer, liegen die Terrasse, das Auditorium und die Konferenzräume.
 
Ökologische Aspekte/Nachhaltigkeit
LEED-Piatin-Zertifizierung. Verpflichtung zur CO2 Neutralität bis 2030. Regen­ und Abwasser werden ohne Abfluss in die städtische Kanalisation vollständig für die Kühltürme der Klimaanlage wiedergenutzt Natürlich belüftete Patios und horizontale Sonnenblenden aus Aluminium versehatten die Glasfassade. Ein automatisches System parkt 480 Autos ohne Abgasausstoß. Das Parkhaus kann wegen der Geschosshöhe von drei Metern nach einer möglichen Verkehrswende in Büroflächen umgewandelt werden. Zur Optimierung der Energieeffizienz wird die Gebäudetechnik jedes Clusters einzeln überprüft. Stadtweit wurden als Bestandteil der Baugenehmigung 80.000 Bäume neu gepflanzt.

 

Architekten: L. Benjamín Romano, MexikoStadt/Mexiko
Bauherr: Fondo Hexa, SA de CV
Funktion: Büros Höhe: 246 m
Fertigstellung: November 2016
Standort: Mexiko-Stadt/Mexiko
 

 
 IHP2018 Torre Reforma 03
 Links auf dem Foto Architekt L. Benjamin Romano, rechts Peter Cachola Schmal, DAM Direktor, während des IHP Ausstellungsbesuchs am 01. November 2018 im DAM Foto (c) Kulturexpress

 

Aus der Jurybegründung
Auf dem Weg zur Entscheidung ging es in der breiten Diskussion der Jury unter anderem darum, wie ein Hochhaus zum Stadtgefüge und urbanen Leben beiträgt. Darüber hinaus wurden unter anderem folgende Aspekte analysiert: zukunftsweisende Gestaltung, Funktionalität, innovative Bautechnik, städtebauliche Einbindung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Kai-Uwe Bergmann fasste die Diskussion zusammen: "Der Torre Reforma ist eines der komplexesten Hochhausprojekte, die ich je gesehen habe. Benjamin Rarnano war hier extrem wagemutig, ist viele Risiken eingegangen und hat dadurch einen hochintelligenten Ansatz gefunden. Seine Lösung sieht nicht nur völlig unkonventionell aus, sondern ist es auch. Ihm ist eine unmissverständlich lokale Typologie für einen Standort auf der Prachtstraße von Mexiko-Stadt gelungen. Das Hochhaus bietet zwei völlig unterschiedliche Ansichten, sodass man es beinahe nicht wiedererkennen würde, würde man es nur von einer Seite kennen."

 

Besthighrises2018 KatalogDie Ausstellung “Best Highrises 2018/19 – Internationaler Hochhaus Preis 2018“, die das Deutsche Architekturmuseum (DAM) vom 3. November 2018 bis 3. März 2019 in Frankfurt zeigt, präsentiert nicht nur den Preisträger und die Finalisten, sondern alle 36 nominierten Projekte anhand zahlreicher Wandtafeln und Modelle.

 
Zu Preisverleihung und Ausstellung ist ein gleichnamiger broschierter Katalog bei Prestel erschienen, der 144 Seiten umfasst. Neben den fünf Finalisten werden auch alle 36 nominierten Hochhausprojekte beschrieben, dazu gehört auch der Neubau des Henninger Turm. Bebildert und mit zahlreichen Grundrissen, Schnitten und Lageplänen versehen.

Publiziert in Architecture
Donnerstag, 15 November 2018 12:17

Studentische Entwürfe in Frankfurt und Darmstadt

Mitte November präsentierte die TU Darmstadt die Ausstellung SICHTEN 22, Jahresausstellung aus dem Fachbereich Architektur, was sowohl architektonische als auch künstlerische Arbeiten zur Schau stellte. Der Fachbereich Architektur der Frankfurt UAS wiederum bot mit "Querschnitt" Ausstellung und Preisverleihung. Prämierte damit beste studentische Entwürfe und Projektarbeiten. Dazu zählten Zeichnungen, Pläne und Modellentwürfe.
 

 Darmstadt Centralstation
Centralstation Darmstadt bei Nacht
 
Jedes Jahr werden an der TU Darmstadt herausragende Studienarbeiten der letzten beiden Semester präsentiert, ausgesucht wurden diese von einem studentischen Team des Fachbereichs Architektur. Unter den ausgestellten Arbeiten befinden sich Entwürfe, Zeichnungen, Fotografien, Filme und Objekte.

Längst ist die durch Studenten selbst organisierte Ausstellung an einen angemessenen Ort gewandert, in die Centralstation Darmstadt, um von dort aus eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen. Mittlerweile ist die Leistungsschau des Fachbereichs über die regionalen Grenzen hinaus in Fachkreisen bekannter geworden. Zur diesjährigen Ausstellung ist wie jedes Jahr ein seitenstarker Katalog mit zahlreichen Abbildungen der Studienarbeiten erschienen, der im Handel käuflich erwerbbar ist.

Sichten22 01 
 
Das Team, das aus engagierten Studierenden verschiedener Semester besteht, gruppiert sich immer wieder aufs Neue. Dadurch orientiert sich das Ausstellungsprojekt jedes Jahr neu in seiner inhaltlichen Ausrichtung und seiner formalen Umsetzung, inspiriert von den Vorschlägen der Fachgebiete und den Ideen des Kuratorenteams.
 
Sichten22 03 
 Pecha Kucha Night
 
Die Jahresausstellung des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt fand erstmals 1997 statt. Damals haben Studierende eine Ausstellung sehenswerter Architekturprojekte zusammengestellt und in einer kleinen Ausstellung am Fachbereich präsentiert. Damit war "Sichten“ geboren, das sich im Jahr 2018 zum 22. Mal jährt. Am 08. November fand zudem die wiederkehrende Pecha Kucha Night statt. Der Saal war gefüllt bis auf den letzten Sitzplatz. Mehrere Vorträge zu hochschulrelevanten Themen auf der Bühne wurden von unterschiedlichen Referenten präsentiert
Sichten22 02 
 Modellentwurf
 
 
Unter der Überschrift "Konstruktion macht Architektur"
 
wurden die Ergebnisse von Studierendenarbeiten in der Ausstellung "Querschnitt" bis zum 5. November 2018 an der Frankfurt University of Applied Sciences präsentiert. Drei der Entwürfe wurden vom BDB ausgezeichnet.

Qualität der Planung in Durcharbeitung, Darstellung, Konstruktion, Architektur und Modell - das charakterisiert die drei Entwürfe für die Konstruktion eines Wohnateliers, die am 24. Oktober an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) ausgezeichnet wurden. Sie entstanden von Studierenden im dritten Semester des Bachelor-Studiengangs Architektur im Rahmen einer Hausübung zum Thema Entwerfen und Baukonstruktion im Sommersemester 2018.
 
 Frankfurt UAS Querschnitt2018 01  Frankfurt UAS Querschnitt2018 04
Personengruppe im Vordergrund, v.l.n.r.: Udo Raabe, Gerhard Volk und Harald Peter im Gespräch. Am linken Bildrand vorne, die Modelle der Gewinnerentwürfe am 24. Okt. im Foyer EG Geb.1 der Frankfurt UAS.   
 
Die Initiative für ihre Bepreisung ging vom Landesverband Hessen des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. (BDB) aus. Für die Umsetzung der Idee konnten Prof. Dipl. Arch. ETHZ Heribert Gies und Dipl.-Ing. Harald Peter vom Studiengang Architektur an der Frankfurt UAS gewonnen werden. Die Studierenden im Modul Baukonstruktion K3 entwickelten in sechs Wochen Konstruktionen für ein Wohnhaus.

"Wir wollten explizit dem Nachwuchs unsere Aufmerksamkeit widmen. Wir zeichnen dabei ganz bewusst die praxisnahen Pflichtaufgaben der jungen Architektinnen und Architekten sowie der Ingenieurinnen und Ingenieure aus. Die umfassende Betrachtungsweise der Prüfungsaufgabe entspricht gleichzeitig dem ganzheitlichen Ansatz für Bauprojekte, wie ihn der BDB bei seinen Aktivitäten verfolgt", so Dipl.-Ing. Architekt Udo Raabe, stellvertretender Landesvorsitzender Hessen und Mitglied der Jury.
 
Frankfurt UAS Querschnitt2018 05   Frankfurt UAS Querschnitt2018 07
 

 Bleistiftzeichnung mit Ortgang

 

Für den Wettbewerb standen insgesamt 600 Euro Preisgeld zur Verfügung. Die von der Jury gewürdigten Arbeiten warenbis zum 5. November 2018 in der Ausstellung "Querschnitt" im Foyer und auf der Empore im 3. Obergeschoss des Gebäudes 1 in der Frankfurt UAS für die Öffentlichkeit zu sehen. Die Ausstellung wurde von Prof. Karen Ehlers, Dekanin des Fachbereichs Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik, eröffnet.

"Querschnitt" präsentiert eine Auswahl herausragender Arbeiten mit verschiedensten Fragestellungen aus allen Modulen des Bachelor- und Masterprogramms. Sie wurden allesamt in den Studiengängen Architektur im Sommersemester 2018 der Frankfurter Hochschule erstellt. Vorgabe für den Wettbewerb war dabei ein zweischaliges Mauerwerk und ein innenliegendes Pultdach als Holzkonstruktion mit Metalleindeckung. Das Gebäude sollte zudem über einen zweigeschossigen Raum verfügen, dessen Fassade in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt ist. Für die zu gestaltende Werkplanung galt es, sie durch Grundrisse, Schnitte und eine Detailplanung im Maßstab 1:10 vollständig und nachvollziehbar darzustellen. Um eine eigenständige und sorgfältige Durcharbeitung zu erzielen, mussten die Studierenden alle Pläne auf weißem Karton als Bleistiftzeichnung sowie auch das Modell von Hand anfertigen.
 
Am 23. August traf eine fachkundige sechsköpfige Jury ihre Wahl aus den elf von den Noten her besten der insgesamt 53 abgegebenen Arbeiten. Schwerpunkt der Bewertung waren die Ausfertigung der handgezeichneten Pläne, die Qualität der Konstruktion und die sich daraus ergebende Architektur, die Vollständigkeit der Darstellungen für eine Werkplanung und die Qualität des Modells. Anhand dieser fünf Kriterien bewertete die Jury die eingereichten Arbeiten in drei Runden. In die zweite kamen zunächst neun Arbeiten, später vier in die finale Runde. In dieser legte die Jury die Reihenfolge der Preise sowie eine Anerkennung fest.
 
Die diesjährige Inszenierung der Preisverleihung war insgesamt ansprechender und wirkte raumfüllender als die Ausstellung im vorigen Jahr, dadurch dass im EG Foyer in Gebäude 1 der Länge nach viel Platz geschaffen wurde, um die Entwürfe zu präsentieren. Auf einem erhöhten Podest aus Holz fand die Preisverleihung statt. Zuerst sprach Prof. Karen Ehlers einleitende Worte. Danach übergab Dipl.-Ing. Udo Raabe die Preise einzeln an die Gewinner. Er begründete die Prämierung und ging in wenigen Worten auf die Gewinnerbeiträge ein. Erstaunlich gelungen waren die feinen Bleistiftzeichnungen auf großem Format. Heutzutage werden die meisten Zeichnungen ausschließlich mit computerbasierten CAD-Programmen erstellt, da diese um ein Vielfaches genauer arbeiten. Den untrüglichen Reiz der handgefertigten Zeichnung und die intensive Arbeit im Umgang mit Bleistift behalten die großformatigen Blätter. Tragen lebendiges Schaffen weiter. Nicht nur Preisgewinner waren in der Ausstellung bis 5. November ausgestellt, sondern zahlreiche Entwürfe und Wettbewerbseingaben wurden so offen zur Schau gebracht. Jeder der das Foyer während der Ausstellung besucht hat, konnte sich einen Eindruck verschaffen.
 
Den mit 300 Euro dotierten ersten Preis erhielt Ana Yonca Comino Aydin für ihre Arbeit. Diese zeichnet sich für die Jury durch eine große übereinstimmende Qualität von Plänen und Modell aus. Alles wird hier komplett sorgfältig durchgearbeitet präsentiert.
 
Der zweite Preis und 200 Euro gingen an Sandro Siefert. Hier lobte die Jury den in sich stimmigen Entwurf samt seiner dazugehörigen Details. Das Modell ist zudem sehr detailliert ausgeführt und passt zu den vollständigen, genau gearbeiteten Plänen.
 
Den mit 100 Euro dotierten dritten Preis erhielt Simon Valentin Gilmer. Bei seiner Arbeit überzeugte die Jury in erster Linie die hohe handwerkliche Qualität seines Modells. Im Entwurf wurden darüber hinaus eigenständige Details dargestellt.
 
Lobende Erwähnung fanden die ausnahmslos sehr guten Pläne von Josephine Kitz. Ihre Zeichentechnik sticht für die Jury bei Präzision, Vollständigkeit sowie durch exzellente Lesbarkeit hervor

Die Jurymitglieder (in alphabetischer Reihenfolge):
Richard Bill, M.A. Architektur und Mitglied im BDB-Landesvorstand Hessen
Prof. Dipl. Arch. ETHZ Heribert Gies, Lehrbeauftragter für Entwerfen und Baukonstruktion, Frankfurt UAS
Dipl.-Ing. Harald Peter, Lehrbeauftragter für Modellbau, Frankfurt UAS
Dipl.-Ing. Udo Raabe, Architekt BDB, Stellvertretender Landesvorsitzender Hessen
Alexandra Stepien, B.A. und Studierende im Master-Studiengang Architektur, Frankfurt UAS
Nurhan Yelen, B. Eng. (Architektur), Studentensprecherin BDB-Hessen
 
Publiziert in Exhibition
Samstag, 08 Dezember 2018 22:55

Zur Neugestaltung des Frankfurter Alleenrings

Bisher war wenig zu hören über die "Campusmeile", die auf ihrem langen Weg über den Alleenring entstehen soll. Es handelt sich bisher nur um den Vorschlag einiger Beteiligter, der aber zur erweiterten Diskussion in der Bevölkerung aufgestellt werden soll. Lauter waren dagegen die Rufe in Bezug auf den Kulturcampus, die aber zusehends verstummen, weil Pläne verworfen werden und Investoren nicht mehr mitspielen, wenn es darum geht das kulturelle Anliegen der Stadt Frankfurt zu verwirklichen. Wohnungsbau, Büro und Gewerbe bleiben bestimmende Faktoren. Dabei gibt es nicht viel zu verschenken, denn jeder Quadratmeter zählt. Das bedeutet aus einer ehemals herausragenden Vision wird lediglich Stückwerk übriggeblieben, wonach mit der Lupe in städtischen Nischen und versteckten Winkeln gesucht werden muss. 
 
 
Campusmeile Dnb 26 11 2018 08
Auf dem Foto v.l.n.r.: Nils Stiglitz, Birgitta Wolff, Ute Schwens, Frank Dievernich und Peter Cachola Schmal
Der Neubau der Musikhochschule soll frühestens in drei Jahren anstelle des Juridicums an der Senckenberganlage gegenüber der kfw-Bank aufgenommen werden. Bis dahin vergeht noch viel Zeit, denn auch dieses Vorhaben ist weder planerisch noch finanziell abgesichert. Die Campusmeile ist bisher ein überwiegend hochschulorientiertes Projekt, das sich erst langsam im Austausch mit der Nachbarschaft an die Bevölkerung herantastet, die davon noch gar nicht viel mitbekommen hat, so sehr gehört der Alleenring dem Alltag, der größtenteils mit dem Autolärm untergeht. Dies obwohl Nachbarschaft und Bevölkerung letztlich entscheidend sein werden bei der baulichen Umsetzung. Es wird hier über einen Bereich gesprochen, der neben Straßenverkehr auch in großen Teilen mit Grünstreifen, Parkanlagen und Freizeitflächen bedeckt ist, die zur ausgiebigen Erholung in städtischer Umgebung gedacht sind. Der Alleenring, ein Stück unverzichtbare Stadtgeschichte dient auch zum Ausgleich für die verlorene Lebensqualität in einer vom Verkehr überlasteten Stadtwelt, die einerseits durch Straßenlärm geprägt ist, aber anderseits dem Anspruch der vernetzten Welt im modernen Stadtbild gerecht werden will.
Nachdem ein studentischer Ideenwettbewerb dazu beigetragen hat, die Fragestellungen in Bezug auf Veränderungen neu zu formulieren, stellt sich die Frage, ist die Geschichte des Alleenrings überhaupt räumlich und inhaltlich fassbar für ein solch großes Anliegen? Der Ideenwettbewerb bietet viele Antworten, dabei wird von einer Jahrzehnten dauernden Entwicklung ausgegangen. Die Campusmeile ist nicht nur als singulärer Bereich innerhalb Frankfurts zu verstehen, sondern kann in seinen Zusammenhängen als Prototyp städtischer Entwicklung betrachtet werden. Die aufeinander treffenden Themen, etwa die zukünftige Ausrichtung von Mobilität, die Notwendigkeit wachsender Verdichtung und damit die Schaffung von Wohnraum, der zunehmende Stellenwert von Bildung und die Bereitstellung und Pflege des Öffentlichen Raums und der Grünflächen könnten hiermit grundsätzlich für die Zukunft aufbereitet werden.

Download: Dokumentation Campusmeile

 
Campusmeile Dnb 26 11 2018 07
Blick ins Publikum
Zahlreiche Teilnehmer nahmen an der Podiumsdiskussion am 26. November im Veranstaltungssaal der Deutschen Nationalbibliothek teil. Prof. Dr. Michael Koch, HafenCity Universität Hamburg, der sich als Gastredner in einer anderen Stadt verstand und die studentischen Arbeiten bewertete, die anlässlich des Wettbewerb "Campusmeile" eingereicht wurden. Er fragte nach Raum und die Gestalt des Raumes, welche Programmierung damit verknüpft sei, welche Nutzung vorgesehen ist. Er plädierte in seiner Einführungsrede für die Verwandlung der 2,5 Kilometer Stadt am Alleenring hin zu einem Gesamtraum. Ein Masterplan sei nicht notwendig zur Organisierung des Verkehrs. Fragen der Raumnutzung stellen sich unter Einbeziehung der sozialen Medien. Mobilitätsfragen müssen verständlich und lesbar sein. Es handelt sich um Orte die aufgeladen sind. Uni kann Treffpunkte schaffen, wobei EG's als wichtigste Etage zu sich einladen. Das vorbeiströmende Publikum könnte dort Aufenthalt für Erledigungen finden. Bettina M. Wiesmann, MdB, meinte, man könne die Campusmeile bis nach Offenbach ausdehnen, was die bisherigen Vorstellungen weit übersteigen würde. Sie sprach auch die Problematik um die A661 Ortsumgehung an. Prof. Birgitta Wolff mit Bezug zur Goethe-Uni berichtete über den Neubau des Adorno-Gymnasiums an der Hansaallee, was erst durch die Freiwerdung des Geländes ermöglicht wurde. Was ist, wenn die neue Universitätsbibliothek an ihrem neuen Standort fertig gestellt sein wird? Nils Stiglitz freut sich über die Fertigstellung seiner Frankfurt School of Finance, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite zur Nationalbibliothek platziert ist. Zugleich ist er an guter Nachbarschaft interessiert. Ute Schwens, Nationalbibliothek Frankfurt, räumte ein, dass auf dem Grundstück direkt gegenüber, wo früher eine Fina-Tankstelle war, die unterirdische Magazinerweiterung vorgesehen ist, die bis zu drei Etagen unter die Erde gehen soll. Oberirdisch könne dann ein Gebäude gebaut werden, welches im Sinne einer Vernetzung Campusmeile der gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung steht. Frank Dievernich von der Frankfurt UAS betonte den Neubau zweier Hochschulgebäude auf seinem Campus, eines davon mit nicht weniger als 60 x 40 Meter Länge. Marcus Gwechenberger von der Stadt Frankfurt sieht eine neue Situation für die Stadt und zieht daraus die Erkenntnis der vier grünen Ringe um Frankfurt.

Campusmeile Dnb 26 11 2018 06
Auf dem Foto v.l.n.r.: Peter Cachola Schmal, Michael Koch, Bettina M. Wiesmann und Marcus Gwechenberger, Foto (c) Kulturexpress
Die Veranstaltung informierte über die Ergebnisse des studentischen Ideenwettbewerbs zur „Campusmeile“. Beteiligte der nahestehenden Einrichtungen diskutierten über die Zukunft des Projekts. Entlang des nördlichen Teils des Alleenrings in Frankfurt am Main liegen der Campus Westend der Goethe-Universität, die Frankfurt School of Finance & Management, die Frankfurt University of Applied Sciences und die Deutsche Nationalbibliothek. Der Bereich soll in Zukunft die „Campusmeile“ bilden und damit die große Wissenschaftsachse Frankfurts und der Region. Nach dem Vorbild des Frankfurter Museumsufers zielt sie darauf ab, die Institutionen zu vernetzen und dem Ring eine räumliche Identität zu geben. Deshalb wurde ein bundesweiter studentischer Ideenwettbewerb durchgeführt.

Teilnehmer der Diskussionsrunde waren: Prof. Dr. Frank Dievernich, Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences, Dr. Marcus Gwechenberger, Dezernat Planen und Wohnen der Stadt Frankfurt am Main, Ute Schwens, Direktorin der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main, Prof. Dr. Nils Stieglitz, Präsident der Frankfurt School of Finance & Management, Bettina M. Wiesmann MdB, Bundestagsabgeordnete für Frankfurt am Main, Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Moderation: Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums. Am Rande sprachen Prof. Jean Heemskerk und Prof. Michael Peterek. Aus dem Publikum waren Stimmen der SPD und der Grünen zu hören, die sich über das Projekt informieren wollen, um etwas von der Diskussion in die Stadtteile hineinzutragen.
Ein Bericht von Kulturexpress

 
 

 

 

 

Publiziert in Various
Sonntag, 03 März 2019 12:09

Realisierung Thomas Mann House

Thomas Mann lebte und arbeitete von 1942 bis 1952 in der Zeit seines Exils in der Nähe von Los Angeles in den USA. Hier verfasste und sprach er seine Aufrufe, die unter dem Titel „Deutsche Hörer!“ von der BBC ausgestrahlt wurden. Das Thomas Mann House ist ein Ort von historischer Bedeutung für die Geschichte der deutschen Literatur, der Deutschen und für das deutsch-amerikanische Verhältnis. Die Instandsetzung, die Ausstattung und das Programm des Thomas Mann House werden von der Berthold Leibinger Stiftung (Ditzingen) mit 3,5 Millionen Euro unterstützt.
Meldung: Berthold Leibinger Stiftung

Was bringt eine Einrichtung wie die Berthold Leibinger Stiftung GmbH dazu, sich bei einem derartigen Projekt zu engagieren? Der Grund ist in der Person des Stiftungsgründers Berthold Leibinger zu finden. Seine Liebe zur Literatur und speziell zu Thomas Mann und seine guten transatlantischen Beziehungen – Berthold Leibinger verbrachte als junger Ingenieur mehrere Jahre in den USA – führten zu der Förderzusage der Berthold Leibinger Stiftung, verteilt über mehrere Jahre. Nicht nur die Einrichtung des Hauses, in dem Thomas Mann zehn Jahre lang lebte, wird von der Stiftung gefördert, sondern auch die Ausstattung der Bibliothek sowie der Katalog zur Vita und zu den literarischen und politischen Aktivitäten des Schriftstellers während seines Exils. Der Verein Villa Aurora & Thomas Mann House e.V. verantwortet das Programm und Fellowships für Intellektuelle aus allen Bereichen der deutschen Gesellschaft, insbesondere für Vertreter aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien. Die Berthold Leibinger Stiftung unterstützt die Fellowships mit dem Ziel, in die amerikanische Gesellschaft hineinzuwirken.
 
Für Berthold Leibinger ein wichtiger Schritt: „Es war klug, das Haus der Manns … zu erwerben. Es ist zunächst eine Reverenz an den Geist, der von ihm ausging. Darüber hinaus ist es eine Möglichkeit für uns, den Dialog mit dem geistigen Amerika – auch in diesen Tagen, in denen wir nicht ohne Sorge nach Amerika blicken – zu führen. Wobei die Anliegen und Fragen, die durch Thomas Mann damals besprochen wurden, von beklemmender Aktualität sind.“

Thomas Mann in Pacific Palisades
 
Zehn Jahre lang lebten Thomas Mann und seine Familie in dem Haus am San Remo Drive im Stadtteil Pacific Palisades. Es wurde in diesen Jahren zu einem bedeutenden Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle von beiden Seiten des Atlantiks. Philosophen wie Martin Buber und Theodor Adorno trafen sich hier, weltberühmte Wissenschaftler wie Albert Einstein ebenso wie die Schriftsteller Lion Feuchtwanger, Alfred Döblin, Franz Werfel und Bertolt Brecht oder die Komponisten Bruno Walter und Arnold Schönberg.
 
Hier entstanden große literarische Werke wie der Schlussband der Joseph-Trilogie und der „Doktor Faustus“. Im Zentrum seines Schaffens jedoch stand die Auseinandersetzung mit der geistigen und politischen Situation jener Zeit. So stellte Thomas Mann bald nach seiner Übersiedlung in die Vereinigten Staaten im Jahr 1939 fest, „daß es ein Irrtum deutscher Bürgerlichkeit gewesen war, zu glauben, man könne ein unpolitischer Kulturmensch sein.“ Fortan führte er aus dem US-Exil seinen Kampf gegen die ideologischen Verteidiger Hitlers.
 
Thomas Mann suchte während seiner Zeit im amerikanischen Exil die intensive Auseinandersetzung mit der US-Kultur. 1944 nahm er die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Amerika veränderte seine Sicht auf die Welt und sein Heimatland. Doch sein unermüdlicher Einsatz gegen Hitlerdeutschland hatte ihn auch ins Fadenkreuz des FBI gebracht und er entging nur knapp einer Vorladung vor den Ausschuss für unamerikanische Umtriebe. Er warnte im Jahr 1948 in einem Flugblatt, das sich gegen die Politik McCarthys richtete, davor, dass sich in den USA eine spezifische, amerikanische Form des Faschismus abzeichne.
 
Das Thomas Mann House: Ein Debattenort am Pazifik

Mit dem Thomas Mann House entsteht ein Ort, von dem aus im Geiste Thomas Manns Debatten zu grundlegenden Gegenwarts- und Zukunftsthemen auf beiden Seiten des Atlantiks angestoßen werden. Der Verein Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. betreibt in Los Angeles bereits seit 1995 die Künstlerresidenz Villa Aurora, das ehemalige Exildomizil Marta und Lion Feuchtwangers, ebenfalls in Pacific Palisades. Er verfügt über eine etablierte Infrastruktur vor Ort. Im Thomas Mann House wird er ein Residenzprogramm in Form von Fellowships verantworten. Es soll Intellektuellen und Denkern aus allen Bereichen der deutschen Gesellschaft, insbesondere aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien, Gelegenheit zur Stellungnahme zu den großen Fragen der Zeit sowie zum Austausch und zur Vernetzung mit Persönlichkeiten und Institutionen in den USA bieten. Die Thomas Mann Fellowships haben in der Regel eine Dauer von mindestens drei und maximal zehn Monaten.
Ein Beirat von Expertinnen und Experten auf diesen Gebieten aus Deutschland und den USA, der vom Kuratorium und vom Vorstand des Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. nominiert wird, wählt einmal jährlich die Fellows für das Folgejahr aus.
 
Das Residenzprogramm wird vom Auswärtigen Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert und von der Berthold Leibinger Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung unterstützt.
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Am 18. Juni wird Bundespräsident Steinmeier das 2016 vom Bund erworbene ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers und Nobelpreisträgers Thomas Mann in Pacific Palisades in Kalifornien seiner Bestimmung übergeben.
 
Meldung: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
 
Die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters erklärte dazu: „Es ist ein Glücksfall, dass auf die gemeinsame Initiative des Auswärtigen Amtes und der BKM hin mit dem Thomas Mann Haus einer der symbolträchtigsten Orte des deutschen Exils von der Bundesrepublik aus privater Hand erworben werden konnte. In Zeiten, in denen das Fundament der europäisch-amerikanischen Beziehungen Risse aufweist, in denen scheinbar festgefügte politische Partnerschaften und Handelsbeziehungen zunehmend unterminiert werden, sind der Dialog und Gedankenaustausch hervorragender Intellektueller, Wissenschaftler, Publizisten und Kulturschaffender mit den amerikanischen Partnern wichtiger denn je.
 
Mein Bestreben war es von Anfang an, dass im Geiste  Thomas Manns auch die Stimme der Kultur zu vernehmen sein wird. Profilierte und prominente Exponenten der Kultur werden von diesem emblematischen Ort aus, den Thomas Mann einst prägte und von dem einst wichtige Impulse für ein neues, demokratisches, humanistisch gesinntes Deutschland ausgingen, als Brückenbauer zwischen den Kontinenten und Menschen wirken können. Sie werden mit ihrer Kreativität und ihrer Experimentierfreude den transatlantischen Gedankenaustausch weiter beleben, sie werden Verständigung über Grenzen hinweg ermöglichen und Verbindendes sichtbar machen, wo das Trennende die Wahrnehmung beherrscht. Die das Thomas Mann Haus tragende und aus meinem Kulturetat finanzierte Berliner Geschäftsstelle des Vereins ‚Villa Aurora & Thomas Mann House‘ wird dafür sorgen, dass der transatlantische Gedankenaustausch auch in Deutschland Früchte tragen wird“. Thomas Mann lebte in diesem Haus mit seiner Familie von 1942 bis 1952. Teile des Spätwerks Thomas Manns wie die Romane  „Dr. Faustus“ und „Lotte in Weimar“ entstanden hier, ebenso die berühmten Radioansprachen „Deutsche Hörer“, in denen der Autor sich mit der politischen Lage Deutschlands befasste, das Kriegsgeschehen kommentierte und mahnende Worte an seine Landsleute richtete. In dieser Zeit war das Haus auch ein Fixpunkt in der unübersichtlichen Topographie des deutschen Exils, in dem berühmte Wissenschaftler und Künstler wie Albert Einstein und Bertolt Brecht zu Gast waren.
 
Das Thomas Mann Haus befindet sich in Trägerschaft des Vereins „Villa Aurora und Thomas Mann House“. Die fünf Appartements werden jährlich bis zu 15 Fellows aufnehmen. Diese werden von einem hochkarätig besetzten Beirat ausgewählt. Die Finanzierung erfolgt durch das Auswärtige Amt und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, unterstützt durch die Berthold Leibinger Stiftung, die Robert Bosch Stiftung und die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung. Erste Fellows im Jahr 2018 werden die Soziologin Jutta Allmendinger, der Literaturwissenschaftler und Lyriker Heinrich Detering, der Schauspieler und Regisseur Burkhart Klaußner und der Physiker Yiannos Manoli sein.
Publiziert in Gardening

Fünf international renommierte Teams sind auf Einladung der Initiative „Aufbruch Stuttgart“ in die Landeshauptstadt Baden-Württembergs gekommen. Ihr Auftrag war, ohne jegliche Art von Zwängen und Vorgaben und Verboten, Ideen für eine menschengerechte Zukunft der sogenannten „Kulturmeile“ zu entwickeln. Was dabei herauskam, sorgte bei der Präsentation im Stuttgarter Haus der Architekten für Staunen, Verblüffung und Applaus. Die Ergebnisse haben das Zeug dazu, die Stadt zu verändern.

Meldung: Der Raumjournalist

 

Eine Kurzdokumentation sowie Interviews mit Protagonisten, die am Workshop teilgenommen haben, sind auf dem YouTube-Channel von Aufbruch Stuttgart.

 

Was Stuttgart braucht, ist den Aufbruch in neue Dimensionen. Und die Stadt braucht vor allem positive Themen und den Schwung seiner Bewohner. Für eine Zukunft mit mehr Urbanität, Lebensqualität und Strahlkraft. Denn was die Stuttgarter im Moment erleben müssen durch den Umbau des Hauptbahnhofs Stuttgart 21 ist die die Hölle. Das will keiner durchmachen, was hier den Stuttgartern zugemutet wird. Wer nach Stuttgart fährt, muss über den Hauptbahnhof und wer einmal dort war und versucht zu Fuß auf den Vorplatz zu gelangen, wird erschreckt sein. Denn hier gibt es kein zurechtkommen. Überall stehen Bauzäune, Leitungen wurden quer verlegt. Es sieht aus wie in einem Kieswerk, indem ein abfließender Trichter systematisch den Kiesboden wegnimmt. Ursache ist die Gelände einschließende Großbaustelle und die vehementen Einschränkungen und Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind. Das wird einige Jahre dauern, bis sich hier etwas ändert. Wer auf dem Bahnhofsvorplatz in Stuttgart steht, schafft es nicht bis auf die andere Straßenseite bei dem Verkehrsaufkommen. Fahrspuren vor dem Bahnhof unterliegen der Dauernutzung durch Autos. Es gibt kein Entkommen aus der misslichen Situation. Wer stehen bleibt, schaut verdutzt über die Straße und muss erkennen, hier gibt es keinen Überweg. Einzige Verbindung zur anderen Straßenseite bietet eine Unterführung, deren Eingang hinter langen Wegmarkierungen undeutlich erkennbar ist. Der Weg vom Bahnhof aus aber ist die Voraussetzung, um überhaupt durch Innenstadt bis zur Kulturmeile zu kommen.

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Städtebauliche Situation und Verkehrsaufkommen um den Stuttgarter Hauptbahnhof, am 02. Februar 2019 abends,

Foto (c) Kulturexpress

 

Ein Verein hat sich konstituiert, der fragt sich, wie aus der vom Autoverkehr beherrschten „Kulturmeile“ ein lebendiges Kulturquartier werden kann? Der Aufbruch Stuttgart e. V. hat hierzu eine 44-seitige Dokumentation des Ideen-Workshops „Aufbruch Kulturquartier“ mit zahlreichen Bildern und Plänen veröffentlicht. Die Broschüre kann kostenfrei bestellt werden.

 

Zur Veränderung im Stadtraum Stuttgart beitragen kann eine Bürgerbewegung. Im März 2017 formierte sich deshalb eine Gruppe mit Engagierten zu einem gemeinnützigen Verein „Aufbruch Stuttgart e.V.“ Das Signal fand überwältigenden Widerhall in der Bürgerschaft.

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Tiefbaustelle vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof mit historischem Portalhaus von Paul Bonatz, aufgenommen am 02. Februar 2019 abends, Foto (c) Kulturexpress

Im Moment handelt sich das Vorhaben um eine rasch wachsende, unabhängige und überparteiliche Initiative bestehend aus Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger. Ziel ist es, die Stadtentwicklung und Stadtgestaltung durch Mitwirkung, durch eigene Ideen und Impulse voranzubringen. Die aktuelle Priorität der Initiative liegt auf der Entwicklung von Konzepten für ein ansprechendes Kulturquartier, was im Zusammenhang mit der Sanierung des Opernhauses steht. Ziel ist es weiter, den gesamten Bereich zwischen Schillerstraße, Charlottenplatz und Planie einer Neugestaltung zuzuführen. Dazu gehört insbesondere die Beseitigung der trennenden Barriere Konrad-Adenauer-Straße. Weitere Themen werden folgen.

 

In erster Linie verstehen sich diejenigen, die sich engagieren, nicht als Kritiker, sondern als bürgerschaftliches Gegenüber von Verwaltung und Politik. Mit Workshops, Arbeitsgruppen, Vorträgen und gemeinschaftsfördernden Aktionen werden Beiträge zu einer lebendigen Stadtgesellschaft geleistet, die das Ziel verfolgt, Stuttgart zum Vorreiter moderner Stadtentwicklung werden zu lassen: Mit einem lebendigen Kulturquartier, mit einem mutigen Schritt von der autogerechten zur menschengerechten Stadt.

 

 

Dass sich die Stuttgarter das gefallen lassen!

 

Dieser Satz stammt nicht von irgendwem, sondern vom Mitinhaber eines der weltweit führenden Architektur und Planungsbüros: Pierre de Meuron aus Basel. Der verwunderte Ausruf des Schweizer Stararchitekten bezieht sich auf ein Erbe der „autogerechten Stadt“, auf die Verkehrsschneise der B14, die sich abweisend wie eine offene Wunde durch Stuttgart zieht.

 

Das Büro Herzog & de Meuron – u.a. Erbauer der Hamburger Elbphilharmonie – ist eines der fünf international renommierten Teams die auf Einladung der Initiative „Aufbruch Stuttgart“ in die Landeshauptstadt kamen. Ihr Auftrag war, ohne jegliche Art von Zwängen und Vorgaben und Verboten, Ideen für eine menschengerechte Zukunft der sogenannten „Kulturmeile“ zu entwickeln. Was dabei herauskam, sorgte bei der Präsentation im Stuttgarter Haus der Architekten für Staunen, Verblüffung und Applaus. Die Ergebnisse haben das Zeug dazu, die Stadt zu verändern. Wie kann aus der vom Autoverkehr beherrschten „Kulturmeile“ ein lebendiges Kulturquartier werden?

 

 

 

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  Durchmischung, Entwurf Herzog & de Meuron

 

 

Die Frage, was mit dem Schulgebäude des Königin-Katharina-Stifts geschehen soll, gehört schon seit Beginn der Diskussion um das Kulturquartier zu den ganz heißen Eisen. Jetzt verblüffte das Münchner Büro Allmann Sattler Wappner mit einer Idee, die insbesondere in der Schweiz schon mehrfach praktiziert wurde: Die Verschiebung des ganzen Gebäudes ohne Abriss. Mit moderner Technik kann die Schule als Ganzes um bis zu 50 m verschoben werden und so den Raum für ein weiteres Kulturgebäude, ein Konzerthaus, ein Museum oder eine neue Oper freimachen. Die Teilnehmer sind mit dem Königin-Katharina-Stift unterschiedlich umgegangen. Fast alle empfinden die Lage als Schulstandort nicht optimal.

 

 

Die Architekten von Herzog & de Meuron würden dagegen direkt an die B14 sogar ein neues Schulgebäude stellen und den denkmalgeschützten Altbau als Foyer eines ansonsten neuerbauten Kulturgebäudes nutzen. Der Entwurf des Basler Teams fasziniert vor allem durch eine Idee, die an die New Yorker Highline erinnert: Verwandlung der bestehenden Stadtautobahn in ein grünes Band, das sich unter aufgebrochenen Dächern auch durch die Tunnels zieht, kombiniert mit insgesamt viel Grün auch in anderen Bereichen des Quartiers, dazu eine Wiederbelebung alter Achsen und am Ende einer solchen – vom Littmann-Bau Richtung Königsstraße – könnte ein neues Opernhaus seinen attraktiven Platz finden. Ascan Mergenthaler, verantwortlich für den Bau der Elbphilharmonie vertritt eine klare Position: „Die Konzentration auf das Zentrum ist essenziell. Die einmalige Chance der zentrumsnahen Stadtentwicklung im Gleisfeld Rosenstein darf nicht davon ablenken, dass die Probleme in der Innenstadt zwingend gelösten werden müssen“.

 

Der Ansatz, der von der niederländischen Gruppe KAW vorgeschlagen wird, betont die zentrale Rolle des Stadtraumes um die B14 für die Entwicklung der gesamten Innenstadt. Teamchef Reimar von Meding denkt dabei im wahrsten Sinne „quer“ mit einer Öffnung und Wiederbelebung von Sicht- und Fußgängerachsen im rechten Winkel zur B14 – damit die trennende Wirkung der Verkehrsschneise endlich der Vergangenheit angehört. Dies verbindet die Entwürfe sämtlicher Teams.

 

 

Die Münchner Architekten von Allmann Sattler Wappner setzen dabei dezidiert auf die Verwandlung der „Kulturmeile“ in einen „Kulturboulevard“, der nach und nach dem Autoverkehr entzogen wird. Anziehende öffentliche Räume, Höfe und Gärten sollen im Wechsel mit präzise positionierten Baukörpern die verlorene Stadtraumqualität zurückholen. Alle Teams verfolgen eine Vorgehensweise, die der Schaffung attraktiver Stadträume, Priorität vor einer Lösung der Verkehrsfragen einräumt. Die Notwendigkeit eines Tunnelbaus wird von einem Teil zwar nicht generell ausgeschlossen, soll aber erst nachgeordnet entschieden werden. Erst soll Lebensqualität entstehen.

 

 

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 Entwurf Christoph Mäckler  

 

 

Architekt Christoph Mäckler ist überzeugt: „Die Stadtgesellschaft braucht keine abweisenden Verkehrsstraßen, sondern Stadtstraßen mit Aufenthaltsqualität“. Die interdisziplinäre Gruppe Urban–Think Tank aus Zürich argumentiert ähnlich. Hubert Klumpner beklagt: „Die Stadt hat hochwertige einzelne Objekte und öffentliche Räume, die weiterentwickelt werden können.“ Der Vorschlag der Züricher will stattdessen eine Raumfolge aus Ufern, Staffeln und einer neuen Arkade, Räume für die Stuttgarter, die ganzjährig einladen und einen Neuanfang erlauben. Das Thema Zukunft der Stuttgarter Oper ist mit der Neugestaltung der Kulturmeile untrennbar verbunden. Generell wird der Umbau der Oper, der nach Einschätzung der Fachleute eigentlich keine Sanierung ist, sondern zum Großteil Neubau gleichkommt, als völlig unkalkulierbares Abenteuer mit hohen Realisierungs- und Kostenrisiken eingestuft. Verwundert zeigten sich die eingeladenen Architekten, dass bei der Opernsanierung der Denkmalschutz außer Kraft gesetzt wird, während er beim baugeschichtlich weniger bedeutenden Schulbau als zentrales Argument gilt. „Der Workshop hat gezeigt, dass bisher in Stuttgart zu eng gedacht wurde. Aufbruch Stuttgart sieht die Ergebnisse des Wochenendes als Angebot an Politik und Öffentlichkeit.“

 

 

Vorstandsmitglied Arno Lederer: „Wir hoffen sehr, dass die Kommunalpolitik die Diskussion um Oper und Kulturmeile nicht vorzeitig für entschieden erklärt, sondern die Früchte unseres hochkarätigen Workshops als Ideenpaket in die Entscheidungsfindung miteinbezieht“. Die baulichen Fakten, die jetzt geschaffen werden, haben zentrale Bedeutung für die künftige Lebensqualität Stuttgarts. Nicht, dass am Ende wieder der Satz fällt: „Dass sich die Stuttgarter das gefallen lassen.“ 

 

Die Namen der fünf beteiligten Büros lassen aufhorchen: Das Basler Team von Herzog & de Meuron ist mit seinen Projekten weltweit präsent. Der Name des Büros verbindet sich mit der Tate Gallery of Modern Art in London, der Allianz-Arena in München und Impulsen für eine Neuausrichtung des Städtebaus in China. Aktuell fand das von dem Schweizer Büro realisierte neue Hamburger Wahrzeichen, die Elbphilharmonie, das Augenmerk einer breiten Öffentlichkeit.

 

Aus Rotterdam hat das Team von KAW Architects teilgenommen. Die innovative Crew, die sich selbst als „motivated and a little bit quirky“ (schrullig) bezeichnet hat sich neben Wohnbau mit öffentlichen Bauten und der Gestaltung urbaner Räume an vielen Orten einen Namen gemacht.

 

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Entwurf KAW Architects  

Allmann Sattler Wappner, das führende Münchner Büro, holte sich nicht nur mit Bauten, wie dem Dornier- Museum in Friedrichshafen und dem geradezu revolutionären Neubau der Herz-Jesu Kirche in München Meriten, sondern entwickelte erfolgreich städtebauliche Konzeptionen in verschiedenen Metropolen.

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 Entwurf Allmann Sattler Wappner  

 

Christoph Mäckler aus Frankfurt, Begründer des Dortmunder Instituts für Stadtbaukunst, gehört zu den aufregendsten Figuren der Deutschen Architekturszene. Mit seinem Team hat er sich kritisch mit den Stadtbildern der Nachkriegszeit auseinandergesetzt und eine Lanze für die Gestaltung des öffentlichen Raums gebrochen. Als Bauten gelten u.a. die Gestaltung der Marktgalerie in Leipzig und die der Goethehöfe in Frankfurt als besonders bemerkenswert.

 

Die Crew mit dem vielverheißenden Namen „Urban–Think Tank“ kommt aus Zürich. Das eng mit der ETH Zürich verbundene Planungskollektiv, das unter Leitung von Mitbegründer Hubert Klumpner anreist, setzt in seinen Aufgabenstellungen weniger auf den Bau von Neuem, sondern auf die Konsolidierung und Optimierung bestehender Stadtstrukturen. Die interdisziplinäre Gruppe aus Zürich ließ es sich nicht nehmen, bereits Wochen vor dem Workshop das Kulturquartier in Stuttgart ausführlich zu besichtigen. Nun hat der Aufbruch Stuttgart e. V. die 44-seitige Dokumentation des Ideen- Workshops „Aufbruch Kulturquartier“ mit zahlreichen Bildern und Plänen veröffentlicht, in Zusammenarbeit mit dem büro uebele visuelle kommunikation und Thomas Geuder.

 

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Entwurf Urban-Think Tank

 

Aufbruch Stuttgart: Die Initiative leistet mit Workshops, Arbeitsgruppen, Vorträgen und gemeinschaftsfördernden Aktionen einen Beitrag zu einer lebendigen Stadtgesellschaft, die das Ziel verfolgt, Stuttgart zum Vorreiter moderner Stadtentwicklung werden zu lassen: mit einem lebendigen Kulturquartier, mit einem mutigen Schritt von der autogerechten zur menschengerechten Stadt. Die Gründungsmitglieder von Aufbruch Stuttgart sind: Prof. Dr. Wieland Backes (Fernsehjournalist), Norbert Daldrop (AV-Communication), Prof. Dr. Cornelia Ewigleben (Direktorin Württembergisches Landesmuseum), Felix Fischer (Managing Director SWR Symphonieorchester), Dr. Ulrike Groos (Direktorin Kunstmuseum), Thomas Koch (Direktor Kommunikation Oper Stuttgart), Prof. Dr. Christiane Lange (Direktorin Staatsgalerie Stuttgart), Prof. Arno Lederer (Architekt), Helmut Nanz (Nanz-Stiftung), Prof. Werner Sobek (Architekt und Bauingenieur), Horst Stammler (Geschäftsführer VVS – Verkehrsverbund Stuttgart), Jossi Wieler (Intendant Oper Stuttgart)

 

www.aufbruch-stuttgart.com
 

Publiziert in Architecture
Designed by BIG-Bjarke Ingels Group and FREAKS freearchitects, MÉCA creates a frame for the celebration of contemporary art, film and performances, giving Bordeaux the gift of art-filled public space from the waterfront to the city’s new urban room. They folds three arts institutions into one cultural loop for Bordeaux, Nouvelle-Aquitaine.
Images by Laurian Ghinitoiu, Release: BIG - Bjarke Ingels Group
 
BIG Meca Bordeaux 02Centrally located between the River Garonne and Saint-Jean train station, the new 18,000 m² Maison de l’Économie Créative et de la Culture en Aquitaine, MÉCA, brings together three regional arts agencies – FRAC for contemporary art, ALCA for cinema, literature and audiovisuals, and OARA for performing arts – into a loop, cementing the UNESCO-listed city as the epicenter for culture. BIG and FREAKS were selected to design the new home for the region’s contemporary art and culture by the Regional Council of Nouvelle-Aquitaine in 2012. MÉCA was inaugurated with BIG Founding Partner Bjarke Ingels, Associate Architects FREAKS, Nouvelle-Aquitaine Region President Alain Rousset and the Minister of Culture Franck Riester, with the Presidents and Directors of FRAC, ALCA and OARA in attendance.
 
“The multiplicity of the flows and functions of MÉCA, which welcomes both the actors of the regional creative ecosystem on the one hand and activities that enjoy the public on the other hand, makes the building a dynamic tool to stimulate creation. BIG perfectly understood the complexity of grouping three cultural institutions, the circulation between professionals and the general public, and the insertion of the building within Bordeaux.” Alain Rousset, President, Regional Council of Nouvelle-Aquitaine.

The building is conceived as a single loop of cultural institutions and public space by extruding the pavement of the promenade to become the ramp that leads into the urban living room, the façade with glimpses into the stage towers of OARA and the offices of ALCA, and the rooftop enclosing the sky-lit galleries of FRAC.

BIG Meca Bordeaux 03“When a region or a city invests millions in a major new cultural institution, it often ends up benefiting only the informed few that already have an interest in the arts. Not only does MÉCA spill its activities into the public realm and the urban room, but the public is also invited to walk around, through, above and below the new cultural gateway. By inviting the arts into the city and the city into the arts, MÉCA will provide opportunities for new hybrids of cultural and social life beyond the specific definitions of its constituent parts.” Bjarke Ingels, Founding Partner & Creative Director, BIG.
 
A series of steps and ramps lead the public directly into the 1,100 m² outdoor urban room at the core of MÉCA, creating a porous institution for visitors to roam freely between the Quai de Paludate street to the river promenade. A 7m high MÉCA sign illuminates the space with white LED lights, like a modern chandelier at the scale of the urban room.
 
“The urban room is at once a frame for the artwork, a stage for the performances, a screening room for the media collections and most perhaps most importantly, an open room for the urban life of Bordeaux to invade and engage with the arts. Giant windows overlooking the urban room offers views to the dance studio of OARA and on the opposite end, an inclined mirror reflects the lobby below. The visitors are almost participating in an installation, just by being there. In addition, large bleachers on either side of the building invites people to hang out and enjoy amazing views of the River Garonne and the city.” Jakob Sand, Partner, BIG.
 
During special occasions, MÉCA’s outdoor spaces can be transformed into a stage for concerts and theatrical spectacles or an extended gallery for sculptures and other art installations. A permanent bronze sculpture depicting a half-head of Hermes by French artist Benoît Maire intersects with the entrance on the riverside, inviting visitors to reflect on the contemporary culture of the region.
 
BIG Meca Bordeaux 04“Benoît’s Hermes head is placed right where the big public space cuts through the building, almost as if a giant block has been pushed through and half the head has been removed along with half of the building. The piece of the head that is missing is also the piece of the building that is missing. The missing pieces are maybe the most interesting parts for the building because this is where all the public events and activities can happen, and for the sculpture because that's the part that is left open for people's interpretation.” Bjarke Ingels.
 
Upon entering MÉCA from the ground floor, visitors arrive at the lobby where they can relax in the spiral pit or dine at the restaurant Le CREM, furnished with red furniture and cork chairs designed by BIG in reference to the city known for wine.
 
“The three regional entities composing the program are idiomatic to the French public way of supporting and promoting culture all over the territory. Working on the MÉCA building in Bordeaux is a great occasion to cross views and balance between international references and local issues.” Guillaume Aubry, Cyril Gauthier and Yves Pasquet, Founding Partners, FREAKS freearchitects.
 
BIG Meca Bordeaux 11A giant periscope by the restaurant and elevators allows visitors to see the activity in the outdoor urban room and vise-versa, creating an indoor-outdoor dialogue.
 
On the same ground floor, those with tickets can enjoy performances in OARA’s 250-seat theatre featuring flexible seating configurations and acoustic systems optimized by an all-black checkerboard panel of concrete, wood and perforated metal. Upstairs, filmgoers can view screenings at ALCA’s red-accented 80-seat cinema or visit the two production offices and project incubation area.
 
FRAC occupies the upper floors with 7m high exhibition spaces, production studios for artists, storage facilities, 90-seat auditorium and café. The 850 m² public roof terrace serves as a flexible extension to the exhibition spaces, allowing future large-scale art installations and performances to be placed outdoors amid views of the city and the Basilica of St. Michael.
 
BIG Meca Bordeaux 12MÉCA’s façade is composed almost entirely of 4,800 prefabricated concrete panels interspersed with windows of various sizes to control the amount of light entering inside and to create a sense of transparency. The concrete slabs, which weigh up to 1.6 tons, are sandblasted to expose its raw qualities and to texture the surface with the local sandstone of Bordeaux. Yellow granules for brightness and warmth radiate the building in the sun and integrates MÉCA as a familiar yet new vernacular sight to the city.
 
MÉCA is BIG’s second project unveiled in France this year, following the opening of Galeries Lafayette on the Champs-Élysées, and marks exactly 10 years since the studio exhibited Yes is More at the arc en rêve centre d'architecture. Learn more about MÉCA many other BIG projects at our FORMGIVING exhibition at the Danish Architecture Center in Copenhagen, on view until January 5, 2020

MÉCA FACTS
Name: MÉCA - Maison de l’Économie Créative et de la Culture en Aquitaine
Type: Competition
Location: Bordeaux, FranceSize: 18,000 m² / 193,750 ft2
Client: Région Nouvelle-Aquitaine
Collaborators: FREAKS freearchitects, Lafourcade-Rouquette Architectes, ALTO Ingénierie, Khephren Ingénierie, Hedont, dUCKS Scéno, Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure, VPEAS, Ph.A Lumière, ABM Studio, Mryk & Moriceau, BIG Ideas
 
Publiziert in Architecture
An der Schnittstelle zwischen Stadt und Natur, verkehrstechnisch ideal angebunden auch an das nah gelegene Zürich, wird in Bülach das ehemalige Industrieareal der Gießerei Bülachguss in ein gemischtes Wohnquartier verwandelt. Das in 8 Baubereiche mit je eigenem Charakter gegliederte Gesamtprojekt sorgt in Bülach-Nord für neue Urbanität. Max Dudlers figürliches Ensemble, der Langenhof, bildet den nördlichen Auftakt drei aufeinanderfolgender Wohnhöfe und bietet künftig 113 Mietwohnungen. Am 21.10.2019 wurde das Quartier im Beisein von Max Dudler offiziell eröffnet. 
 
 
Als nördlicher Auftakt der Gussstraße schafft das Ensemble aus drei Baukörpern die klare Struktur einer Blockrandbebauung und öffnet seinen Hof großzügig zur umliegenden Stadt. Dabei vermittelt es zwischen den verschiedenen Baufeldern des neuen Viertels mit ihren unterschiedlichen Nutzungen und Atmosphären: Gewerbe und Büro, Miet- und Eigentumswohnungen. Die Zeitlosigkeit des Entwurfs von Max Dudler entsteht aus einer Gestaltung, die ihre Wirkung aus einfachen, klar lesbaren Elementen zieht. Typologisch eindeutig entwickelt sind sie so eingesetzt, dass sich innere Organisation und äußeres Erscheinungsbild gegenseitig bedingen. 

Max Dudler Quartier Blachguss Langenhof 10 2Modular konzipiert setzt sich das städtebauliche Ensemble aus der Wiederholung eines einfachen zeilenförmigen Baukörpers zusammen. Durch punktsymmetrische Spiegelung und Drehung des kubischen Volumens entsteht ein von windmühlenartig angeordneten Baukörpern gerahmter Platz. Die Elemente sind dabei so transformiert, dass die Bebauung sinnvoll auf den städtebaulichen Kontext reagiert. Der langgezogene L-förmige Baukörper im Norden schirmt die Wohnbebauung von der Fangletenstraße ab. Der Innenhof öffnet sich in alle anderen Himmelsrichtungen, sorgt für Licht in den Wohnungen und vernetzt den Ort mit dem Quartierspark und den Wegen, Höfen und Plätzen der Wohnfelder im Osten und Süden. So wird die Stadt Bülach an dieser Stelle bedacht weitergebaut. Es entsteht nicht nur ein Quartier, sondern ein sozial gedachtes, funktionierendes Stück Stadt.

Durch bewusst gesetzte Knicke in den Gebäude-Volumen entstehen eindrückliche, skulpturale Baufiguren. Es ergeben sich spannungsvolle Perspektiven, in denen die Linien der Baukörper aufeinander verweisen und die Gebäude zu einem einheitlichen Ensemble gefügt werden. Die Knicke weiten den Raum und sorgen für einladende Gesten, 2/15 durch die der Außenraum ins Innere des Ensembles fließt, von wo die Wohnungen erschlossen werden. Der starke Bezug zum Außenraum am Übergang von Stadt und Landschaft wird auch in den Wohnungen deutlich. Mit ihren über die gesamte Fassadenlänge angelegten Loggien bieten sie den Bewohnern großzügige, am Sonnenstand ausgerichtete Außenflächen. Die Loggien wurden als filigrane, klar gegliederte Raumgitter aus Sichtbeton in die monolithischen Baukörper eigeschoben.

Die klare kubische Form der Gebäude findet ihre Entsprechung in der Reduktion der ausgewählten Materialien und Farbtöne. Der Entwurf setzt die Qualitäten der Werkstoffe in Szene, ihre Haptik und Atmosphäre. In Materialität und Detaillierung nimmt er Bezug auf den denkmalgeschützten Backsteinbau der Bülachguss, der dem Quartier seinen historischen Anknüpfungspunkt verleiht. Aus ihren präzisen Details entwickelt sich die Fassade als subtiles Relief und verstärkt so die skulpturale Wirkung der Gebäude. Die rauen, im Grauton changierenden Klinker verleihen den Fassaden Lebendigkeit und werden kombiniert mit filigranen, scharfkantigen Betonfertigteilen in heller Tonalität. Kontrastierend sind Fensterrahmen, Staketengeländer und sämtliche weiteren Metallteile in anthrazitfarbenem Eisenglimmer gehalten.
 
Meldung: Max Dudler Presse
 
Max Dudler Quartier Buelachguss Langenhof Kl
Schnittzeichnung
 
Max Dudler Quartier Buelachguss Langenhof 13
Grundriss
Publiziert in Architecture

”Väv” är ett flerbostadshus med kommersiella lokaler i bottenvåningen på en centralt belägen tomt i Norrköpings historiska industrilandskap. Projektet är resultatet av vinst i en markanvisningstävling 2012 där Norrköpings kommun hade som mål att förnya det unika och välbevarade industrilandskapet.

 

Ritningar av Spridds bostadsarkitektur i Norrköping...

Foto: Anders Fredriksén, Erik Törnkvist

 

10 Fredriksen Trehorningen 10Huset har rönt stor uppmärksamhet och bland annat fått först pris i den internationella tävlingen MIPIM Architectural Review Future Project Award 2013. I stadsplanen fullbordar huset det triangulära stadskvarteret och den nya byggnaden blir en framträdande fond till ett intimt nytt torg intill de publika stråk som leder ned mot centrala delar av staden. Byggnaderna i området som ursprungligen användes av textilindustrin har gradvis gjorts om till kontorslokaler, utbildnings- och kulturinstitutioner och i vissa fall bostäder. I den historiska industrimiljön har studenten ersatt arbetaren. ”Väv” är en del av denna stadsomvandling.

 

Lägenheterna i huset har olika karaktär. I den dubbelhöga bottenvåningen ryms både kommersiella lokaler och bokaler som kan användas för småskalig verksamhet kombinerat med boende eller t ex. boende med ett ateljérum mot gatan. På de övre planen ryms lägenheter av varierande storlek för såväl studenter som äldre och barnfamiljer. Taklandskapet erbjuder en sekvens av terrasser på olika nivåer med milsvid utsikt över Norrköping.

 

Förslagets arkitektur slår en båge mellan historien och samtiden och omtolkar en serie karakteristiska teman i industrilandskapet, som stora fönster, lokala torn och en repetitiv och rationellt gestaltad fönstersättning. Byggnadens fasad består av prefabricerade utfackningselement av betong med en storskalig böljande yta som fångar ljusets skiftningar och ger fasaden en textil och föränderlig karaktär. Genomgående franska fönster ger rikligt med ljus och är utformade i guldanodiserad aluminium.


Fakta

Projektets namn: Väv Arkitekt: Spridd och Etat i samarbete Pris: Architectural Review Future Project Award 2013 Plats: Industrilandskapet, Norrköping Typ: Flerbostadshus Byggnadsår: 2016-2018 Beställare och entreprenör: ED Bygg Stomme: Stål och betong med utfackningselement av EPS betong Area: 3475 kvm Illustration: Spridd och Etat  

 

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Detail

 

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På byggplatsen                                                                  Fönsterdetail

 

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Meddelande: Spridd

Publiziert in Prizes

Designed by BIG-Bjarke Ingels Group and Architect of Record Goody Clancy, the copper-clad Business Innovation Hub at the heart of the University of Massachusetts Amherst adds 70,000SF of hyper-collaborative study and social space to one of the top-30 public business schools in the United States. 

 

Designed by BIG-Bjarke Ingels Group and Architect of Record Goody Clancy, the copper-clad Business Innovation Hub at the heart of the University of Massachusetts Amherst adds 70,000SF of hyper-collaborative study and social space to one of the top-30 public business schools in the United States.

The new expansion and partial renovation of the Isenberg School of Management nearly doubles the school’s current space to accommodate Isenberg’s growth in the last decade, while introducing new facilities for more than 150 staff and 5,000 students in undergraduate, master’s and PhD programs. BIG and Goody Clancy were commissioned in 2015 to design a flexible space that inspires and facilitates collaboration for every Isenberg student.
 
Image by Laurian Ghinitoiu 
Isenberg20School20of20Management20 BIG 02“As a top business school, we want to offer our students, faculty and staff an environment that inspires creativity, communication, innovation and collaboration—a physical space designed to train and prepare students for careers in the 21st century. The new Business Innovation Hub clearly reflects our mission and vision for the future. Equally important, with flexible spaces and state-of-the-art tools and technologies, the Business Innovation Hub will continue to meet the rapidly evolving needs of the Isenberg community.” Tom Moliterno, Interim Dean, Isenberg School of Management.

Prominently situated on Haigis Mall near the entrance to the campus, a dramatic triangular glass entrance created by a domino-effect greets students. The building exterior is wrapped in straight, vertical pillars that gradually slope downward, creating a distinct appearance without any curved elements. 
Image by Max Touhey
Isenberg20School20of20Management20 BIG 03The Business Innovation Hub directly extends the school’s existing 1964 building from the north and east sides in a wide circular loop, linking back on the upper floors to maintain connectivity. The loop consolidates Isenberg’s faculty and staff under one roof, creating a singular place of arrival and a strong visual identity for the entire Isenberg School of Management.

“The new Business Innovation Hub at the Isenberg School of Management is conceived as an extension of both the building and the campus mall. The linear structure is bent to form a full loop framing an internal courtyard for the life of the students. The façade is pulled away in a domino effect to create a generous invitation from the Haigis Mall to the Learning Commons. The mall and the courtyard – inside and outside form a forum for the students, the faculty and the profession to meet, mingle and mix society and academia.” Bjarke Ingels, Founder & Creative Director, BIG.

The Business Innovation Hub’s exterior is clad in copper, so long-term exposure to the elements will naturally weather the metal from a dark ochre to an enduring patina. With longevity and sustainability in mind, the building also targets LEED Silver certification.

“There’s no other building at UMass Amherst that’s going to look remotely like this. Isenberg is trying to raise its profile among peer institutions. We have no doubt this will help Isenberg attract the best and brightest faculty and students.” Roger Goldstein, Principal, Goody Clancy.
Isenberg20School20of20Management20 BIG 04
Image by Laurian Ghinitoiu

Upon entering, students and faculty arrive at the 5,000SF Learning Commons. Daylight peers between the accordion-like pillars to illuminate the multi-story atrium, where the heart of the business school hums with students learning, networking and dining.

The bright and spacious Learning Commons doubles as an event venue for guest speakers, award ceremonies, banquets and career fairs. In any room or hallway, natural light reaches inside from both the campus and the inner courtyard.
Image by Max Touhey
Isenberg20School20of20Management20 BIG 05Throughout the Business Innovation Hub, spaces are designed with student interactions, teamwork and chance encounters in mind: soft chairs adorn the corridors, benches are affixed to the grand stairway and classroom chairs can easily maneuver for theater-style lectures or small group work.

On the second and third floors, students and staff occupy the innovation labs, advising spaces and faculty offices. To support the career development of every Isenberg student, classrooms are equipped with integrated technology for distance learning. In addition, the Chase Career Center gains 15 new interview rooms, and various conference rooms and breakout areas are distributed throughout the loop.
 
Image by Max Touhey 
Isenberg School Of Management  BIG 06The inner spaces of the extension face a circular courtyard, where an open-air garden and stone benches create an oasis for collaboration and contemplation. The courtyard connects back to the campus via two pathways between the original Isenberg building and the Business Innovation Hub. The buildings are fused by two bridges above the paths: the large bridge cloaked in copper becomes the gateway to the courtyard while the small bridge glazed with glass forms a visual continuity around the interior courtyard.

In the evening, the Business Innovation Hub glows from the life within—appearing as an inviting beacon on the campus and creating a lasting impression for campus visitors, staff and students.
 
Facts
NAME: Isenberg School of Management Business Innovation Hub
SIZE: 70,000ft2 / 6,500m2
LOCATION: Amherst, Massachusetts, USA
CLIENT: University of Massachusetts Building Authority
DESIGN ARCHITECT: BIG-Bjarke Ingels Group
ARCHITECT OF RECORD: Goody Clancy
COLLABORATORS: Richmond So Engineers, Arup, BIG IDEAS, Nitsch, VAV, Towers Golde, Haley & Aldrich, Acentech, HLB, SGH, PEER, WIL-SPEC, VGA, Lerch Bates, LN Consulting, Mohar Designs
 
 
Release: BIG – Bjarke Ingels Group
Publiziert in Architecture
Donnerstag, 23 Januar 2020 19:32

Architekturfotograf Gerd Schaller im Interview

Einer, der es bestens versteht, Architektur gekonnt zu inszenieren, ist der Augsburger Gerd Schaller. Der Architekturfotograf und Kommunikationsmanager arbeitet mit seinem Team seit mehr als 20 Jahren mit Architekten, Ingenieuren, Bauproduktherstellern, Immobilienunternehmen und Medien zusammen und ist mit den Anforderungen aller Seiten bestens vertraut. Im Interview spricht Gerd Schaller über die Besonderheiten der Architekturfotografie, seine Herangehensweise und was gute Bilder ausmacht.

 

Architekturfotografie ist wie die Architektur selbst im Spannungsfeld zwischen Dienstleistung und Kunst. Klassische Aufnahmen dienen der sachlichen Dokumentation und medialen Vermittlung von Bauwerken. Abbildungen abseits typischer Sehgewohnheiten prägen durch ästhetischen Eigensinn ein spezifisches Bild der gebauten Wirklichkeit.

 

 

Interview

Was ist für Sie das besondere an Architekturfotografie?
 

Architekturfotograf Gerd Schaller

 

Auf dem Foto Gerd Schaller

 

Gerd Schaller: Grundsätzlich fasziniert mich Architektur an sich. Jetzt könnte man meinen, Gebäude zu fotografieren sei einfach. Sie laufen nicht weg, verlieren nicht ihren Gesichtsausdruck und widersprechen dem Fotografen nicht. Dabei lässt sich Architektur eben nicht im Studiolicht gestalten. Vielmehr fordert die Architekturfotografie das menschliche Auge und den Umgang mit nicht zu beeinflussenden Gegebenheiten heraus - und damit meine ich nicht nur wechselnde Wettersituationen. Hinzu kommt ein breites Spektrum meiner Arbeit von Dokumentation und Rezeption über Interpretation und Inszenierung, das letztlich von den Anforderungen des Auftraggebers und der Bildsprache des Fotografen bestimmt wird.

Wie ist Ihre Herangehensweise bei einem neuen Projekt?
 

Gerd Schaller: Ich bereite mich sehr akribisch vor. Ich möchte schon im Vorfeld möglichst viel über ein Bauwerk wissen - in welchem Umfeld es steht, warum es wie aussieht, welche Ideen und Gedanken der Architekt dabei hatte, auch in Bezug auf die Materialität. Ich möchte das Gebäude und den Architekten bestmöglich verstehen. Der Architekt kann die Essenz des Gebäudes meist aus dem Entstehungsprozess heraus vermitteln. Es ist wichtig, zuzuhören und sich gegebenenfalls auch mit regionalen, politischen und historischen Gegebenheiten zu befassen. Natürlich liefern mir auch Google und spezielle Apps zusätzliche Eindrücke und Daten, aus denen sich ein Vorabbild ergibt. So lassen sich konkrete Perspektiven auch abhängig vom Wetter und Sonnenstand planen. Es wäre definitiv zu wenig, sich erst vor Ort auf eine kurze Konfrontation zum Zwecke der Fotografie einzulassen.

Welche Rolle spielt die Architektur in Bezug auf die späteren Fotografien?
 

 

Kempten F64 Wohnbau Low 8877

  Wohnbebauung Ludwigshöhe in Kempten/ Allgäu
F64 Architekten, Architekten und Stadtplaner PartGmbB, Kempten

Gerd Schaller: Außergewöhnliche Architektur hat sicher einen gewissen Vorteil. Das Tagesgeschäft eines Architekturfotografen aber sieht anders aus. Nicht jedes Bauwerk ist spektakulär. Dennoch haben die meisten Gebäude ihren eigenen Reiz, den es herauszustellen gilt. Ich meine damit nicht eine künstlerische Inszenierung mit absurden Überzeichnungen, sondern die korrekte Dokumentation. Perspektive, Linienführung, Belichtung und Schärfe müssen passen. Gefragt ist vor allem die Beherrschung von Handwerk und Technik und dazu den Blick fürs Wesentliche und Besondere zu haben. Ein Architekturbild ist nicht nur deswegen gut, weil etwas Außergewöhnliches fotografiert wurde.

Wie stark bearbeiten Sie Ihre Bilder nach?

Gerd Schaller: Ich versuche meine Aufnahmen vor Ort möglichst perfekt zu erstellen, sodass ich am Computer nur noch Helligkeit, Kontrast, Tonwerte und gewisse Farben geringfügig korrigiere. In der dokumentarischen Architekturfotografie sollte man von Verfremdungen ohnehin eher absehen. So ganz verzichten kann man auf Photoshop jedoch nicht, beispielsweise um unvermeidbare Störungen im Bild nachträglich zu entfernen. Letztlich ist es eine Einzelfallentscheidung, wie viele Details aus einem Bild tatsächlich entfernt werden müssen. Es macht jedoch wenig Sinn, beispielsweise ein Gebäude nach längerer Nutzungsphase durch übermäßige Bearbeitung wieder in seinen Ursprungszustand zurückzuführen zu wollen.

 

Feldkirch Montforthaus Low 2837

Zuerich Fifa Low 4356

Montforthaus Feldkirch, Zusammenarbeit von Hascher Jehle Architekten, Berlin und Mitiska Wäger Architekten aus Bludenz

FIFA Headquarter Zürich, Tilla Theus und Partner AG

Rorschach Treppenturm Low 3880

Freising Hochschule Weihenstephan Low 0744

Innenansicht: Panoramalift Treppenturm in Rorschach am Bodensee/ Schweiz, alex buob AG Architekten

Hochschule Weihenstephan Freising, Dewan Friedenberger Architekten GmbH

 

Wie muss ein Bild aussehen, damit Sie zufrieden sind?

 

Gerd Schaller: Völlig zufrieden bin ich nur selten. Ich sehe in meinen Bildern immer wieder ein paar Prozent Verbesserungspotenzial. Doch gerade diese Unzufriedenheit treibt mich zu Veränderung und Neubewertung meiner Arbeit an. Die besten Fotografien entstehen, wenn ich das Bild kompositorisch und perspektivisch bis ins Detail vorher im Kopf habe, vor Ort alle Rahmenbedingungen passen und ich im Augenblick der Aufnahme spätere Retuschen berücksichtige. Ein solcher Moment ist außergewöhnlich - unabhängig von der Qualität der Architektur.

 

Gibt es Sie ein Bild oder Projekt an das Sie sich besonders gerne erinnern?

Gerd Schaller: Ein Lieblingsbild habe ich nicht. Es sind eher die Geschichten, die ich mit manchen Aufnahmen verbinde. Die unterschiedlichen Eindrücke beispielsweise einer Villa im Engadin oberhalb des Sankt Moritzersees, des auf den ersten Blick schlichten und dann doch ausgesprochen luxuriösen FIFA Hauptquartiers in Zürich oder eines ungewöhnlichen Kunstmuseums am Bodensee bleiben im Kopf. Aber auch historische Bauten wie beispielsweise die Stiftsbibliothek in Sankt Gallen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, oder der Blick hinaus über das Moldauufer aus dem Kinderzimmer des ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel in den mittlerweile leider stark verfallenen Barrandov Terrassen berühren mich nachhaltig. In bester Erinnerung wird mir auch das 100. Jubiläum des Bauhaus bleiben. Es war mir eine große Ehre, in dem weltbekannten von Walter Gropius entworfenen Schulgebäude in Dessau Architekturfotografie-Workshops abhalten zu dürfen.


Foto (c) Gerd Schaller, Meldung: Bauwerk Perspektiven

 

Publiziert in Various
Samstag, 29 Februar 2020 21:29

S2 Architektur baut Waldorfkindergarten

Ökologische Holzbauweise sorgt für gesundes Wohnklima

 

Gesundes Wohnen durch eine ökologische Holzbauweise spielt für immer mehr Menschen eine Rolle. Tatsächlich verbringen Menschen rund 90 Prozent ihres Lebens in geschlossenen Räumen – einen Großteil davon allerdings nicht im eigenen Zuhause, sondern am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Kindergarten. In Anbetracht dessen möchten Eltern für den eigenen Nachwuchs nur das Beste. Dies gilt auch für die Wahl der Betreuungseinrichtung, die im Idealfall einer Gesundheit der Kinder förderlich ist. Dies gelingt durch den Einsatz umweltschonender Baumaterialien und unter Berücksichtigung baubiologischer Maßnahmen.

Dieser Herausforderung hat sich die S2 GmbH gestellt und die Planung sowie die Projektbegleitung eines Waldorfkindergartens im rheinland-pfälzischen Frankenthal übernommen. Das Richtfest fand im Herbst 2019 statt. Der Einzug der ersten Kindergruppen ist für Mai dieses Jahres geplant.

Waldorf-Gedanke stand beim Bau im Fokus

S2 GmbH 20200105 154723 435x233Bei der Planung des Kindergartens galt es, nicht nur ökologische Maßnahmen umzusetzen. Im Entwurf sollte sich auch der Waldorf-Gedanke wiederspiegeln. Eine große Schwierigkeit bestand darin, gesetzliche Anforderungen zu Brandschutz und Barrierefreiheit in Einklang mit der Natur und der Waldorf-Pädagogik zu bringen. Bei der Waldorf-Lehre handelt es sich um ein pädagogisches Konzept, bei dem im Denken, Fühlen und Wollen der Kinder auch die Grundsätze der Freiheit der Kultur, der Gleichheit in der politischen Gemeinschaft und der Brüderlichkeit im wirtschaftlichen Leben berücksichtigt werden sollen. Seele, Geist und Leib sollen im Einklang leben. Besonders letzteres war beim Bau des neuen Kindergartens entscheidend: Denn in erster Linie sollten sich die Kinder in ihren neuen Räumlichkeiten wohlfühlen. Doch gleichzeitig sollte durch die Verwendung natürlicher Baustoffe auch für ein gesundes Wohnklima gesorgt werden. Dazu wurde auf die ökologische Holzbauweise gesetzt, denn Holz gilt im Gegensatz zu vielen anderen Materialien als besonders umweltfreundlicher und allergikergeeigneter Naturbaustoff. Zudem spart der konsequente Einsatz von Holz klimaschädliches CO2 ein und trägt zu einer effizienten Nutzung der Ressourcen bei. Aufgrund ihrer Isoliereigenschaften benötigen Holzhäuser zudem weniger Heizenergie und wirken sich durch ihre feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften positiv auf das Raumklima aus.

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Innenansicht

Gesundheit und Wohlbefinden der Kinder fördern

Beim Bau des neuen Kindergartens in Frankenthal hat die S2 GmbH auch ihre baubiologische Expertise einfließen lassen, um die Wohngesundheit der Kinder zu fördern. Bei der Baubiologie werden die Wechselwirkungen zwischen dem gebauten Umfeld und dem Menschen berücksichtigt. Mit Hilfe von Gebäude- und Grundstücksanalysen wird der Bau auf Wohngifte, Schadstoffe, elektromagnetische Wellen, Elektrosmog, Lärmbelastung und Luftionisation untersucht und Störfaktoren beseitigt. Zu einem baubiologisch-optimal gestalteten Wohnumfeld gehören zum einen natürliche Licht- und Beleuchtungsverhältnisse, die eine harmonische und kreative Atmosphäre schaffen. Durch eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung wird zum anderen für einen optimalen Luftwechsel gesorgt und die Verbreitung gesundheitsgefährdender Erreger minimiert. Durch schadstoffabsorbierende Innenwände wird außerdem sichergestellt, dass gesundheitsschädliche Stoffe, die durch Möbelstücke oder elektronische Geräte abgegeben werden, sich nicht in der Raumluft verbreiten. Dies ist insbesondere bei Kindern wichtig, da ihr Immunsystem noch nicht so ausgereift und belastbar ist wie das eines Erwachsenen. Sie sollen in einem schadstofffreien und unbelasteten Umfeld gesund aufwachsen können, um sich zu starken und mitfühlenden Persönlichkeiten entwickeln zu können. Dies wird durch den neuen, ökologisch gebauten Waldorfkindergarten sichergestellt.

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Richtfest auf der Baustelle

Über die S2 GmbH
Die Identität der S2 GmbH ist durch die Verbindung ökologischer und baubiologischer Gesichtspunkte mit den klassischen Stilelementen skandinavischer Architektur geprägt. Als Ingenieurbüro mit mehr als 25 Jahren Erfahrung kann das Unternehmen aus einem einzigartigen baubiologischen Kenntnisschatz schöpfen und schafft gemeinsam mit seinen Kunden Lebensräume aus gesunden, nachwachsenden Rohstoffen und regenerativen Energien.

Meldung: S2 GmbH, 69488 Birkenau

Publiziert in Various
Sonntag, 08 März 2020 12:17

Renzo Piano – Architekt des Lichts

Der spanische Regisseur Carlos Saura dokumentiert die Geburt des Centro Botín in Santander, entworfen vom italienischen Architekten Renzo Piano. Dieser steht hinter weltbekannten Gebäuden wie dem Centre Pompidou in Paris, dem Auditorium Parco della Musica in Rom, dem New York Times Tower in Manhattan und The Shard in London. Regisseur Carlos Saura begleitet Renzo Piano durch die verschiedenen Entstehungsphasen des Centre Botin, angefangen beim Entwurf bis zur Fertigstellung im spanischen Küstenort Santander. Dabei entsteht zwischen beiden ein intensiver Dialog über Kunst, den kreativen Schaffensprozess und die soziale Funktion von Schönheit.
 
Der Film ist zweischneidig, einerseits interviewt Carlos Sauro den Architekten und mit ihm lernt der Zuschauer das Büro und Räumlichkeiten kennen, in denen Renzo Piano mit einer Vielzahl an Mitarbeitern zusammenarbeitet. Südländisches Flair umgibt das Atelier. Projektstudien werden vorgestellt. Gespräche mit den Verantwortlichen wurden gefilmt. Die Spanier haben Sinn für große Architektur. Andererseits geht es im Film aber nur um das einzige Bauwerk und dessen Entstehungsprozess.
 
Das Centro Botin in Santander sieht zweigeteilt aus, so als stünden sich zwei aufgeschnittene Seiten gegenüber, ein Flügelbau auf Stützen gestellt. Möbelarchitektur zu sagen, wäre zu weit gegriffen. Ein wenig erinnern die rundlichen Ecken des Gebäudes an Studioarchitektur. Aber ein langer Steg führt auf das Wasser hinaus, um das Naturerlebnis näher zu bringen. Auf die farbenintensiven Lichtspiele bezieht sich letztlich auch die Bezeichnung im Filmtitel “Architekt des Lichts”. Somit ist ein futuristisches Gebilde entstanden, das im wesentlichen aus einer hellen, weißen mit Noppen belegten Fassade besteht, die auf einem Grundgerüst aus Stahl beruht. An einer Stelle im Film zitiert Renzo Piano den italienischen Schriftsteller Italo Calvino und dessen Werk “Die unsichtbaren Städte”, er erzählt, dass Calvino im Roman durchblicken lässt, jede auch noch so unbekannte Stadt habe ihre schönen Ecken und bezieht dies sogleich auf den schönen Ort Santander an der Nordküste Spaniens.
 
Der Film dauert nicht viel mehr als eine Stunde, was völlig ausreicht, um das spektakuläre Projekt und seinen Architekten vorzustellen. Gesprochen wird auf Spanisch, Italienisch und Englisch, Untertitel sind auf Deutsch. Viele Animationen, die im Vorfeld entwickelt wurden, zeigen anschaulich das Entstehungsprojekt. Die Perfektion der Visualisierung wirkt so verblüffend echt. Vermischt mit der Wasseroberfläche verschmelzen hier Fiktion und Wirklichkeit zu einer Einheit. Über Bauschäden oder Mängelerscheinungen wird so gut wie gar nicht berichtet, was einerseits schade ist, aber andererseits dem Film nicht gut getan hätte. Carlos Saura ist bemüht ein persönliches und freundschaftliches Bild vom Architekten abzuliefern. Die Kameraführung wirkt souverän und fokussiert. Eine Liaison zwischen Film und Architektur ist daraus entstanden.
 
 
 
Credits
 
Drehbuch: Carlos Saura, Renzo Piano, Kamera: Raúl Bartolomé, Ton: Jesús Espada, David Mantecón, Nicolás de Polpiquet, Juan Luis Cordero
 
Filmwebsite: Renzo Piano – Architekt des Lichts   Spieldauer:  63 Minuten   Produktionsland u. -jahr:  Spanien, 2018    Verleih: mindjazz pictures
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Donnerstag, 15 Juli 2021 12:52

Neue U-Bahn-Station Museumsinsel Berlin

 Der von Max Dudler gestaltete U-Bahnhof Museumsinsel auf der Berliner U-Bahnlinie U5 ist fertiggestellt. Der U-Bahnhof wird zur Vorhalle der bedeutendsten kulturellen Institutionen der Stadt. Seine Gestaltung wurde durch das berühmte Bühnenbild für die Zauberflöte von Karl Friedrich Schinkel inspiriert. Am 9. Juli 2021 um 10 Uhr findet in Anwesenheit des Architekten Max Dudler die offizielle Eröffnung des U-Bahnhofs statt.

 

Der U-Bahnhof Museumsinsel bildet gemeinsam mit den Stationen Rathaus und Unter den Linden den sogenannten Lückenschluss der U-Bahnlinie U5 zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz. Der von Max Dudler entworfene Bahnhof wird einen gänzlich neuen Ort im kulturellen Herzen der Stadt eröffnen. Hier begegnen sich Museums- und Konzertbesucher, Studenten der Humboldt-Universität und Berlin-Touristen. Der Bahnhof übernimmt auch eine soziale Funktion im urbanen Gefüge und fördert das, was das Städtische schlechthin ausmacht. Mit seinen 180 Metern Länge verläuft der unterirdische Bahnhof südlich der Schlossbrücke unter dem Spreekanal zwischen dessen östlichem Ufer und dem Kronprinzenpalais. Starke Präsenz im öffentlichen Raum haben die vier Zugänge, die am Deutschen Historischen Museum, am Humboldtforum und am Kronprinzenpalais liegen. Die Eingangsbereiche sind in Form und Material zurückhaltend gestaltet und gliedern sich in den vorgefundenen Stadtraum mit seinen historischen Bauten ein.
 

3U Bahn Museuminsel Max Dudler 04 3U Bahn Museuminsel Max Dudler 03


Das architektonische Thema der U-Bahn-Station leitet Max Dudler vom Fehlen natürlichen Lichts unter der Erde ab, der ewigen Nacht. Die zwei gewölbten Bahnsteigtunnel sind in Anlehnung an das historische Bühnenbild der Zauberflöte von Karl Friedrich Schinkel aus dem Jahr 1816 in einem leuchtenden Ultramarinblau gestaltet, das durch 6662 Lichtpunkte wie ein gewölbter Sternenhimmel strahlt. Zugleich erscheint der Rückgriff auf Schinkels Theateridee als Referenz an den klassizistischen Geist, der die Gebäude an diesem Ort in der Stadt kennzeichnet. Atmosphärisch lebt der Ort von der Wirkung dieser einfachen wie magischen Idee. Mit seiner Natursteinverkleidung aus Kösseine-Granit wird der Mittelbahnsteig für die Fahrgäste zur Säulenhalle. Die Gestaltung ist hier geprägt von den wenigen, ausgewählten Materialien und deren präzisen Fügung und Ausleuchtung.

 

3U Bahn Museuminsel Max Dudler 06

Längsschnitt mit Gesamtansicht durch die U-Bahn Station Museumsinsel

 

Die Nähe zu kulturellen Institutionen wie der Staatsoper, dem Deutschen Historischen Museum und dem Humboldtforumhinter den Fassaden des Stadtschlosses macht den U-Bahnhof Museumsinsel zum Kulturbahnhof. DieHintergleiswände zeigen eine fotografische Arbeit von Stefan Müller und Philipp Arnold, die als in sich geschlossenesWerk von der Schönheit und dem Charakter der umliegenden Architektur erzählt. Die Fotografien der historischen,aufwändig verzierten und von unterschiedlichen Zeitereignissen und Einflüssen gezeichneten Bautensetzen einen interessanten Kontrapunkt zu Max Dudlers abstrakter und rationaler Klarheit.

 

3U Bahn Museuminsel Max Dudler 08 3U Bahn Museuminsel Max Dudler 07

 

Gegen Mittag des 9. Juli 2021 sollen die ersten Fahrgastzüge an der U-Bahn-Station Museumsinsel halten.

 

3U Bahn Museuminsel Max Dudler 05 U Bahn Museuminsel Max Dudler 02

Lageplan mit U-Bahnstation

 

Name des Bauwerks
U-Bahnhof Museumsinsel

 

Standort
Museumsinsel BerlinBauherren
BVG Berliner Verkehrsbetriebe vertreten durch die Projektrealisierungs GmbH U5

 

Nutzer
BVG Berliner Verkehrsbetriebe

 

Bauvolumen
BGF: circa 8.900m²

 

Länge
180 Meter

 

Tiefe
bis 20 Meter, unter dem Spreekanal: 16 Meter

 

Planungs- und Bauzeit
1998 bis 2020

 

Architekt
Max Dudler, Oranienplatz 4, 10999 Berlin
www.maxdudler.com

Ehemalige Projektleiter
Dirk Bückler, Kathrin Schmitz, Christof Berkenhoff, Max Rein

 

Mitarbeiter
Wiebke Ahues, Simon Burko, Elisabetta Chapuis, Annalea Klainguti, Isabelle Meißner, Ines Schenke, Timo Steinmann, Karin Weber-Mank

 

Rohbauplanung
SSF Ingenieure AG, Schönhauser Allee 149, 10435 Berlin

 

Haustechnik
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

 

Tragwerkplaner
Pichler Ingenieure GmbH, Alt-Moabit 62-63, 10555 BerlinIngenieurbüro Meister, Petunienweg 115a, 12357 Berlin

 

Lichtplanung
High Light GmbH, Apostel-Paulus-Str. 41, 10823 Berlin

 

Bauleitung
Ingenieurgemeinschaft Neubau U5, Friedrichstr. 95, 10117 Berlin

 

Meldung: Max Dudler Presse

Publiziert in Architecture
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