Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich an der statischen Notmaßnahme in St. Nikolai in Plön dank zahlreicher Spenden mit 30.000 Euro. Wolfgang von Ancken, Ortskurator Kiel der DSD, übergab den symbolischen Fördervertrag am 20. Februar 2025 vor Ort an Pastor Lutz Thiele. Das Gotteshaus gehört somit zu den über 270 Denkmalen, die die DSD aus privaten Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
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Holsteinische Schweiz, Plöner See, Plön, Schloss und Kirche © AdobeStock_373093793 |
Die Mauern der Nikolaikirche in Plön werfen Beulen, der Dachstuhl mit dem Tonnengewölbe ist zu schwer und drückt. Als Tonnengewölbe bezeichnet man ein Gewölbe mit zwei gleich langen parallelen Widerlagern. Das Tonnengewölbe ist die geometrisch einfachste Gewölbeform und ist auch baukonstruktiv aus dem Bogen entwickelt worden. Ihre Gewölbeform ist längs einer Achse mit gleichbleibendem Querschnitt. Das ideale Tonnengewölbe hat einen Querschnitt mit Halbkreisbogen auf einem rechteckigen Grundriss (Rundtonne). Quelle: Wikipedia
Die Kirche St. Nikolai befindet sich mitten auf dem historischen Marktplatz oberhalb des Großen Plöner Sees. Die Hauptkirche der Stadt Plön bildet mit Stadt und Schloss eine der wenigen in der Landschaft erfahrbaren Höhenburganlagen Schleswig-Holsteins.
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Tonnengewölbe St.Nicolai-Kirche in Plön/ Schleswig Holstein, Foto (c) Kerstin Stamm /DSD |
1691 wurde die St. Nikolaikirche als Ziegelneubau mit kreuzförmigem Grundriss anstelle eines Vorgängerbaus errichtet. 1864 brannte sie nach Blitzeinschlag bis auf die Grundmauern aus. Das heutige Erscheinungsbild geht auf den Wiederaufbau der Kirche im neuromanischen Stil zwischen 1866 und 1868 zurück. Die neu gewählte innen auskragende Dachwerkskonstruktion mit hölzerner Tonnenwölbung stellt ein typisches Gestaltungsmerkmal dieser Zeit dar. Der Kirchenbau ist in Ziegelstein als Sichtmauerwerk errichtet und die Dachdeckung ist aus farbigem, in Rauten verlegtem Schiefer.
Bei der Nikolaikirche handelt es sich um eine Hallenkirche mit Tonnengewölbe, die im neuromanischen Stil vorwiegend aus Backstein erbaut wurde. Die Außenfassaden des kreuzförmigen Kirchengebäudes werden durch Rundbogenfenster gegliedert, an der Westseite wird das Bauwerk von einem rund 60 Meter hohen Turm mit vier Glocken in den Tönen es' f' as' b' überragt. Auch das Kircheninnere wird durch die Rundbogenfenster geprägt und durch das für neuromanische Kirchen ungewöhnliche Tonnengewölbe, wodurch der Innenraum ohne Pfeiler oder Säulen auskommt. Deshalb machen das Kirchenschiff und das Querhaus einen besonders hellen, hohen und weiten Eindruck. Die ursprünglich von Johann Jacob Achelius (1794–1870) stammenden Kirchenfenster und das Deckengewölbe wurden in den 1960er Jahren vom Künstler Carl Frey aus Ahrensbök neu gestaltet. Die Fenster wurden mit Motiven der Ostergeschichte versehen, das Gewölbe mit einem Mosaik in hellen und goldenen Farben ausgemalt.
Eine Besonderheit ist das Gestühl in den Querschiffen der Kirche, in denen 1985 ansteigende Tribünen und Emporen eingebaut wurden. Die Orgel der Nikolaikirche von 1967 stammt aus der Werkstatt des Orgelbauers Alfred Führer in Wilhelmshaven. Sie hat Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur. Das Instrument verfügt über 38 klingende Register, die auf drei Manuale und Pedal verteilt sind. 1996/1997 wurde es von der Firma Kurt Quathamer generalüberholt. Quelle: Wikipedia