Ideen für die Erweiterung einer Klassikstadt
Ergebnisse aus dem Studierendenwettbewerb
Meldung: Smart Skript - Fachkommunikation für Architektur und Energie, Darmstadt, Juli 2015
Eine Rahmenkonstruktion mit Industriecharakter als Anbau, ein anthraziter und ein weißer Quader mit jeweils spannenden Innenräumen, ein städtebaulich gelungener Solitär und ein streng vertikal gegliederter Riegelbau - das sind die fünf Entwürfe zur Erweiterung der Klassikstadt, die in Frankfurt ausgezeichnet wurden. Entstanden sind diese Arbeiten im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs. Die Initiative dazu ging von dem Architekten und Vorstand für Finanzen des Bundes Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure (BDB) Frankfurt Rhein Main e.V., Carsten R. Kulbe, und dem Geschäftsführer der Klassikstadt GmbH, Marco Wimmer, aus.
Neben Carsten R. Kulbe beteiligte sich auch der BDB Frankfurt Rhein Main e.V. federführend an der Organisation und Planung des Wettbewerbs. Für die Umsetzung der Idee konnten Prof. Jean Heemskerk und sein Lehrbeauftragter Dominik Wirtgen vom Studiengang Architektur an der Frankfurt University of Applied Sciences gewonnen werden. Studierende entwickelten nach Besichtigung der Klassikstadt am 24. März 2015 in rund neun Wochen zahlreiche Ideen, um das in Frankfurt einzigartige historische Industrieensemble der Klassikstadt weiter auszubauen. Thematischer Schwerpunkt war das Material: Stahlbeton. Konstruktionen und Fassaden wurden nach dieser Vorgabe bemessen. Es besteht die Möglichkeit der intensiven Ausarbeitung einzelner Projekte nach Abschluss des Wettbewerbs.
Klassikstadt inszeniert die Stilgeschichte des Automobilbaus. Sie verfügt über Büro-, Ausstellungs- Event- und Tagungsräume sowie über Werkstätten und eine Gastronomie. Sie vereint damit vielfältige Nutzungen. "Wir wollten dem Nachwuchs die Möglichkeit bieten, an einer praxisnahen Bauaufgabe mitzuwirken. Über die vielfältigen Konzepte und die Qualität der Entwürfe freuen wir uns sehr. Sie geben ganz neue Impulse, wie die Klassikstadt konkret wachsen kann", so Marco Wimmer und Carsten R. Kulbe bei der Begrüßung der rund 50 Gäste, die zu der Preisverleihung samt anschließender Feier gekommen waren. Der Wettbewerb war mit 2.500 Euro Preisgeld dotiert. Weitere 500 Euro steuerte der BDB Frankfurt Rhein Main e.V. bei.
Die Schwerpunkte der Bewertung lagen in der architektonische Qualität der Entwürfe. Inwieweit Teilnehmer eine passende gestalterische Antwort auf die vorhandenen und prägenden Backsteinfassaden fänden. Zugleich soll der Neubau die Zukunft der Klassikstadt und deren modernes Gesicht inspirieren. Voraussetzung ist ein nachvollziehbares Konzept, das eine langfristige Nutzbarkeit ermöglicht und wirtschaftlich zu realisieren ist. Es galt hierbei den Neubau mit dem vorhandenen Innenhof zu verbinden. Anhand dieser Kriterien bewertete die Jury die eingereichten Entwürfe in drei Runden aus.
Den mit 1.000 Euro dotierten ersten Preis erhielten Sandra Frischholz und Zimin Hossainy für ihre dunkle Stahlbetonrahmenkonstruktion, die über eine zweigeschossige Brücke an den Bestandsbau anschließt. Der Entwurf verfügt über eine Fassade mit großflächigen, seriellen Fensteröffnungen, die helle Innenräume ermöglichen. Die Jury sieht in dieser Arbeit den industriellen Charakter des Ortes am besten wiedergegeben.
Der zweite Preis und 700 Euro gingen an das Team von Juliane Bornemann, Christina Großmann und Julia Liebeherr. Darüber hinaus wurden zwei Auszeichnungen à 400 Euro vergeben. Eine davon honorierte den Entwurf von Emilisa Kina und Ervin Ramaliu, aufgrund deren städtebaulicher Qualität.
Die Klassikstadt ist 2010, genau 100 Jahre nach Errichtung der Landmaschinenfabrik Mayfarth, in deren imposantes Gebäude mit historischer Backsteinfassade eingezogen. Das gesamte Areal umfasst auf seinen rund 20.000 Quadratmetern Fläche noch einige restaurierte Nebengebäude und einen Innenhof.
Klassikstadt
Orber Straße 4A
Frankfurt am Main
Die Klassikstadt hat zu folgenden Zeiten geöffnet:
Montag bis Samstag: 10.00 – 20.00 Uhr
Sonntag: 10.00 – 18.00 Uhr
Eintritt ist kostenlos