KSP gewinnt Hochhausentwurf bei internationalem Wettbewerb für Zentrale der Air China in Chengdu

KSP Jürgen Engel Architekten International hat den internationalen „Blue Sky Building Project“ Wettbewerb für die Zentrale der Luftfahrtgesellschaft Air China in der westchinesischen Metropole Chengdu gewonnen. Das internationale Team aus Frankfurt und Peking unter der Leitung von Johannes Reinsch, Geschäftsführer KSP Jürgen Engel Architekten International GmbH, konnte sich mit seinem Hochhausentwurf gegen fünf weitere Wettbewerbsbeiträge durchsetzen. Das Bürohochhaus mit einer Fläche von rund 124.000 m² (BGF) bietet Platz für insgesamt 5.470 Arbeitsplätze. Ein wesentliches Anliegen des Bauherrn ist die Vorbildfunktion des Hochhausentwurfs im Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
 
KSP Air China Streetview2 S
Für die Fassade des 180 Meter hohen Turms wurde daher eine besondere Lösung entwickelt: sogenannte „Finnen“, die wie Flügel aus der Glashaut des Turms hervortreten, leiten die überschüssige Wärme durch Konvektion an die Außenluft ab und kühlen somit das Gebäude. Insbesondere in einer Region mit subtropisch hoher Luftfeuchtigkeit und einer hohen Jahresdurchschnittstemperatur von ca. 17,0 °C Grad (Chengdu) war es ein Ziel, unerwünschte Wärmelasten möglichst effektiv abzuführen (zum Vergleich: die Jahresdurchschnittstemperatur in Frankfurt/Main beträgt rund 10 °C Grad).  Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung eines innovativen, hocheffektiven Sonnenschutzes. Die neuartige Sonnen- und Wärmeschutzscreen reagiert hochsensibel und nahezu übergangslos auf die verschiedenen natürlichen Witterungsbedingungen sowie auf die Anforderungen der Gebäudetechnik und Nutzerbedürfnisse.
 
Das dünne, folienartige Trägermaterial des Sonnenschutzes erhält unterschiedliche Beschichtungen. Je nach Art und Durchlässigkeit dient es als Blendschutz, als hochreflektierenden Sonnenschutz oder als wärmeisolierende Beschichtung, die im Winter die Wärmestrahlung nach Innen reflektiert und so analog eines Heat-Mirror-Glases Wärmeverlusten entgegenwirkt. Der Sonnenschutz ist – von außen nicht sichtbar – im Hohlraum der schlanken Fassadenprofile der ‚Closed-Cavity-Facade‘ untergebracht. Die ‚Closed-Cavity-Facade‘ ist eine in sich abgeschlossene, nicht nach außen durchlüftete Doppelfassade. Staub und Schadstoffen aus der  Luft gelangen somit nicht ungefiltert ins Gebäudeinnere.
 
KSP Air China Streetview1 S
Die Form des Turmes mit abgerundeten Ecken und die seitlich angeordneten Finnen (engl. „fins“) greifen Motive der Luftfahrt auf. Sie basieren jedoch nicht nur auf Überlegungen zur Aerodynamik und Energieeffizienz. Die dreieckige Grundrissgeometrie begründet sich ebenso durch den Zuschnitt des Grundstücks und ihrer Funktion als „städtebauliches Gelenk“. Die leichte Krümmung der Fassadenlängsseiten betont zudem die Vertikalität und Schlankheit des Turms.
 
Aufgewertet wird die städtebauliche Situation nicht zuletzt durch die öffentlich zugänglichen Bereiche in den unteren Ebenen. Hier befinden sich ein Retail- und Ausstellungsbereich, ein Flag-Ship-Store mit Ticket- und Check-In-Center und ein Kinosaal. Ergänzt wird das Angebot durch eine Shopping-Mall im ersten Untergeschoss, welches direkt von dem angrenzenden U-Bahnhof aus erreichbar ist.
 
KSP Air China Nightview S  
Die Büronutzungen befinden sich in den Geschossen 6 bis 44 und werden durch zwei Flucht- bzw. Technikgeschosse in Ebene 15 und 30 in drei Abschnitte gegliedert. Im 45. Geschoss sind eine Skylounge und ein Restaurant vorgesehen.
 
Der siegreiche Entwurf für das Hochhaus Air China in Chengdu setzt die Reihe erfolgreicher Wettbewerbsbeiträge von KSP Jürgen Engel Architekten fort. Das Architekturbüro aus Deutschland hat im Jahr 2011 bereits den internationalen Wettbewerb für die „Qingdao Science and Technology City“ gewonnen (ein städtebaulicher Entwurf für ein ca. 600 ha großes Stadterweiterungsgebiet für 100.000 Einwohner im Norden der Hafenstadt Qingdao), ebenso den Wettbewerb für den neuen Hauptsitz der Beijing INNO Olympic Group in Peking sowie den Wettbewerb für das Beijing Science Center in Peking („Wissenschaftswolke“ / Science Cloud). Darüber hinaus wird im März 2012 das neue Tianjin Art Museum fertiggestellt. Das ca. 33.000 m² große Ausstellungshaus in Tianjin ist Bestandteil eines 90 ha großen Kultur- und Freizeitviertels der Stadt. Es ist ein weiterer Kulturbau von KSP Jürgen Engel Architekten nach dem 2010 eröffneten Kunstmuseum in Nanjing und der bereits 2008 fertig gestellten Nationalbibliothek in Peking.
 
KSP Air China Siteplan S
Lageplan Chengdu
 
 
 
Meldung: KSP Jürgen Engel Architekten in Frankfurt a/M, vom 18. Januar 2012

Letzte Änderung am Freitag, 08 März 2024 10:43
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