Nach dem Umbau zum Besucherbistro ist die historische Sattelkammer des Schlosses Heidelberg wieder in ihren ursprünglichen Dimensionen erlebbar. Der Architekt Max Dudler hat mit seinem zurückhaltenden Eingriff die Größe des Raums wieder freigelegt und einen würdigen Vorraum zum Schloss geschaffen. Die feierliche Übergabe fand am 18. April 2017 statt.
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Mit seinem architektonischen Gesamtkonzept für das den Eingangsweg flankierende Ensemble aus Sattelkammer, Besucherzentrum und Gärtnerhaus konnte er sich beim Auswahlverfahren im Mai 2009 durchsetzen. Die Sattelkammer wurde unter Friedrich V. an eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Stützmauer des Schlossgartens (Hortus Palatinus) gebaut. Bemerkenswert an dem alten Gebäude mit seinen über zwei Meter dicken Sandsteinmauern und den großen Fensteröffnungen sind seine Größe – der Innenraum hat ein Volumen von ca. 27 x 12 x 9 Metern – und seine prominente Lage am Eingang.
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Die Reduktion auf wenige Materialien – Sandsteinmauerwerk, Holz, Terrazzo – unterstreicht die würdevolle Einfachheit des rechteckigen Raumes. Das bestehende Dach wurde durch ein dreiteiliges zinkgedecktes Dach ersetzt, das die historische Dreiteilung des Gebäudes aufnimmt. Der Innenraum wird als Bistro genutzt. Die lose Möblierung – Tische, Stühle und Theke - wurde ebenfalls von Max Dudler entwickelt.
Eine der historischen Fensteröffnungen dient zum Straßenverkauf im Sommer. Küche, Lager und 2/16 Technik sind im turmartigen Seitenraum untergebracht, die Toilettenräume sowie die Lüftungsanlage befinden sich in der Nische hinter der Holzwand.
Eine der historischen Fensteröffnungen dient zum Straßenverkauf im Sommer. Küche, Lager und 2/16 Technik sind im turmartigen Seitenraum untergebracht, die Toilettenräume sowie die Lüftungsanlage befinden sich in der Nische hinter der Holzwand.
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Der ebenfalls mit Tischen ausgestattete Außenbereich wurde durch das Büro TDB Landschaftsarchitektur gestaltet. Mit dem kleinen Platz zwischen Sattelkammer und Besucherzentrum werden die beiden Häuser gestalterisch und funktional zusammengebunden. Das steinerne Ensemble am Eingang bildet so einen stimmigen Auftakt zum Schloss. Der Umgang mit Schlössern und Burgen ist ein wiederkehrendes Thema in Max Dudlers Architektur. Seine Arbeiten für das Heidelberger Schloss, das Hambacher Schloss und die Sparrenburg in Bielefeld zeugen von einer intensiven architektonischen Auseinandersetzung mit den historischen Orten.
Meldung: Max Dudler Presse Foto (c) Stefan Müller, Berlin