Dieses mit Fotos, Plänen und alten Karten illustrierte Werk sprengt jegliche Grenzen der Vorstellungskraft, verwandelt die Utopie in eine Quelle der Inspiration und erweckt auf 256 Seiten den Traum von der idealen Welt zum Leben. Dieser opulent ausgestattete Atlas zeigt mit besonders schönen Fotografien, Bildern, Grafiken, Zeichnungen, abwechslungsreichen Karten und prägnanten Texten, welche Utopien es zu den Themen Weltordnung, Politik, Gesellschaft, Kunst und Kultur gegeben hat und heute noch gibt, welche schon einmal ausprobiert und umgesetzt wurden oder lediglich Utopie blieben.
In populärwissenschaftlicher Interpretation werden Lesern und Leserinnen weltbekannte Visionen der Menschheit anschaulich näher gebracht. Der Band lädt ein zum Verweilen, Hineinschnuppern und Einlesen in vielfältige Beschreibungen. Gegliedert in mehrere aber übersichtliche Kapitel und zahlreiche Einzelbeiträge. Zu Beginn steht die Suche nach dem idealen Ort, die Insel Utopia, wie sie schon Thomas Morus von sich träumte. Das seit der Antike heißbegehrte Atlantis stellt einen idealen Ort der unerfüllten Sehnsucht dar. Die Suche nach unermesslichem Reichtum und der Gier nach Gold verkörpert das legendäre Eldorado. Andere Orte sind das fiktive Wakanda oder die starke Festung Palmanova. Im Stil bekannter Jugendsachbuchreihen präsentieren sich sowohl realisierte als auch nichtrealisierte Utopien. Sei es die Verwirklichung des amerikanischen Traums auf Ellis Island, ein Eiland in der Bucht von New York oder die Pavillons der Träume in den Ausmaßen monumentaler indischer Baukunst. Phantastische Orte laden zum Staunen ein, wie dies Feng Shui oder der Weg zur Harmonie gebietet, ein idealer Lebensort vermittelt durch vorgegebene Raumkonzeptionen.
Das zweite Kapitel nimmt sich utopische Städte im Zeichen von Utopiapolis, ein Kunstwort, dem sich ohne weiteres zahlreiche Stadtutopien zuordnen lassen. Alexandria ist so ein Beispiel aus der Antike. Die Idealstadt im antiken Griechenland schließt sich unvermittelt an. Eine Stadt aus Mittelamerika in der die Götter geboren wurden, ist Teothuacan. Weiter südlich liegt Brasilia, was mit seinen vielen Bauten von Oscar Niemeyer vielmehr eine modernistische Utopie der Gegenwart repräsentiert. Mit New Harmony wurde mit Robert Owens Kolonie in Indiana nicht mehr als nur ein flüchtiger Traum der Agrargemeinschaft geboren. Arcosanti, ist urbane Architektur in der Wüste, die Wiege eines neuen Urbanismus mitten in Arizona.
Christiania ist die Stadt der Befreiung, die als Mittelpunkt des geeinten Skandinavien schon in Planung gegangen war. In Kopenhagen galt im Stadtteil Christiania 40 Jahre lang als einziges Ordnungsprinzip die Freiheit. Busludscha ist nur das Relikt einer Ideologie auf einem Gipfel des Balkangebirge in rund 1500 Meter Höhe. Eine Art Raumschiff aus Beton verkörpert den gescheiterten Traum des bulgarischen Kommunismus. Eine Utopie aus Beton ist auch die brutalistische Architektur mit ihrer neuen Bautechnik und neuen Sprache für das Jugoslawien unter Tito. Der Wohnkomplex "Les Espaces d"Abraxas" im Pariser Vorort Noisy-le-Grand, der Koexistenz aus Antike und Science Fiction vermittelt.
Singapur der modellhafte Stadtstaat wurde in einem halben Jahrhundert zur futuristischen Metropole der Welt. Das Titelbild vermittelt einen Eindruck von den Supertrees auf denen Pflanzen wachsen, die wie pilzförmige Stützen gen Himmel ragen. Auroville bildet das Abbild einer brüderlichen Gemeinschaft, in der sich individuelle Freiheit und Leben in der Kommune miteinander vereinen. Eine internationale Stadt mit vielen Einwohnern, die sich 150 km südlich von Chennai, 9 km nördlich von Puducherry und 5 km landeinwärts im Südosten Indiens an der Koromandelküste befindet. Von Amaravanti bleibt nur ein Traumbild auf dem Papier. Nachhaltig soll sie werden, die zukünftige Hauptstadt des Bundesstaates Andhra Pradesh im Südosten Indiens. Lauter Utopien, die der Band so einhellig nebeneinander versammelt, so als würden sie visionäre Kraft und Menschsein miteinander vereinen.
Autoren Ophélie Chavaroche ist Literaturwissenschaftlerin und bereist als Abenteurerin die Welt und liebt besonders Japan. Jean-Michel Billioud ist Historiker, Journalist und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen. Er schreibt u.a. für GEO France.
INHALT
Vorwort von Laurent Binet
AUF DER SUCHE NACH DEM IDEALEN ORT
- Die Insel Utopia oder der Traum eines Thomas Morus
UTOPIAPOLIS
- Alexandria, Stadt des Lichts in der Antike
DIE WELT NEU ERSCHAFFEN
- Die Revolution des Magellan |
LABORATORIEN DER UTOPIEN
- Im Land des weißen Goldes
WISSENSCHAFT UND FIKTION
- Wohnen im Baum
BOTSCHAFTER DER UTOPIEN
- Spartacus - er sprengte alle Fesseln |