Suchorte der Bauhaus-Geschichte

Bauhaus Reisebuch
Hrsg. Bauhaus Kooperation Weimar Dessau Berlin
von Ingolf Kern, Susanne Knorr, Christian Welzbacher
Prestel Verlag,
1. Auflage 2017
Paperback, Klappenbroschur,

304 Seiten, 122 farbige Abb.,

109 s/w Abbildungen

Größe: 13,5 x 23,0 cm
ISBN: 978-3-7913-8244-9

Ein aufschlussreicher Reiseführer ist diese intensive Bündelung zum Thema Bauhaus. Sowas bieten sonst nur Städteführer in ihrer Kompaktheit. 305 aufschlussreiche Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen, einem Orts- und Personenregister im Schlussteil und übersichtlichen Kartierungen und einer nach Merkpunkten aufgelisteten Überschriftenfolge. Auf dem Rückendeckel ist zu lesen: Das ist der erste handliche Reiseführer zu den Orten des Bauhauses mit vielen praktischen Tipps und guten Hintergrundinformationen.

 

 

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Herausgeber ist die Bauhaus Kooperation Weimar Dessau Berlin. Zu den Autoren war anfänglich nur wenig zu erfahren. Zu nennen wären hier nach Orten und Routen des Bauhauses geteilt: Susanne Knorr für Weimar, Ingolf Kern übernimmt den Teil Dessau und für Berlin hat Christian Weizbacher die Urheberschaft. Die Routen des Bauhauses wiederum wurden von Ingolf Kern aufgelesen.

 

14 Jahre lang bestand die Bauhausschule (1919–1933). Es war eine politisch und wirtschaftlich turbulente Zeit unmittelbar nach dem Schock des Ersten Weltkriegs. Gegründet während der aufstrebenden Zwanzigerjahre, um schließlich im Chaos der Weltwirtschaftskrise und der Repression durch die Nazis ein abruptes Ende zu finden.

 

Dieses reich bebilderte Buch stellt alle Plätze vor, an denen sich Spuren der historischen Bewegung finden lassen. Die Reise führt über Weimar und Dessau nach Berlin und stellt die bekannten architektonischen Arbeiten sowie die musealen Sammlungen in diesen Städten mit historischen und aktuellen Fotos vor. Auch bislang weniger beachtete Bauten werden erwähnt, etwa die Kirche in Gelmeroda, die den Maler Lyonel Feininger inspirierte. Dieses kluge Reise- und Architekturbuch lädt dazu ein, das Bauhaus heute zu entdecken.

 

Störend am Buch ist seine umständliche Handhabung beim Blättern oder beim Versuch eine bestimmte Seite aufzuschlagen. Durch den Seitenumfang bedingt ist das Blättern sperrig. Der hochformatige Band klappt von allein wieder zusammen. Erst nach einer Weile und genügend Dehnungen der Bucheinbände stellt sich der gewünschte Effekt und Lesbarkeit ein. Zudem ist der Inhalt recht klein und in engen Zeilen gedruckt, so dass eine Lichtquelle benötigt wird. Ein ruhiges Plätzchen zum Lesen ist hilfreich, um sich intensiver auf den Text einzulassen. Der Band ist reich und schön bebildert. Neben Gebäudefotos historischer Art sind auch zahlreiche Farbfotos mit Ansichten auf die heutige Umgebung vorhanden. Personenfotos tauchen auf. Zahlreiche Zeitdokumente wie Schriftstücke oder Mobiliar sind abgebildet. Das Kartenmaterial ist einfach und bezeichnet einprägsam die jeweiligen Orte mit Bauhaus-Look, kennzeichnet diese und hebt diese mit Überschriften und einem Miniatur-Schwarzplan am Seitenrand hervor. Bilder und Karten erscheinen im Kontext zum Inhalt. Grundrisse und Pläne sind leider nicht abgebildet, das würde den Reiseführer vermutlich in seinen Dimensionen sprengen. Somit steht fest, das Bauhaus-Reisebuch aus dem Prestel Verlag ist für eine breite Leserschaft mit überwiegend touristischem Leitfaden konzipiert.

 

Hiebei werden auch weiterreichende Bezüge genommen, wie etwa auf die Architektur von Henry van de Velde. insgesamt handelt es sich bei der Darstellung zu den Bauhaus Orten um ein Kompendium voller Überraschungen und Anregungen, um sich selbst vor Ort aufzuhalten. Mit der besseren Erkenntnis über das Bauhaus, welche Generationen richtungsweisend mitgewirkt haben.  

Eine Buchrezension von Kulturexpress

 

 

Letzte Änderung am Montag, 26 Februar 2024 21:50
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