Verfahren und juristische Betrachtungsweise von Jürgen Weber und Volker Hafkesbrink ist ein umfangreicher Buchwerk, der in erweiterter, vierter Auflage 844Seiten umfasst. Zahlreiche Erwartungen ergeben sich aufgrund der Fülle an den Springer Vieweg Verlag.
Der Blick ins Inhaltsverzeichnis gibt Aufschluss. Wenig Holz kommt vor. Zuerst die Grundlagen, Untersuchungen und Bestandsanalyse schließen an, um die komplexe Thematik vollständig zu erfassen.
Wobei von vornherein ein umfassendes Verständnis vom Leser gefordert ist. Die Materie ist heikel und hat schon vielerorts für Ärger und Bedenken gesorgt. Konflikte sind deshalb vorprogrammiert. Allein die Problematiken die sich beim Fenstereinbau ergeben, sind unüberschaubar diffizil und können Folgen nach sich ziehen mit denen niemand langfristig rechnet. Denn einerseits dürfen schließbare Fenster nicht hermetisch nach außen abgeriegelt sein, um kontinuierliche Luftzuführung zu haben. Andererseits dürfen keine Wärmebrücken entstehen, die Kälte von Außen in das Innere eindringen lassen. Dieser bauliche Konflikt ist ungelöst und stellt bisher ein weltweites Problem beim Fensterbau dar, was je nach Klimazone und herrschenden Temperaturschwankung unterschiedlich geartet sein kann. Bis heute wurde hier kein endgültiges Patent entwickelt. Bauliche Situationen können sehr unterschiedlich sein, wenn sie nicht sogar individuell auf die jeweilige Bausituation hin bestimmt sind. Der Baufachmann ist gefragt. Insbesondere bei der Altbausanierung stellen sich eine Vielzahl an Verschleißerscheinungen ein, die auch die Bauabdichtungen und das Innere eines Gebäudes betreffen.
Zehn Jahre ist es her, seit die erste Ausgabe zu Bauwerksabdichtung von den Herausgebern erschienen ist. Seither hat sich einiges getan auf dem Gebiet. Neben gesetzgeberischen Vorgaben hat die technische Entwicklung rasanten Vorschub genommen. Immer mehr Autoren fanden, die an dem Buch beteiligen wollten, das überwiegend für verantwortliche Mitarbeiter in Firmen von 1-6 Personen geschaffen und von diesen Lesern angenommen wurde. Im Vorwort wird auch gesagt, dass die Neuauflage nicht aufgrund der Berücksichtigung neuer Abdichtungsthemen. Es sind die Neuerungen berücksichtigt, die den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Aufgeteilt ist der Band nach den Abdichtungsverfahren. Der juristische Teil ist so angelegt, dass auch Unkundige eine grobe Einschätzung vornehmen können.
Wichtig nach Vorstellung der Grundlagen sind Kapitel wie: Bauteiltrocknung in der Altbausanierung. Hier gibt es unterschiedliche Trocknungsmethoden. Beschrieben werden Austrocknungsmethoden in verschiedenen Materialien, die überwiegend mineralischer Natur sind.
Flankierende Maßnahmen sind ergänzende Möglichkeiten, um ein Bauwerk abzudichten. Aufgeführt sind die statisch-konstruktive Sicherung des betroffenen Mauerwerks, Reduzierung der Feuchtigkeit, die Schaffung günstiger Umweltbedingungen und Mauwerksreparatur, dort wo eine Trockenlegung mit herkömmlichen Mitteln nicht möglich erscheint. Die Qualitätssicherung wiederum verfolgt das Ziel, dass Verträge eingehalten werden. Der Bauherr ist Auftraggeber, der mit unterschiedlichen Personen Verträge abschließt. Wesentlich dabei sind Bauverträge, die nach VOB/B vereinbart wurden. In betracht kommen etwaige Zusatzleistungen oder Modifizierungen am Bauentwurf. Kündigungen und die Vergütungen müssen in Betracht gezogen werden. Unterschieden wird ganz allgemein in Projektsteuerer od. Projektmanager, Architekten, Sonderfachleute wie Gutachter, Geologen und ähnliche mehr. Beteiligt sind Auftraggeber und Unternehmer sowie Nachunternehmer. Welche Rechtsgrundlagen ein Werkvertrag hat in Bezug auf das BGB.
Nachträgliche mechanische Horizontalsperre, besonders bei Altbauten vor 1930 eine Fragestellung, die zumindest in Betracht gezogen werden kann. Der Beitrag von Uwe Wild befasst sich mit der Frage wie eine Dichtungsebene mechanisch getrennt werden kann von der oberen oder unteren, um im Anschluss eine wasserundurchlässige Sperrschicht einzubauen. Das ist abhängig vond er Art der mechanischen Trennung als auch von Materialart, die verwendet wird.