Der vorliegende Band ist mit dem Bürohochhaus genannt Asklepios 8 auf dem Campus Novartis befasst. Entstanden sind eine Reihe eleganter Offices. Ziel war es, eine stimulierende und multifunktionale Umgebung zu gründen. Das hohe Haus am westlichen Kopf der Dreirosenbrücke markiert einen Punkt der Wahrnehmung unmittelbar am Rhein und kann als Auftakt zum Novartis Campus gelesen werden.
Auffallend ist die filigrane Leichtigkeit der Architektur. Funktional erbaut, überwiegt das Rationale. Solche Bauten werden nicht für die Ewigkeit sein. Der Abrisstermin ist bestimmt einkalkuliert, wenn altmodisch geworden und mit Materialverschleiß um sich kämpfend.
Der Band aus dem Christoph Merian Verlag nutzt Licht erfüllte Bilder des Gebäudes. Die gesamte Szenerie ist in pastellfarbenes Licht getaucht. Dabei zählt die Devise "weniger ist mehr". Der Rationalismus mit dem das Gebäude kreiert wurde, spiegelt sich in seiner schlichten Eleganz. Ein einfacher Rechteck-Kubus, der, wenn nachts erleuchtet aus allen Fugen zu gehen scheint. Immaterialität steckt in dieser Fassade. Durchgehende Fensterreihen unterbrochen durch vertikale Stützen, die feinmaschig einen wenn auch gerüstartigen Eindruck hinterlassen. Je nach Blickwinkel wirken diese die Stützen wie feine Unterbrechungen, die das technische Vermögen und die Abstraktion bis auf die Spitze treiben. Das Gebäude wird außerdem an einer Ecke, Kunst am Bau, durch eine Arbeit der Künstlerin Katharina Fritsch akzentuiert.
Im mittleren Teil des Bandes schließen sich viele technische Zeichnungen an, die den Charakter des Gebäudes in seiner Feingliedrigkeit offenbaren. Der Maßstab ist mit 1:400 angegeben. Viele Zeichnungen verfügen über eine nummerierte Bildlegende. Der Fassadenschnitt im Maßstab 1:80 bezeichnet die Pfosten-Riegel Konstruktion. Eine abgehängte Decke, kaum sichtbar, ist dennoch erkennbar. Schemazeichnungen zur Bürogestaltung hinterlassen einen Eindruck der Konstruktionsweise. Dennoch handelt es sich um die klassische Situation wie am Arbeitsplatz. Die Monografie enthält einen Fotoessay von Erica Overmeer, zahlreiche Pläne, ein ausführliches Inventar und Texte von Rainer Boehm, Jacqueline Burckhardt und Ulrike Jehle-Schulte Strathaus.
Der Masterplan des Novartis Campus sieht generell Volumen von ca. 23 Metern Höhe vor. Die Architekten Herzog & de Meuron entschieden sich aber, die Höhe ihres Baukörpers am Ufer mit einem verbindenden, besonders ausgezeichneten Mittelteil zu verdoppeln. Dieses hohe Haus tritt optisch nicht gewichtig oder schwer auf, es ist deshalb elegant und transparent und wirkt als Visitenkarte des Campus. Zwei Kunstwerke - Olafur Eliassons begehbarer Brunnen <Oscillation bench> im Park und Katharina Fritschs <Muschel (hellgrün)> am Sockel - reagieren auf diese Situationen.
Die Novartis AG ist ein Biotechnologie- und Pharmaunternehmen mit Sitz in Basel. Der Konzern entstand 1996 aus einer Fusion der beiden ehemaligen Basler Pharma- und Chemieunternehmen Ciba-Geigy AG und Sandoz. Es war damals die größte Firmenfusion der Welt. Novartis ist seit 2012 das größte Pharmaunternehmen weltweit. Außer der Hoffmann-La Roche gehen alle Basler Pharmaunternehmen mit Wurzeln im 19. Jahrhundert auf die Teerfarbenproduktion zurück und fusionierten über mehrere Stufen zu Novartis.
English:
In general, the master plan of the Novartis Campus provides for approx. 23 m high buildings. However, architects Herzog&de Meuron decided to double the height of their building on the River bank, connecting the lower to the upper volume with a specially featured central part. This tall building appears visually less massive or heavy, more elegant and transparent, and emblematic of the campus. Two works of art - Olafur Eliasson's walk-in fountain 'Oscillation bench' in the park and Katharina Fritsch's 'Shell (light green)' on the building base - specif ically respond to this setting.
This volume includes a photo essay by Erica Overmeer, numerous plahs, a detaiied inventory and texts by Rainer Boehm, Jacqueline Burckhardt and Ulrike Jehle-Schulte Strathaus.