Stadt in der Stadt bauen
Die Internationale Bauausstellung Hamburg 2006 – 2013 hat das Gesicht der Hamburger Elbinseln und des Harburger Binnenhafens verändert. Nach acht Jahren Arbeit legt die IBA Hamburg deshalb eine abschließende Dokumentation ihrer Arbeit vor. Die Werkschau „Stadt in der Stadt bauen“ gibt einen umfassenden Überblick über den Beitrag der IBA zur Baukultur und über die zentralen städtebaulichen und architektonischen Fragestellungen, welche die Arbeit der IBA Hamburg geprägt haben und weiter prägen.
Im Mittelpunkt des Buches zur Werkschau steht der visuelle Eindruck der mehr als 60 baulichen IBA-Projekte mit ausgewählter Architekturfotografie. Ein Ausblick zum Format Internationale Bauausstellung wird ebenso formuliert, wie eine wichtige Aussage zur Hamburger Stadtentwicklung südlich der Elbe getroffen wird.
Die Wohnungen sind von den Bewohnern bezogen, die Freiflächen gestaltet, die Schulkantine in Betrieb, der Behördenumzug abgeschlossen. Der Wärmeverbund liefert Wärme aus erneuerbaren Energien: Mit über 240 Abbildungen dokumentiert die Werkschau auf 208 Seiten eindrucksvoll die Bauten und Projekte der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg.
„Stadt in der Stadt bauen“ will damit auf die Errungenschaften eines einzigartigen städtebaulichen Projektes hinweisen. Die IBA Hamburg konnte mit ihren exemplarischen Projekten die aktuellen Themen der innerstädtischen Stadtentwicklung ins nähere Blickfeld rücken: Daraus entstand eine Verbindung von „Stadt wohnen“ und „Stadt arbeiten“ unter Einbeziehung der „Stadt Räume“.
Große Bedeutung erhalten auch die quartiersbezogenen Bildungsangebote zur Entwicklung von Klimaschutzkonzepten, die unter anderem auf die lokale Produktion von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz setzen.
Die im Rahmen der IBA entwickelten „Stadt Dialoge“ wie IBA LABORE, aufsuchende Beteiligung und das IBA-Partner Netzwerk werden ebenso dargestellt wie Projekte der kulturellen Vielfalt. Dmit soll mit besonderem Augenmerk der ganzheitliche Denk- und Arbeitsansatz der IBA Hamburg dokumentiert werden.
„Ziel der Stadtentwicklungspolitik wird auch nach dem Ende der Internationalen Bauausstellung sein, die Hamburger Elbinseln und den Harburger Binnenhafen darin zu unterstützen, sich als vielfältige, lebendige und für Veränderung aufgeschlossene Stadtteile zu entwickeln“, formuliert Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, in seinem Grußwort. Es wird deutlich, dass mit der IBA Hamburg GmbH als städtischer Projektentwickler für den Hamburger Süden der begonnene Strukturwandel kontinuierlich fortgesetzt wird. „Bei früheren Internationalen Bauausstellungen ist es selten gelungen, die Entwicklungsdynamik in der Zeit auch nach deren Bauausstellung aufrecht zu erhalten. Anders in Hamburg.“
Uli Hellweg, Geschäftsführer der IBA Hamburg, fordert in seinem einleitenden Artikel „Stadt in der Stadt bauen. Die Stadt des Sowohl-als-auch“, dass strategischer Stadtumbau zum Leitbild für Architekten und Planer werden soll: „Die Zukunft der Stadt liegt im gemischten Stadtquartier für Wohnen und Arbeiten und für alle sozialen Schichten mit hochwertigem Städtebau, innovativer Stadttechnik, einer neuen Ästhetik der Nachhaltigkeit und einem neuen Verständnis der bürgerlichen
Teilhabe.“
Oberbaudirektor Jörn Walter äußert sich in seinem Beitrag zu den neuen Impulsen für die Hamburger Stadtentwicklung. Kaye Geipel, von der Fachzeitschrift Bauwelt, wirft einen Blick auf das Instrument einer Internationalen Bauausstellung für die Stadtentwicklung der Zukunft und bescheinigt der IBA Hamburg „die größte und wichtigste Bauausstellung des 21. Jahrhunderts“ zu sein.