Mit dem Neubau des Historischen Museum feiert ein weiteres Stück Frankfurter Stadtgeschichte Richtfest
Neben der Nikolaikirche entsteht der neue Bau aus dem Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei. Das neue Museum mit Giebeldach ist vielgestaltiger als das frühere dem Brutalismus zugehörige Betongebäude. Ähnlich wie die Schirn handelt es sich beim neuen Gebäude um ein Langhaus. Die Erschließung erfolgt über Treppenhäuser im vorderen am Römer gelegenen Bereich, als auch ein zur Saalgasse an der Stirnseite gelegenes Treppenhaus. Im Moment und bei der Witterung ist der nasse Rohbau noch ziemlich ungemütlich. Überall stehen breite Pfützen in den Etagen. Highlight ist der Blick auf den Frankfurter Römer vom Eckfenster im ersten Stock. Zur Festveranstaltung am 17. Dezember waren neben Journalisten zahlreiche Gäste geladen. Für ausgiebige Verköstigung war gesorgt. Es gab Glühwein und alkoholfreien Punsch, Tee und kalte Getränke. Das Buffet war reichhaltig mit Hausmannskost gedeckt, Kassler Kotelett mit Sauerkraut oder Würstchen mit Senf und Brötchen. Die Leute standen Schlange, um an eine der begehrten und warmen Mahlzeiten im überdachten Rohbau zu gelangen. Bevor der bedeutungsvolle Richtkranz vom Kran im kalten Regen draußen nach oben gezogen wurde und in einer Zeremonie nach altem Handwerksbrauch, wie ihn die alten Zünfte kannten, eingeweiht wurde, sprachen noch mehrere Redner aus dem Magistrat und dem beteiligten Architekturbüro unter großer Anteilnahme.
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Auf der Baustelle zum Richtfest des Historischen Museum, am 17. Dez. 2014, Entwurfsplaner und Architekt Arno Lederer deutet auf Schnittzeichnung des Neubaus in den Händen von Harald Heußer, leitender Architekt vom Hochbauamt.
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An einem schnell zurechtgerückten Podest neben dem vorderen Treppenaufgang redete der Oberbürgermeister, Peter Feldmann (SPD), ihm folgte der Direktor des Historischen Museum, Jan Gerchow, dann sprach Bürgermeister und Baudezernent, Olaf Cunitz (Grüne), Architekt Arno Lederer sowie Kulturdezernent, Felix Semmelroth (CDU), die sich in einleitenden und bekräftigenden Worten durchweg positiv über das Gelingen des aktuellen Bauprojektes aussprachen. Die Baukosten seien nicht explodiert, sondern hielten sich im abgesteckten Rahmen, obwohl bei den Ausschachtarbeiten eine historische Kaimauer aus der Stauferzeit zu Tage gefördert wurde, die nachträglich in den Ausstellungsbereich des neuen Historischen Museum integriert werden mußte. Felix Semmelroth betonte die vielen Bauleute, die allesamt in hervorragender Arbeit an diesem Bauprojekt mitwirken und somit die eigentlich Beteiligten am Gelingen sind.