Tunnelvortrieb-Maschine bereit zum Einsatz

Auf dem Baufeld in der Europa-Allee in Frankfurt laufen im östlichen Bereich die Aushubarbeiten für die Startbaugrube und im westlichen Bereich werden die Flächen vorbereitet, damit die Einzelteile der Tunnelvortriebsmaschine angeliefert werden können. In der Nacht von Montag, 18. März, auf Dienstag, 19. März, wird ein Schwertransporter die Segmente für das Schneidrad der Tunnelvortriebsmaschine anliefern. Das Schneidrad wird für den Transport zerlegt und vor Ort wieder zusammengeschweißt.

Meldung: Presseinfo der Stadt Frankfurt am Main (pia)

Abgeladen werden die einzelnen Komponenten erst am frühen Morgen. Im Laufe des Tages wird, ebenfalls per Schwertransporter, das Mittelelement, der Hauptantrieb der Tunnelvortriebsmaschine, auf die Baustelle gebracht. Am Mittwochmorgen folgen dann die Einzelteile des Schildschwanzes. Danach werden die Schweiß- und Montagearbeiten beginnen, damit dass Schneidrad und der Schildschwanz bald als solche wieder erkennbar sind. Im Laufe der folgenden Wochen werden die weiteren Teile des 580 Tonnen schweren Geräts angeliefert und sukzessive für die Einhebung in die Startbaugrube vorbereitet.

Insgesamt besteht die über 80 Meter lange Tunnelvortriebsmaschine aus etwa 150.000 Einzelteilen, die von etwa sechs bis zehn Personen pro Schicht montiert werden. Spektakulär wird das Einheben des Schneidrads und der einzelnen Komponenten der Maschine. Dies wird voraussichtlich im Mai diesen Jahres erfolgen. Die eigentlichen Tunnelbohrarbeiten sind für den Spätsommer geplant.

 

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SBEV TVM

Visualisierung Tunnelbohrmaschine

 

Die Frankfurter Tunnelvortriebsmaschine der Firma Herrenknecht bohrt zwei Tunnelröhren, die die Strecke der Linie U5 über den Hauptbahnhof hinaus nach Westen hin verlängern wird. Mit den insgesamt vier Stationen – eine unterirdische und drei oberirdische Stationen – erhält das Viertel einen leistungsfähigen Anschluss an das städtische Nahverkehrsnetz. Der tiefste Punkt des zukünftigen Tunnels liegt 22 Meter unter der Oberfläche.

 

Die „S1127“, so die offizielle Bezeichnung der Herrenknecht Maschine, hat eine Länge von mehr als 80 Metern und ein Gewicht von rund 580 Tonnen. Mit einer Formel1-reifen Leistung von 1305 PS wird sie sich durch den Frankfurter Boden arbeiten. Am Kopf der Maschine befindet sich zu diesem Zweck das Schneidrad. Es hat einen Durchmesser von 7,1 Metern und ist eine Sonderanfertigung, speziell an die Gegebenheiten des Frankfurter Bodens angepasst. Am Schneidrad arbeiten sich circa 100 Schälmesser und 29 Schneidrollen durch die Erde.

 

Pro Tunnelröhre legt die Maschine eine Strecke von 850 Metern zurück – etwas mehr als zwei Runden um einen Sportplatz. Florian Habersack, kaufmännischer Geschäftsführer der SBEV GmbH, ergänzte: „Wir freuen uns, mit der Firma Herrenknecht den Weltmarktführer an unserer Seite zu haben, der Spezialist im maschinellen Tunnelbau ist.“

 

Mit der Verlängerung der Linie U5 über den Hauptbahnhof hinaus nach Westen erhält das neue und expandierende Viertel einen leistungsfähigen Anschluss an das städtische Nahverkehrsnetz. Der tiefste Punkt des zukünftigen Tunnels – der Neubau zweigt unterirdisch am Platz der Republik von der Bestandsstrecke ab – liegt 22 Meter unter der Oberfläche.

 

SBEV-Geschäftsführer Wendelin Friedel sagte zum geplanten Bauverfahren: „Im Lauf des Frankfurter U-Bahn-Baus wurde bisher zweimal ein teilmechanisierter Schildvortrieb eingesetzt, quasi Vorgänger dieser Maschine. Eine Premiere ist nun der Einsatz einer vollautomatischen Tunnelvortriebsmaschine, auf die wir alle sehr gespannt sind.“ Die Maschine wird an sieben Tagen die Woche 24 Stunden in Betrieb sein.

 

Stadtbahn durch den Frankfurter Untergrund ins Europaviertel

 

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 Vorstellung der Tunnelbohrmaschine für den Röhrenbau unter dem Europaviertel bei der Firma Herrenknecht im badischen Schwanau, 18. Januar 2018, © SBEV/K. Helbig  

Laut Plan nimmt die Tunnelbohrmaschine ihre Arbeit für die unterirdische Streckenführung von der Startbaugrube – Europa-Allee, Höhe Stockholmer Straße – in östliche Richtung bis zum Anschlussbauwerk am Platz der Republik in der zweiten Jahreshälfte 2018 auf. Das Areal zwischen der Tiefgaragenzufahrt Skyline Plaza und der Emser Brücke dient während der Tunnelbauarbeiten als Lager und Transportfläche, bevor der dortige Tunnelteil und die Rampe in offener Bauweise errichtet werden, also in einer offenen Baugrube. Der ambitionierte Bau liegt in den Händen der ARGE U5 Europaviertel, die aus zwei Firmen besteht: der PORR Deutschland GmbH und der Firma Stump Spezialtiefbau GmbH. Sie ist für den Bau des unterirdischen Streckenteils und den Rohbau der in diesem Abschnitt liegenden unterirdischen Station Güterplatz verantwortlich.

 

Doch der Einsatz des schweren Geräts ist nicht der Beginn der Bauarbeiten, diese laufen schon. Derzeit werden im östlichen Teil der Europa-Allee die Wände der Startbaugrube für die jetzt vorgestellte Tunnelbohrmaschine hergestellt, im Anschluss folgt der Aushub der rund 18 Meter tiefen Grube selbst. Im Bereich der späteren Untergrund-Station werden ebenfalls die Wände der Baugrube errichtet. Aber erst nachdem beide Tunnelröhren im Rohbau fertig gestellt worden sind – in der Sprache der Bergleute spricht man von „auffahren“ – kann die Baugrube der Station ausgehoben werden. Das Auffahren der beiden Tunnelröhren wird nach jetzigem Stand etwa zwölf Monate dauern. Hinzu kommt die Dauer für die Montage der Tunnelbohrmaschine sowie das Zurückziehen derselben aus der ersten und Umsetzen in die zweite Röhre, da die beiden Tunnel nacheinander gebohrt werden.

 

Im Jahr 2020 sollen die Bauarbeiten für den oberirdischen Streckenabschnitt und der Ausbau des im Rohbau schon fertiggestellten Tunnels unter dem Europagarten beginnen. Der Abschluss der Bauarbeiten an der rund 2,7 Kilometer langen Strecke mit insgesamt vier neuen Stationen – davon drei oberirdisch – ist für Ende 2022 vorgesehen. Die Gesamtausgaben für die Erweiterung der Linie U5 ins Europaviertel belaufen sich nach derzeitigem Planungs- und Preisstand auf 281,4 Millionen Euro (netto). Das Land Hessen und der Bund unterstützen das Projekt mit 157 Millionen Euro, den entsprechenden Förderbescheid hatte Staatsminister Tarek Al-Wazir am 7. Dezember 2016 übergeben. 

 
Letzte Änderung am Montag, 22 April 2019 09:29
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Die Tunnelbohrmaschine, Foto (c) Klaus Helbig
Die Tunnelbohrmaschine, Foto (c) Klaus Helbig