"Wem gehört die Stadt?" Neue Studie zu Immobilieneigentum in Berlin

Wem gehört die Stadt?
Analayse der Eigentümergruppen
und ihrer Geschäftspraktiken
auf dem Berliner Immobilienmarkt
Studien 13/2020
von Christoph Trauwetter
herausgegeben von der Rosa-Luxemburg-Stiftung
V.i.S.d.P.: Henning Heine
Straße der Pariser Kommune 8A · 10243 Berlin · www.rosalux.de
Redaktionsschluss: Oktober 2020
Redaktion: Stefan Thimmel
Illustration Titelseite: Frank Ramspott/iStockphoto
Lektorat: TEXT-ARBEIT, Berlin
ISSN 2194-2242 · 

 

Die Hälfte der Stadt Berlin gehört Multimillionären. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Untersuchung der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit dem Titel "Wem gehört die Stadt? Analyse der Eigentümergruppen und ihrer Geschäftspraktiken auf dem Berliner Immobilienmarkt".
 

Hierbei handelt es sich um die erste systematische Auswertung von Eigentumsverhältnissen im Immobilienbereich in Berlin und den verschiedenen dahinterstehenden Geschäftsmodellen. Sie öffnet die Blackbox der privaten Großgrundbesitzer, über die bisher wenig bekannt ist. Die Studie beschreibt bis dato unbekannte Eigentümer mit mehr als 3.000 Wohnungen genauso wie solche, die unterhalb dieser Grenze liegen und über die bisher kaum etwas bekannt ist."Die Studie räumt mit dem Mythos des netten kleinen Privatvermieters als Hauptakteur auf dem Immobilienmarkt genauso auf, wie mit dem Mythos, dass der Verkauf von Eigentumswohnungen an Selbstnutzer unter den jetzigen Bedingungen zu sozialer Absicherung und bezahlbarem Wohnraum beiträgt", sagt Studienautor Christoph Trautvetter, Leiter des Projekts "Wem gehört die Stadt?" der Rosa-Luxemburg-Stiftung.Die ungebrochenen Preissteigerungen auf dem Wohnungsmarkt bringen den Eigentümern immense leistungslose Renditen von teilweise über 20 Prozent im Jahr. Die Studie vergleicht zudem Geschäftszahlen und -praktiken der börsennotierten Wohnungsunternehmen mit den landeseigenen und genossenschaftlichen Gegenstücken."Der Ausverkauf der Stadt geht weiter, obwohl politisch vor allem von Rot-Rot-Grün dagegengehalten wird: zum Beispiel durch das kommunale Vorkaufsrecht, aber auch durch die Skandalisierung von Share-Deals und Initiativen für mehr Transparenz. Im Immobilienmarkt sind sowohl die finanziellen Ressourcen, als auch der Zugang zu Informationen sehr ungleich verteilt. Mit ihrer Studie zur Offenlegung der Eigentumsverhältnisse von Immobilien in Berlin leistet die Rosa-Luxemburg-Stiftung wichtige politische Bildungsarbeit und gibt damit Akteur*innen Rüstzeug an die Hand, mit dem sie sich informieren und gegen den Ausverkauf ihrer Stadt zur Wehr setzen können", sagt Daniela Trochowski, Geschäftsführerin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. 

 

Vorstellung der Studie  Dauer 52:59 Minuten

 

 


Die Studie wurde am 10. November 2020 um 18.00 Uhr via Livestream vorgestellt. Es nehmen teil: Christoph Trautvetter (Autor der Studie, Projektleiter "RLS-Cities - Wem gehört die Stadt?"), Daniela Trochowski (Geschäftsführerin der Rosa-Luxemburg-Stiftung), Carsten Schatz (Co-Fraktionsvorsitzender DIE LINKE im Abgeordnetenhaus von Berlin), Rouzbeh Taheri (Vertreter des IniForums Berlin und Sprecher "Deutsche Wohnen und Co. Enteignen"). Es moderiert Stefan Thimmel (Referent für Wohnungs- und Stadtpolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung).

 

Mieter*innen können zudem unter www.wemgehoertdiestadt.de mit wenigen Klicks in die Daten der Recherche eintauchen. Die Website enthält weitere Daten zu den in der Studie vorgestellten Eigentümer*innen und zu mehr als zweihundert weiteren Akteuren des Berliner Immobilienmarkts. Damit erleichtert sie Mieter*innen, anhand ihrer Adresse oder der ihnen bekannten Firma nach weiteren Anhaltspunkten zu den Hauseigentümer*innen zu suchen.

 

Meldung: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin

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