Bauen im Bestand

Praxis-Handbuch. Bautenschutz: Feuchteschutz, Bauwerksabdichtung, Beschichtung
von Bodo Appel, Michael Bertels, Peter Dahmen, Jens Engel u.a.
Rudolf Müller Verlag
1. Auflage 2012
gebunden, 210 Seiten
275 Abb. u. 47 Tabellen
Größe:  21,7 x 1,8 x 31 cm
ISBN: 978-3481029920

Praxis-Handbuch Bautenschutz. Beurteilen, Vorbereiten, Ausführen (1. Auflage, 2012) mit zahlreichen Autoren und vielen Kapiteln sorgfältig untergliedert

 

Dieses Buch vermittelt Grundlagenwissen der Bauphysik, solides Fachwissen der Bauwerksdiagnose und -sanierung sowie erprobte praktische Fachkenntnisse. Holz- und Bautenschützer erfahren Wesentliches zu Diagnose und Bewertung von Feuchteschäden, zur Erarbeitung von Instandsetzungskonzepten sowie zu Schutz- und Sanierungsmaßnahmen und -verfahren.   

 

Praxisorientierte Handbücher in den Händen zu halten, ist jedesmal eine Herausforderung was einen inhaltlich erwartet. Kann ich damit etwas anfangen, ist es hilfreich bei der Arbeit? Grundlegende Fragen wenn es um eine Entscheidungsfindung geht, kaufe ich dieses Buch oder nehme ich ein anderes. Vermutlich ist es sinnvoll gleich mehrere Handbücher zur Stelle zu haben, um sich ein Bild von der Situation machen zu können. "Architektur der Bauschäden" von Joachim Schulz aus dem Vieweg Verlag wäre ein anderes ebenso umfassendes und zugleich aktuelles Werk, das 2012 in der 2. aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen ist.

 

Viel neues, so denkt man, kann einen nicht erwarten, die Thematik scheint ausführlich behandelt worden zu sein. Das Problem der Sanierung stellt sich allerdings nicht erst seit heute. Zum einen sind Sanierungen einem Wandel an Produkten unterworfen, die Jahr für Jahr neu auf dem Markt erscheinen und damit das Baugewerbe regelmäßig umkrempeln. Der Fortschritt in Wissenschaft und Technik ermöglicht immer wieder neue Wege, um mit alten Verfahren aufzuräumen. Hierin besteht beinahe eine Notwendigkeit, denn verschärfende gesetzliche Vorgaben fordern ihr Tribut. Der Umweltschutz steht an erster Stelle mit seinen Nachforderungen, die auf baulicher Seite erfüllt sein müssen. Etwas anderes würde nur Wertminderung bedeuten. Die gesetzlichen Regelungen haben sich in den letzten Jahren drastisch zugespitzt und neue Gesetzesnovellen sind im Anrollen.

 

Zudem wendet sich der Band aus dem Rudolf Müller Verlag an die vielen Auszubildenden im Baugewerbe. Streng didaktischen Fragestellungen folgt Praxis-Handbuch jedoch nicht, ist somit kein reines Schulbuch. Vielmehr ist "Bautenschutz. Beurteilen, Vorbereiten, Ausführen" ein Handbuch für jedermann, der eine Ahnung davon hat. Insofern eignet sich dieses Handbuch auch als Nachschlagewerk, insbesondere wenn es um Begriffe geht, wie: Untergrundvorbereitung, Bauwerksdämmung, Grundierung, Abdichtungsstoffe u.v.m.

 

Lauter Schlagworte die demjenigen geläufig sind, der auf der Baustelle zu tun hat oder damit zu tun bekommt. Ein mehrere Punkte durchlaufende Übersicht führt begrifflich versiert durch die Seiten, so dass schlagwortartig der passende Zusammenhang vermittelt wird. Hierin besteht natürlich ein didaktischer Mehrwert, wenn Begriffe parat sein müssen oder Arbeitsabläufe von vornherein oder auswendig bestimmt werden sollen.

 

Doch Praxis-Handbuch ist durchaus auch analysefähig, wenn es um die Bestandsaufnahme des Untersuchungsobjektes geht. Eine systematische Herangehensweise ist Bestandteil jedes einzelnen der Kapitel, welche durch die zahlreich vertretenen Autoren erstellt wurden. Gerade die systematische Arbeitsweise dieser 22 Autoren, die für dieses Sachbuch aus dem Rudolf Müller Verlag verantwortlich sind und daran mitgewirkt haben, sticht hervor. Ergänzt durch 275 Abbildungen und 47 Tabellen.

 

Insgesamt umfaßt der großformatige Band im Format etwa 32 x 22 cm mehr als 210 Seiten. Besteht aus vier umfangreichen und differenzierten Kapiteln, die sich wiederum in mehrere Unterkapitel teilen und einen Umfang von jeweils 50-70 Seiten haben. Enthalten ist außerdem der Anhang mit dem Stichwortverzeichnis und einem biografischen Überblick zu den 22 Autoren.


Autoren sind neben anderen: Dipl.-Ing. Bodo Appel, Dipl.-Ing. (FH) Michael Bertels, Heinz-Peter Dahmen, Dipl.-Ing. Jens Engel, Dr.-Ing. Ralf Fischinger, Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Fix, Stefan Flügge, Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Gänßmantel, Ingolf Georgy u.a.

 

Interessant an den Erörterungen des Handbuchs sind die Vorstellung an unterschiedlichen Messgeräten, die zur Anwendung kommen. Meist sind diese mit einem Foto abgebildet, so dass ein bildhafter und beschreibender Eindruck davon entsteht welchem Zweck sie zugeordnet sind. Beispiel Rückprallhammer zur Messung der Betonfestigkeit oder anderes Beispiel das Haftzugfestigkeitsmessgerät, um die Abreißkraft zu messen. Hierzu wird ein Metallstempel auf die Betonfläche geklebt. Mithilfe des Endoskops wird durch eine Maueröffnung die Wandzusammensetzung bestimmt. Hygrometrische Messungen dienen der Luftfeuchtigkeit. Thermografie misst die Wärmefelder am Gebäude.

 

Ein Kapitel widmet sich auch der Bauwerksabdichtung, sowohl was Außenwände als auch Bodenplatten angeht. Gefolgt von Innen- und Injektionsabdichtung. Dann flankierende Baumaßnahmen bei feuchte- und salzgeschädigten Bauteilen. Imprägnierung von Fassaden und Putzsanierungen sind ebenso Bestandteil der Untersuchungen. Sowie Hinweise auf Normen und Rechtsregeln, die zu beachten sind.

 

Siehe auch:  Denkmal und Energie (1. Aufl. 2012) von Bernhard Weller, Marc Steffen Fahrion und Sven Jakubetz aus der Reihe PRAXIS im Vieweg+Teubner Verlag

 

Siehe auch: Bauaufnahme und Planung im Bestand (2008) von Dirk Donath im Vieweg+Teubner Verlag ist ein praxisorientiertes Grundlagenwerk, das anschaulich über Methoden und Darstellungstechniken berichtet von der Planung bis zu seiner Ausführung

 

Siehe auch: Baustoffkunde (2009) erweiterte 11. Auflage von Backe Hiese Möhring, aus dem Werner Verlag. Materialgerechtes Bauen das Anliegen der Autoren, ein profundes Buch ist mit den Jahren daraus geworden

 

 
Letzte Änderung am Montag, 26 Februar 2024 21:52
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