Barrierefreies Bauen Planungshilfe

Barrierefreies Bauen
Handbuch und Planungshilfe
Philipp Meuser (Hg.) 
Größe: 225 × 280 mm
Hardcover mit Gummiband
408 Seiten über 300 Abbildungen
Größe: 225 × 280 mm
Deutsche Ausgabe 
ISBN 978-3-86922-169-4
Architekturbücher im neuen look. DOM publishers gibt eine Reihe Handbücher heraus, die mit innovativen Themen ein praxisbezogenes Umfeld beidenen. Der Versuch auf dem Gebiet der Baulösungen nach neuen Wegen zu forschen. Das könnte die Innovation dieser Handbücher bei DOM Publishers sein.  
 
Der Satzspiegel ist zweispaltig und besteht etwa zu 60 Prozent aus Text und 25 Prozent aus Abbildungen, die seitenübergreifend an der Seite entlanglaufen. Dieser Band umfaßt 407 Seiten und erinnert in seiner Aufmachung und dem Lesebändchen, ein aufziehbares Gummiband, ein wenig an die Notizbücher von Moleskine. Ein abgestuftes Kapitelregister befindet sich im Stoß. Im Unterschied zum "Neufert" ist das Handbuch bei DOM publishers viel stärker beschreibend mit exemplarischer Übersicht moderner Bauten, mehr als dies im Neufert in seiner rationellen Kurzform der Fall wäre.  
 
Mit Barrierefreies Bauen präsentieren sich funktionale Details, wie Aluminiumtürgriffe die mit Blindenschrift versehen werden. Auf die Blindenhilfe wird besonderes Augenmerk gelegt. Eine außerordentliche Hebebühne im eigenen Haus dient dazu, um den im Rollstuhl sitzenden Hausherrn in die nächste Etage zu befördern. Architekt ist Rem Kohlhaas. Das ist natürlich für den Durchschnittshaushalt nicht machbar. Aber es zeigt, dass  an die Behinderten beim Bauen gedacht wird. Nicht nur Kostenfragen und Tabula rasa in der Entwurfsphase bestimmen das Aussehen der Gebäude, auch Vorschläge fortschrittlich in Design und Funktion kommen zur Geltung. So bekennt sich die erste Überschrift in einem Plädoyer ausdrücklich zum "Abschied von der Behindertenrampe".
 
Begleitet werden die vielen Fotoabbildungen durch kleine Grundrisse, die den Zusammenhang im Gebäude veranschaulichen. Manchmal sind auch Schnittzeichnungen angefügt. Sehr einfache Strukturen im Maßstab 1:500 aber nicht viel größer zeigen ein lineares Gebilde, wofür eine Bleistiftskizze vielleicht ausgereicht hätte. Der Aufbau des Bandes in "Barrierefreies Bauen" zieht jedoch eine sachliche Strukturierung vor. Will damit auf ästhetisch ansprechende Art ein junges Publikum locken, das sich mit dem Thema auseinanderzusetzen hat, sei es an der Hochschule oder in der Werkstatt.   
 
Gezeigt werden die Problematiken, die bei Behinderung entstehen und die statistisch in der Bevölkerung hauptsächlich vorkommen. Das wird durch mehrere Balkendiagramme manifestiert. Ein glossarförmiger Text nimmt sich dieser Ergebnisse der "Behinderungen und Krankheiten" nochmals an. Denn Kenntnis über Fragestellungen stellen sich bereits in der Planungsphase. Solche Informationen dienen der Vorbereitung und der eingehenden Beschäftigung mit der Materie barrierefreies Bauen. In mancher Hinsicht gleicht das einem einführenden Medizinunterricht. Unterschieden werden nach Definition: Funktionseinschränkungen der Sinnesorgane, Blindheit, Gehörlosigkeit und die Leistungsminderung einzelner Organsysteme.  
 
Anhand visuell veränderter Fotos sind unterschiedliche Sehstörungen aufgeführt:. Grüner Star, Gelber Fleck, Tunnelblick, Grauer Star und die diabetische Netzhauterkrankung. Genauso hingewiesen wird auf Probleme, die bei Wirbelsäulen-Veränderungen  entstehen. Die Haltungsfrage ist eben auch in der Architektur präsent.
 
Das nächste von insgesamt vier Kapiteln beschäftigt sich mit den Gebäuden und zwar den öffentlich zugänglichen Bauten. Das erste Beispiel ist das Kunstmuseum in Århus. Farblich markiert sind Grundrisse, um die Rücksichtnahmen zu verdeutlichen, die vorgenommen wurden. Lauter vorbildliche Beispiele die hier aufgeführt sind. Keine Langeweile und kein Klemmschuh der sich ausbreitet vor dem Leser.
 
Mit dem Buch entsteht durchaus ein kompaktes Bild von der Szenerie der barrierefreien Bauten. Insofern bietet der Band bei DOM Publishers, der von Philipp Meuser herausgegeben wurde, eine Orientierungshilfe bei der thematischen Auseinandersetzung im behindertengerechten Bauen.
 
Das nächste Beispiel, das Automobilmuseum in Stuttgart von Ben van Berkel wird auch Mercedes Museum genannt. Eine zurückhaltende Formulierung also, wenn vom Automobilmuseum gesprochen wird. Was nur den objektiven Charakter ausdrückt, den diese Handbuch Reihe von DOM Publishers repräsentieren will. Der Verlag rekrutiert sich vorwiegend aus Architekten, die sich zur Aufgabe gestellt haben etwas zeitgemäßes auf den Buchmarkt zu bringen. Etwas was sachlich und aufschlussreich zugleich ist und den Zugang zur Materie erleichtern will. Einer Materie die immer noch überwiegend aus Regeln und Normen besteht. Dabei ist es doch eine Selbstverständlichkeit barrierefrei zu sein.
 
Drittes Beispiel ist das Schwimmbad bei Stuttgart von Kaufmann, Thelig und Partner, aus dem Jahre 2006.  Immer mit dem Blick auf die DIN 18040-1 werden Bereiche angesprochen, um Behinderten innerhalb einer Gebäudestruktur zu entsprechen. Viertes Beispiel ist die Blindenschule in Regensburg von Georg, Scheel und Wetzel Architekten. Das Fortbildungszentrum in München von Manfred Drescher und Dieter Kubina schließt sich an.  Ausbildungszentrum in Ingolstadt von Diezinger und Kramer.  Stadthalle in Hausach von Lehmann Architekten sowie das Gymnasium in Wien von Atelier Heiss ZT aus dem Jahre 2010. Ein  Freizeitzentrum in Köln von den Architekten Nebel u. Pössl geht nach gleichem Muster vor. Das Schlossmuseum bei Koblenz von Karl Friedrich Schinkel bildet den Abschluss dieser Kategorie der Öffentlichen Bauten.
 
Das zweite Kapitel befaßt sich mit Alten- Pflegeheimen in Bezug auf die DIN 18040-2. Wiederum eine exemplarische Übersicht moderner Bauten werden vorgestellt. Seniorenwohnanlage in Kärnten von Dietger Wissounig aus dem Jahre 2005. Eine Seniorenanlage bei Chur von Dietrich Schwarz (2004). Sowie Seniorenwohnanlage Duisburg der Architekten Eller + Eller aus dem Jahre 2006. Gefolgt vom Seniornpflegeheim bei Leipzig von Kauffmann; Theilig & Partner aus dem Jahre 2006 und das Seniorenpflegeheim Linz  von den Architekten Gärtner + Neuruser ZT GmbH aus dem Jahre 2011.
 
Das dritte Kapitel behandelt Einfamilienhäuser. Das erste Beispiel ist eins  am Chiemsee. Erkennbar wird die Beweglichkeit der Rollstuhlfahrer innerhalb der eigenen vier Wände. Statt Treppenstufen leicht abschüssige Fahrbahnen, die in das nächste Stockwerk führen. Einfamilienhäuser mit Aufzug sind was seltenes, scheinen aber behindertengerecht zu sein. Einfamilienhaus bei Utrecht  des Architectenbureau Paul de Ruiter bv ist ein ähnliches Beispiel. Etwas anders das Fertighaus auf der Schwäbischen Alb von SchwörerHaus, was kein Architektenhaus ist, sondern das Konzept einer Baufirma repräsentiert. Wohnhaus an der Spree ist mehrstöckig und wurde von Clarke und Kuhn geplant. Schließlich das  Stadthaus in Wien von Veit Aschenbrenner Architekten.
 
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